Blogpost: Datacenter Infrastrukturen im Zeitalter von Software Defined

Starnberg, 29. Nov. 2017 – SDI, SDS, Cloud, DevOps... Weshalb Unternehmen jetzt in moderne Systeme investieren sollten!

Um was es hier geht: Den vielstrapazierten Begriff Innovationsfähigkeit will ich hier zwar nicht noch weiter vertiefen, aber nicht umsonst stehen die o.g. Abkürzungen bei vielen IT Organisationen (ITOs) und Unternehmen im Zusammenhang mit diesem Begriff derzeit auf der Tagesordnung. Beispiel Cloud Computing: die Deployment Methode (private-/hybrid) hat bekanntlich den Vorteil, dass Leistungen der IT verbrauchsabhängig, also on-demand und als Self-Service bezogen werden können. Die Vorteile betreffen meist eine höhere Flexibilität, Funktionalität & Geschwindigkeit des Serviceprovider-Angebots in Bezug auf aktuellste Technologieadaptionen. Dies kann besonders für spezifische Workloads wie Big Data Apps oder Compliance-Themen für Backup-/Archive wichtig sein, denn nicht alle Unternehmen besitzen die finanziellen und fachlich-/personellen Ressourcen, dies im Rahmen ihrer eigenen IT schnell umzusetzen und dann stabil, performant bzw. sicher im Betrieb auch abzubilden.

Allerdings sind hierfür vorher einige Überlegungen anzustellen, ob die Auswahlkriterien in Bezug auf die Sicherheit z.B. die Deckungsgleichheit von firmeninternen Sicherheitsregeln mit denen bei Cloud Services Providern betreffen. Fragen hierzu können sein: Welche Compliance Vorgaben kann der Provider umsetzen? Welche weiteren Sicherheitsmaßnahmen wie Identity-/Access Management; Encryption, Data Leak Prevention sind vorhanden? Sind die Leistungen über Zertifikate nachgewiesen und werden diese auch regelmäßig erneuert? Ist Mandantenfähigkeit  gewährleistet? Eine Risikoanalyse und Bewertung im Vorfeld ist also durch den Auftragsgeber (!) verpflichtend (Stichwort: Cloud Vendor Assessment). Auch der gezielte Einsatz von Managed Services kann helfen, Betriebskosten zu senken, gleichzeitig die Konzentration auf das Kerngeschäft zu erhöhen und die eigene Innovationsfähigkeit zu erhöhen.

IT Infrastrukturen im Zeitalter von Software Defined Datacenter

Cloud Services nur aus Kostengründen einzuführen, ist wie bereits in einem meiner früheren Blogs erwähnt, der falsche Weg (s.a. Abb. 1 unten). Die Hauptmotivation sollte neben der Kostenseite in der schnelleren und flexiblen Unterstützung von Geschäftsprozessen und dem damit einhergehenden Innovationspotential liegen, natürlich unter einer entsprechenden Risikobewertung. Dann kann der Wertbeitrag der IT gesteigert, neue Anwendungen geschaffen und die Agilität erhöht werden.

Die Virtualisierung der Infrastruktur bleibt eine zentrale Voraussetzung, um durch die Auflösung von isolierten Techniksilos eine Service-orientierte Architektur als private-, hybride- oder gar Multicloud aufzubauen (Gartner sieht in diesem Zusammenhang Cloud Computing auch als SOA für Infrastrukturen / s.a. Will Capelli, Gartner Research). Cloud Dienste jedenfalls treiben die Transformation der IT in modernen Unternehmen voran, die verstärkt auf Software Defined Infrastructure (SDI), Container und DevOps setzen. Dies spiegeln auch die zentralen Ergebnisse einer weltweit durchgeführten Studie „Cloud-Einsatz 2017“ wider: Befragt wurden danach im Auftrag des Open-Source-Infrastruktur-Lösungsanbieters SUSE rund 1.400 IT-Experten aus 20 Ländern, darunter 101 aus Deutschland. Die Studie liefert Einblicke, was das rasante Wachstum und die Dynamik neuer Technologien und Strategien auch hierzulande antreibt. In Kürze: Sie versprechen sich Unterstützung für ihre Transformationsprozesse, wollen ihre Agilität verbessen, Risiken reduzieren und Betriebskosten senken. Einige der zentralen Erkenntnisse sind:

  • SDI gehört die Zukunft: 96 Prozent der Befragten glauben, dass SDI die Zukunft des Rechenzentrums ist und diverse technische Vorteile für Geschäftsprozesse bietet. 71 Prozent nennen die schnellere Bereitstellung von IT-Ressourcen, 54 Prozent ein einfacheres Rechenzentrumsmanagement und 51 Prozent die Einführung moderner IT-Methoden wie DevOps und Hybride Cloud-Systeme.

  • DevOps entwickeln sich vom Hype zur Normalität: Unternehmen räumen danach DevOps-Methoden eine höhere Priorität ein, wobei 84 Prozent dies sogar als Teil ihrer künftigen IT-Strategie beschreiben. Auch wenn die Einführung von DevOps komplex ist, bietet SDI mit einer flexiblen und modular nutzbaren Cloud-Infrastruktur die geeignete Basis für die Realisierung echter DevOps-Methoden.

Fazit: Der Hype um Cloud Computing, Software Defined und DevOps beginnt langsam einer produktiven Realität zu weichen, in der die Unternehmen mehrere Vorteile der aktuellen Technologieentwicklungen für ihr Geschäft erkennen und zu nutzen beginnen. Private-und Hybrid Cloud Lösungen, Software Defined Storage, die Objektdatenspeicherung, Flash Storage und neue Entwicklungen wie NVMeoF sind zentrale Elemente im Rahmen dieser Transformation und sollten deshalb bei der Architekturplanung analysiert und berücksichtigt werden. Denn es gilt aus meiner Sicht derzeit mehr denn je: erst moderne, zukunftsfähige Hardware- und Infrastruktur Software-Lösungen wie SDS (Block, File, Object), Flash etc. machen für Anwendungen als leistungsfähiges Fundament den wesentlichen Unterschied im Rechenzentrum.


(1) Quelle: Suse Cloud Studie 2017