Die Bi-modale IT erfordert ein effizientes Datenmanagement

München, Starnberg, 17. Nov. 2016 - Copy-Data-Virtzualisierung als praxisbewährter Ansatz, um das Konzept der bi-modalen IT sinnvoll und schnell umzusetzen...

Zum Hintergrund: "Bi-modale IT" ist ein neues Schlagwort, dass derzeit gerne von Analystenfirmen wie Gartner benutzt wird, um zwei grundsätzlich verschiedene Betriebsweisen einer modernen IT im Zusammenhang mit den Herausforderungen der digitalen Transformation zu beschreiben. Der traditionelle Betrieb (SLA, QoS, ITIL) fokussiert primär auf eine hochverfügbare, robuste Infrastruktur als Voraussetzung für den entsprechenden Support der kritischen Anwendungslandschaften, während sich der neue Teil (mode 2) mit innovativen Geschäftsmodellen und Anwendungen (z.B. web-scale Apps) beschäftigt. Hier stehen DevOps-Initiativen und Flexibilität im Vordergrund, die teilweise völlig andere Herangehensweisen implizieren (verstärkte Cloud Nutzung, Container Deployments, DevOps Tools etc.). Thorsten Eckert von Actifio beschreibt in seinem vorliegenden Gastbeitrag, welche Herausforderungen damit aus Sicht seines Unternehmens in Zukunft damit verbunden sein werden.

Zum Gastbeitrag: "Bi-modale IT ist eines der Themen, das IT-Fachleute aktuell beschäftigt. Am einfachsten beschreiben lässt sich der Begriff mit der Definition des Marktbeobachters Gartner. Generell geht es darum, dass sich derzeit zwei grundlegende IT-Betriebsmodi herauskristallisieren: Der erste, „traditionelle“ Betriebsmodus ist auf den zuverlässigen Betrieb der bestehenden Infrastruktur ausgerichtet. Beim zweiten – „non-linearen“ oder „agilen“ – Betriebsmodus steht Innovation im Vordergrund. Die Rede ist daher auch von einer „IT der zwei Geschwindigkeiten“. In vielen Unternehmen ist dies bereits Realität. Dies heißt jedoch nicht, dass eine völlig getrennte „Zwei-Klassen-IT“ vorliegt, wie Forrester entgegensetzt. Weiterhin an bestehenden IT-Strukturen festzuhalten, dürfte auf Dauer ebenso nicht die Lösung sein, denn die Innovation schreitet voran und verändert die Rahmenbedingungen.

  • Das eigene Rechenzentrum, vor einigen Jahren noch absolut unverzichtbar, wird mindestens partiell ersetzbar durch die Cloud. Weiterhin in eigene Hardwareressourcen zu investieren, muss überdacht werden. Anwendungen werden „as a Service“ in Anspruch genommen. Aus diesen Veränderungen heraus ist auch die „bi-modale IT“ hervorgegangen. Auf der einen Seite wird eine konservative Philosophie verfolgt, die auf Bewährtes setzt, und auf der anderen Seite wird ein progressiver, „agiler“ Ansatz vorangetrieben.

Schlankes Datenmanagement unterstützt bi-modale IT

Trotz dieser scheinbaren Gegensätze: Ein bi-modaler IT-Betrieb ist durchaus möglich, erfordert aber eine optimale Abstimmung der beiden Betriebsmodi aufeinander. Dies kann zur Herausforderung werden. So stellt das Konzept der bi-modalen IT in der Praxis neue Anforderungen vor allem an Storage und Datenmanagement. Immer mehr Daten müssen möglichst kosteneffizient und schnell für verschiedene Zwecke bereitgestellt werden. Der Schlüssel ist eine intelligent verwaltete Datenbasis für beide Betriebsmodi. An dieser Stelle setzt Copy Data Management (CDM) an, basierend auf der Virtualisierung von Datenkopien, auch als Copy-Data-Virtualisierung bekannt.

