Eni startet weltweit schnellsten Supercomputer für den industriellen Einsatz

San Donato Milanese (Italy), Starnberg, 19. Jan. 2018 - Eni stellt neuen Supercomputer HPC4 auf Basis von HPE-Technologie im Green Data Center in Ferrera Erbognone vor...

Zum Hintergrund: Der Öl-Konzern Eni hat gestern angekündigt, dass er zusammen mit HPE den weltweit schnellsten gewerblich genutzten Supercomputer in Betrieb genommen hat (1). Das neue System HPC4 liefert nach vorliegenden Informationen eine Spitzenleistung von 18,6 Petaflops. Mit dem neuen Supercomputer plant Eni die digitale Transformation seiner kompletten Wertschöpfungskette vorantreiben - von der Erforschung von Öl- und Gasfeldern bis zum Management der Sensordaten aller industriellen Anlagen. Das System basiert auf 1600 HPE ProLiant DL380 nodes und jeder Node ist mit zwei Intel 24-core Skylake CPUs - insgesamt über 76,000 Cores - ausgestattet; es wird zusammen mit einem 15 Petabyte großen Speicher-Subsystem arbeiten.

HPC4 vervierfacht die Rechenleistung des Unternehmens und macht es nach Angaben des Betreibers (Eni Green Data Center in Ferrera Erbognone, 60 km von Mailand) derzeit zum leistungsstärksten Industriesystem der Welt. HPC4 hat eine Spitzenleistung von 18,6 Petaflops, die zusammen mit dem bereits in Betrieb befindlichen Supercomputersystem (HPC3) die rechnerische Spitzenkapazität von Eni auf 22,4 Petaflops erhöht.

Der neue hybride HPC-Cluster von Hewlett Packard Enterprise (HPE) basiert auf 1600 HPE ProLiant DL380-Knoten, die jeweils mit zwei Intel 24-Core Skylake-Prozessoren (insgesamt mehr als 76.000 Kerne) und zwei NVIDIA Tesla P100 GPU-Beschleunigern ausgestattet sind, die alle über Hochgeschwindigkeits-EDR-InfiniBand verbunden sind. Das System arbeitet zusammen mit einem 15 Petabyte Speichersubsystem.

Nach der letzten offiziellen Top 500 Supercomputer-Liste, die im November letzten Jahres veröffentlicht wurde (die nächste Liste soll im Juni 2018 veröffentlicht werden), ist Eni's HPC4 aktuell das einzige nichtstaatliche und nichtinstitutionelle System, das zu den Top Ten der leistungsstärksten Systeme der Welt gehört. Eni's Green Data Center wurde als eine einzige IT-Infrastruktur konzipiert, um die gesamte HPC-Architektur und alle anderen Geschäftsanwendungen zu hosten.

Die Supercomputer von Eni's Green Data Center (der HPC3 und der neue HPC4) bieten strategische Unterstützung für den Prozess der digitalen Transformation des Unternehmens über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, von der Explorations- und Entwicklungsphase von Öl- und Gasvorkommen bis hin zum Management der großen Datenmengen, die in der Betriebsphase von allen unseren Produktionsanlagen (Upstream, Raffinerie und Petrochemie) erzeugt werden.

Die ENI-Supercomputing-Infrastruktur basiert laut Betreiber auf einem extrem fortschrittlichen und komplexen proprietären Ökosystem von Algorithmen, das von Eni entwickelt wurde; es basiert auf der Erfahrung und dem Know-how des Unternehmens. Insbesondere soll HPC4 die Ausführung und Weiterentwicklung von Eni's führender Suite von 3D Seismic Imaging Paketen unterstützen, sowie fortgeschrittene Petroleum System Modellierung zusammen mit modernsten Reservoir Simulationsalgorithmen und Optimierung von Produktionsanlagen. Eni's Green Data Center sowie das neue HPC4 wurde so konzipiert, dass ein Höchstmaß an Energieeffizienz gewährleistet ist, um CO2-Emissionen und Betriebskosten zu minimieren.


Kommentarauszug Claudio Descalzi, Chief Executive Officer von Eni: "Die Investitionen in die Stärkung der Supercomputing-Infrastruktur und die Entwicklung von Algorithmen sind ein wesentlicher Bestandteil von Eni's digitalem Transformationsprozess. Wir können enorme Datenmengen für die geophysikalische Bildgebung, die Modellierung von Ölsystemen und Reservoirs speichern und verarbeiten sowie prädiktive und kognitive Berechnungsalgorithmen für alle unsere Geschäftsaktivitäten einsetzen. Diese Technologien werden es uns einerseits ermöglichen, den gesamten vorgelagerten Prozess zu beschleunigen und effizienter und genauer zu gestalten, wodurch die Risiken in der Explorationsphase reduziert und gleichzeitig ein erheblicher technologischer Vorteil erzielt wird, andererseits aber auch die Zuverlässigkeit, die technische Integrität und die Funktionsfähigkeit aller unserer Produktionsanlagen zu erhöhen und gleichzeitig die operationellen Risiken zu minimieren, was sowohl für die Sicherheit als auch für die Umwelt von Vorteil ist. In unserer Branche wird es immer wichtiger, immer größere Datenmengen verarbeiten zu können, um genauere und schnellere Ergebnisse zu erzielen. Mit HPC4 gehen wir den Weg für den Einsatz von Exascale-Supercomputern im Energiesektor, die die Art und Weise, wie die Öl- und Gasaktivitäten gesteuert werden, revolutionieren könnten…“


(1) Quellenangabe > Offizielle Eni-Ankündigung vom 18. Januar 2018