Automatisierte Speicherinfrastruktur für SAP HANA bei der Siemens AG

München, Starnberg, 14. Aug. 2017 - Fujitsu Storage ETERNUS bei Siemens AG GS IT. Automatisierte Provisionierung der Speicher-Infrastruktur mit Snapshots- und Cloning...

Zum Hintergrund: Die Siemens AG (Berlin und München) ist ein führender internationaler Technologiekonzern. Das Unternehmen ist in mehr als 200 Ländern aktiv, schwerpunktmäßig auf den Gebieten Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Im zentralen Rechenzentrum der Siemens AG werden unternehmenskritische Anwendungen des Konzerns gehostet und betrieben. Die Ausgangs-Situation für das gemeinsame Projekt von Siemens und Fujitsu war, dass im zentralen Siemens Rechenzentrum die Notwendigkeit bestand, die bestehenden SAP Systeme auf SAP HANA umzustellen und zusätzlich weitere SAP HANA Systeme bereitzustellen. Maßgebliche Anforderung war demnach die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen, schnellen und vollautomatisierten Installation dieser Systeme.

Der Lösungsprozess erfolgte über mehrere Phasen: Um die Anforderungen zu erfüllen, wurden in einem partnerschaftlich ausgeführten Projekt des Rechenzentrum-Teams der Siemens AG und FUJITSU die entsprechenden technischen Detail-Anforderungen gemeinsam erarbeitet, eine passende Infrastruktur als Hardware-Grundlage für die SAP HANA Systeme (HANA Power-Block) entwickelt, die Lösung für eine automatisierte Provisionierung von Speicher-Infrastruktur inklusive Snapshot- und Clone-Technologie entworfen und implementiert.

Anwenderzitat Dr. Jürgen Droletz, Projektmanagement, Siemens AG GS IT: „Gemeinsam mit FUJITSU haben wir eine Lösung entwickelt, mit der wir standardisiert und automatisiert in sehr kurzer Zeit SAP HANA Systeme für unsere Kunden bereitstellen. Die Zusammenarbeit mit FUJITSU war ausgezeichnet“. Im Projekt wurde erfolgreich und planmäßig der automatisierte Aufbau von SAP HANA-Installationen (Server, Storage, Netz, Firewall) mit der Einbindung von Snapshot-Technologie zur Datensicherung auf Basis von ETERNUS DX entwickelt. Entscheidend für den Erfolg war nach vorliegenden Angaben die reibungslose Zusammenarbeit von RZ-Mitarbeitern der Siemens AG und dem Entwickler-Team von FUJITSU. Der Verlauf der ersten Phase des Projekts beinhaltete:

  1. Definition der Anforderungen und Erarbeitung der Lösungen
  2. Definition der Ziel-Systeme
  3. Architektur der SAP HANA Projekt-Lösung
  4. Definition der Hardware-Grundlage für die SAP HANA Systeme (HANA Power-Block)
  5. Implementierung
  6. Aufbau der SAP HANA Infrastruktur.

Nach Angaben der Projektverantwortlichen erwies es sich, dass hierbei eine auf SAN-basierte Infrastruktur gegenüber NAS-Systemen deutliche Vorteile bietet. Mittels eines Proof of Concept zeigte sich Fujitsu ETERNUS DX als bevorzugte Lösung. Fokus der zweiten Phase war die Implementierung der ETERNUS Snapshot-Technologie aus folgenden Gründen:

  • um zu jedem Zeitpunkt einen sofortigen Wiederanlauf auch größter Datenbanken zu ermöglichen. (Das bei Siemens größtebislang installierte System hat aktuell ein Volumen von 21 Terabyte komprimierter HANA Daten und kann auf Grund der Performance der ETERNUS DX Technologie innerhalb weniger Minuten gesichert und wiederhergestellt werden. Zum Vergleich dazu liegt ein Wiederanlauf auf Basis herkömmlicher Backup-Methoden im Bereich mehrerer Stunden)

  • um einfach und schnell System-Kopien erzeugen zu können.


Produkte und Services

  • 50x FUJITSU Server PRIMERGY RX4770 3TB

  • 4x FUJITSU PRIMEQUEST 2800B

  • SUSE Linux Enterprise Server

  • 3x FUJITSU Storage ETERNUS DX600 mit je 480 HDDs

  • zu je 900GB SED (HANA Produktion)

  • 1x FUJITSU Storage ETERNUS DX200 als HANA Test-System

  • BROCADE SAN/LAN-Infrastruktur

  • Firewall-Systeme

  • Consulting Services

  • Design Services


Kundenvorteile

  • Sehr schnelle Provisionierung von SAP HANA® Systemen
  • Günstige Betriebskosten durch Erhöhung des Standardisierung grades der SAP HANA Systeme und der Infrastruktur, bei damit einhergehender Minimierung potentieller Fehlerquellen.

Die Nachfrage nach HANA Installationen ist beim Rechenzentrum der Siemens AG hoch. „Durch die automatisierte Installation sind wir in der Lage, diese Nachfrage zu bedienen, ohne unser IT-Personal aufstocken zu müssen”, sagt Jürgen Droletz. Die Services können sehr schnell, standardisiert und mit höchster Qualität zur Verfügung gestellt werden. Automatisierte Installation bietet den Vorteil, dass gleichartige Dinge gleich gemacht werden. Sollte sich dennoch ein Fehler eingeschlichen haben, kann er überall gleichartig behoben werden. „Wir werden die automatisierte Installation auch auf andere Services übertragen”, sagt Jürgen Droletz. Damit wird die Qualität der angebotenen Dienste weiter optimiert. Der Nutzen aus der automatisierten Installation hat sich nicht erst mit Abschluss des Projekts ergeben, „die Erkenntnisse sind schon während der Laufzeit stufenweise eingeflossen, wir haben das nach und nach eingeführt und getestet”, berichtet Droletz weiter.

Anwenderfazit

„Die Erfahrungen mit FUJITSU sind ausgezeichnet, wir haben viel voneinander gelernt”, sagt Dr. Jürgen Droletz, Projektverantwortlicher bei der Siemens IT. Beide Projektpartner brachten ihre Stärken ein: Der Schwerpunkt des Rechenzentrums-Teams lag auf dem RZ-Betrieb, das Team von FUJITSU stellte die Entwicklerkompetenz. Im Zuge des Projekts hat sich FUJITSU zum Hauptlieferanten für die SAP HANA Infrastruktur entwickelt. Die durch die Lösung ermöglichte Automatisierung verändert die künftige Arbeit im Rechenzentrum. Bei automatisierter Installation muss ein höheres Augenmerk auf die Planung der Reserven und den Auslastungsgrad des Rechenzentrums gelegt werden, um ein Zuschalten neuer Anwendungen per Knopfdruck realisieren zu können. Kommentar Jürgen Droletz. “Zur Vorbereitung des automatisierten Deployments von SAP HANA Systemen ist die vorherige Beratung der Kunden von großer Bedeutung. Es muss noch genauer spezifiziert werden, was wirklich gebraucht wird und wie die optimale Lösung ist. Hier ist unsere Expertise gefordert, das kann uns die Automatisierung nicht abnehmen”, betont Droletz. Mittlerweile sind 12 SAP HANA Verfahren auf 40 Systemen produktiv, wobei jedes SAP HANA Verfahren in der Regel aus mindestens einem Produktiv-, einem Integrations- und einem Entwicklungssystem besteht.  Die im Projekt erarbeitete Methodik soll laut Fujitsu auch auf andere Einsatzgebiete ausgedehnt werden.