  • Eine CDM-Plattform erfasst mittels Snapshots im Primärspeicher gespeicherte Daten in ihrem nativen Format. Daraus wird eine Masterkopie – oder „goldene“ Kopie – in einem sekundären Speichersystem erstellt. Dort können virtuelle Datenkopien für verschiedene Anwendungsfälle, etwa Backup, Wiederherstellung, Disaster Recovery oder Test und Entwicklung, abgerufen werden. Eine CDM-Plattform kann sogar punktuelle herkömmliche Lösungen für gängige Datenmanagementaufgaben komplett ersetzen. Dadurch wird das Datenmanagement schlanker, flexibler und agiler. Insbesondere große Datenmengen können einfacher bewegt werden, egal ob für Entwicklung, Tests oder Big-Data-Analyse. Eine zeitsparende Datenmigration und flexibleres Datenmanagement ist zudem beim Aufbau von Hybrid-Cloud-Infrastrukturen äußerst hilfreich.

  • Gartner – als Verfechter der bi-modalen IT – sieht Copy Data Management gar als Katalysator zur beschleunigten Umsetzung dieses IT-Ansatzes in der Praxis. In einem aktuellen Bericht beschreibt das Analystenhaus, wie sich mittels Copy Data Management beide IT-Betriebsmodi beschleunigen lassen. Reduzierte Datenverlustfenster, niedrigere Speicher- und Backup-Kosten, kürzere Datenwiederherstellungszeiten sowie skalierbare Infrastrukturen bringen die IT im ersten Modus auf Trab. Der zweite Modus profitiert von Backup-Virtualisierung, beschleunigter Datenaktualisierung und erheblich schnellerer Bereitstellung von großen Datensätzen. Forderungen nach mehr Agilität bei der Softwareentwicklung und Ansätzen wie DevOps können dadurch vollends umgesetzt werden. Dabei geht es vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung von Daten und Anwendungen im Unternehmen immer mehr darum, ausgereifte, fehlerfreie Software in möglichst kurzer Zeit einsatzfähig zu machen.

Copy Data Management bewährt sich in der Praxis

  • Copy Data Management ist eine relativ junge Technologie, die sich aber bereits vielfach in der Praxis bewährt hat: vor allem bei Unternehmen, die mit sehr großen Datenmengen hantieren, wie etwa Serviceprovider, Finanzdienstleister und Versicherungen, aber auch das produzierende Gewerbe. Die Technologie ist gerade dabei, sich zu etablieren, auch in bi-modalen IT-Umgebungen. Das Effizienzpotenzial bleibt dabei auch den Marktanalysten nicht verborgen. Gartner bestätigte zuletzt in seinem Hype Cycle for Storage Technologies vom Juli 2016 die zunehmende Präsenz von CDM-Lösungen im Storage-Markt.

Fazit:

Die effiziente Verwaltung von Datenkopien hat durch wachsendes Interesse an Big Data, DevOps und nun die bi-modale IT an Bedeutung gewonnen. Die bisher unkontrollierte Vervielfältigung dieser Kopien nimmt nicht nur Speicherressourcen und Bandbreite in Anspruch, sondern stellt auch sicherheitsrelevante und operative Probleme in Bereichen wie Backup und Recovery dar. Die Datenvirtualisierung entkoppelt die Daten von der bestehenden physischen Infrastruktur, ebenso wie es ein Jahrzehnt zuvor die Virtualisierung von Servern vorgemacht hatte. Durch Copy-Data-Virtualisierung können die Speicherkosten erheblich reduziert werden. Zur gleichen Zeit stehen virtuelle Datenkopien in Produktionsqualität jederzeit schnell zur Verfügung. Dies ist von großem Nutzen, um aus den Daten im Unternehmen Wert zu generieren. Gleichzeitig können Unternehmen mittels Copy-Data-Virtualisierung in Zeiten der bi-modalen IT den gestiegenen Anforderungen an das Datenmanagement besser gerecht werden".