Autonomous Database Cloud und weitere Neuerungen von der Oracle OpenWorld 2017

Oracle OpenWorld (US), Starnberg, 13. Okt. 2017 - Erste autonome Datenbank mit automatischer Administration, Machine Learning-Apps und weitere Ankündigungen...

Zum Hintergrund: Bei seiner Eröffnungsrede der Oracle OpenWorld 2017 in San Francisco stellte Larry Ellison als Executive Chairman und CTO neue Anwendungen aus dem Bereich Machine Learning für Database und Cyber Security vor. Mit der Oracle Autonomous Database Cloud zeigt das Unternehmen nach eigenen Angaben die erste, zu 100 Prozent autonom operierende Datenbank sowie automatisierte Cybersecurity-Anwendungen, die Angriffe künftig in Echtzeit erkennen und bekämpfen sollen.

Die Oracle Autonomous Database Cloud basiert auf Oracle Database 18c und nutzt Machine-Learning-Technologien, um vollautomatisiert zu arbeiten. So soll sich das System selbst laufend aktualisieren, Kapazitäten nach Bedarf anpassen sowie Fehler erkennen und beheben. Menschliches Eingreifen zur Verwaltung der Datenbank soll damit nicht mehr nötig werden, was Fehler vermeiden hilft. Oracle Autonomous Database Cloud soll laut Hersteller noch im Kalenderjahr 2017 verfügbar sein, zunächst für Data Warehouse Workloads. Zusammengefasst die Vorteile der Lösung (Quelle: Originalmeldung von Oracle):

  • Automatische Leistungsoptimierung auf Basis von Machine Learning – automatische Release-Upgrades, Patches und Security Updates im laufenden Betrieb
  • Automatische Datenbank-Administration – keine Fehleranfälligkeit durch menschliches Eingreifen; Kosteneffizienz
  • Volle Elastizität: On-Demand Computing nach aktuellem Bedarf – Kunde zahlt nur für tatsächliche Nutzung
  • Automatisierte Hardwareressourcen-Elastizität – sofortige Anpassung von Compute und Storage ohne Systemausfall
  • 99,995% garantierte Verfügbarkeit – Ausfallzeit pro Jahr maximal 30 Minuten
  • Reduzierte Kosten der Anwendungen: laut Ellison (Quelle: Video Oracle Keynote zur Ankündigung) soll der Betrieb von Data Warehouse-Anwendungen auf Amazon Web Services 5-8-mal so teuer sein wie bei der automatisierten Oracle Database – bei identischem Workload. Kommentar Ellison: „Das ist das Wichtigste, was wir seit langer Zeit gemacht haben. Wir können auf dieser Grundlage eine Verfügbarkeit von 99,995 Prozent und einen geplanten oder ungeplanten Systemausfall von weniger als 30 Minuten pro Jahr garantieren.“

Ein zweiter Ankündigungspunkt betrifft die Grundlagen zur Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle, also moderne Infrastrukturen und Anwendungen auf Basis IaaS, PaaS, SaaS und Data as a Service, DaaS. Hierbei sollen zunehmend intelligente Technologien wie Machine Learning und künstliche Intelligenz in jedem Layer des gesamten Oracle Cloud-Stacks eingebaut werden. Der Hintergrund: verstärkt ziehen Unternehmen einen Mehrwert aus IaaS-Angeboten (Infrastructure as a Service). Das zeigt auch die gerade veröffentlichte Studie von Oracle unter weltweit 1.610 befragten IT-Experten (1); Deutschland liegt danach im globalen Trend.

  • Infrastructure as a Service: Im Ergebnis sollen die Optimierungen des IaaS-Angebots für eine um 87 Prozent verbesserte Rechenleistung und ein um 54 Prozent besseres Preis-Leistungsverhältnis im Vergleich zu anderen Angeboten sorgen. IaaS von Oracle ist auf extrem umfangreiche Workloads ausgelegt – wie beispielsweise Datenbanken und Analytics.

  • Platform as a Service: Die PaaS-Angebote von Oracle dienen als Basis für Entwicklung, Integration, Überwachung, Sicherung sowie Optimierung von Anwendungen mit integrierten Tools für künstliche Intelligenz und maschinellem Lernen. Oracles Vision in puncto PaaS: Die Software soll zukünftig automatisch lernen, verwalten, eingreifen und skalieren, um den wandelnden Bedürfnissen gerecht zu werden. Darüber hinaus wurden die neueste Generation von Oracle Exadata (X7), Neuerungen in der Oracle Big Data Cloud Platform mit künstlicher Intelligenz, Analytics- und Datenintegrationsfähigkeiten sowie Cyber-Security- und System-Management-Lösungen vorgestellt.

  • Software-as-a-Service: Oracle hat KI-Ressourcen in seine Application Suite integriert. Geplant sind zudem neue, auf künstlicher Intelligenz basierende SaaS-Lösungen in den Bereichen Finanzen, Personalwesen, Supply Chain Management, Marketing, Handel, Vertrieb und Kundenservice.

Achte Generation der Oracle SPARC-Plattform

Die neuen Systeme sowie die neue IaaS-Plattform basieren auf dem SPARC M8 Mikroprozessor mit integrierter Software in Silicon-Funktionalität der zweiten Generation. SPARC M8-basierte Systeme wie das Oracle SuperCluster M8 Engineered System oder die SPARC T8 und M8 Server integrieren sich in bestehende Infrastrukturen und bieten integrierte Virtualisierung und Management-Funktionen zum Betrieb einer privaten Cloud.

Der SPARC M8 Prozessor mit integrierter Software in Silicon v2 verbessert die Silicon-Secured-Memory-Technologie: Der aktive Hardware-basierte Speicherschutz sowie die End-to-End-Verschlüsselung sichern Daten vor unbefugten Zugriffen. Die Data Analytics Accelerators (DAX) sind über offene Schnittstellen verfügbar und sorgen fürPerformance und Effizienz bei Datenbankanalysen und Java-Streams-Verarbeitung. Zudem wird auch der Oracle Cloud SPARC Dedicated Compute Service mit dem SPARC M8 Prozessor aktualisiert. Oracle hat angekündigt, Solaris bis mindestens 2034 zu unterstützen.

Im Vergleich zu x86 Systemen kann der SPARC M8 Prozessor laut Hersteller jetzt die doppelte Performance bei Verschlüsselung und Hashing liefern. Das Design des SPARC M8 Prozessors bietet automatische Überwachung und Schutz von In-Memory-Datenstrukturen vor Angriffen und Programmierfehlern. Hier die wichtigsten Leistungskennzahlen (Quelle Hersteller):

  • Datenbank: SPARC M8 betreibt Oracle Datenbanken am schnellsten. So liefert er laut Hersteller pro Core die doppelte OLTP-Leistung eines x86 Prozessor und ist 1,4-mal schneller als sein Vorgänger, der SPARC M7 Mikroprozessor.

  • Java: Die Java Performance von SPARC M8 ist laut Hersteller doppelt so hoch wie die von x86 Prozessoren und 1,3-mal höher als die von M7 Mikroprozessoren. Die neue Version 2 der Data Analytics Accelerators (DAX) bietet zudem eine acht Mal effizientere Java Streams-Verarbeitung und verbessert damit die Leistung von Java Anwendungen signifikant.

  • In-Memory-Analytics: SPARC M8 Prozessoren sollen sieben Mal mehr Anfragen pro Minute als x86 Prozessoren beantworten.

Abb. 1: Oracle SPARC M8 System (Bildquelle: Oracle)


(1) Quellenangabe IaaS-Studie:

  • Fast drei Viertel (72 Prozent) der deutschen Unternehmen sind vom Innovationspotenzial der Cloud überzeugt. Dies entspricht einer Zunahme von 16 Prozentpunkten gegenüber dem letzten Quartal. Mehr als die Hälfte der deutschen Befragten (52 Prozent) konnten laut der Studie durch die Cloud-Migration die Produktivität steigern und fast drei Viertel (73 Prozent) haben den Zeitaufwand für die Implementierung neuer Applikationen und Services deutlich reduziert. Außerdem sehen zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) Wettbewerbsnachteile für diejenigen, die nicht in die Cloud investieren. Ergänzend meinen 27 Prozente der deutschen Befragten, dass sie durch IaaS ihren Vorsprung gegenüber dem Mitbewerb bereits ausbauen konnten.

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