Fünf Phasen zum Aufbau eines effektiven Disaster-Recovery-Plans

München, Starnberg, 4. April 2017 - Veeam Availability Report 2016 zeigt: Unternehmen sind im Schnitt mit 15 ungeplanten Ausfällen pro Jahr konfrontiert…

Zum Hintergrund: Nur wenn Anwendungen und Daten stets zugänglich sind, können Anforderungen an die Compliance und von Kundenseite erfüllt werden. Derzeit fehlt in vielen Unternehmen immer noch eine umfassende Verfügbarkeitsstrategie; dies belegen Studie und zeigen dabei auf, wie groß der Nachholbedarf auch bei deutschen Unternehmen in Sachen noch Verfügbarkeit ist. So auch der Veeam Availability Report 2016 - laut diesem haben Unternehmen im Schnitt mit 15 ungeplanten Ausfällen pro Jahr zu kämpfen; danach sind pro Ausfall geschäftskritische Anwendungen rund zwei Stunden nicht verfügbar (1). Je digitaler das Geschäftsmodell, desto existenzieller ist die Verfügbarkeit. Wichtig wird also ein Disaster-Recovery-Plan (DR-Plan), der nach den Erfahrungen von Veeam Anwenderseitig aus fünf Aktionsphasen bestehen sollte:

1. C-Level-Executives einbinden

  • Die wichtigsten Fachabteilungen müssen stets Teil eines Disaster Recovery-Projekts sein. Doch die Konzeption eines DR-Plans ist zeitaufwändig und Verantwortliche der Fachabteilungen sind zumeist stark in das operative Geschäft eingebunden. Um die Kapazitäten für den DR-Plan freizusetzen, ist unbedingt der Rückhalt des C-Level-Managements notwendig.

2. Ein kompetentes und erfahrenes DR-Team aufstellen

Vom CIO über die IT-Abteilung bis hin zu den Geschäftsbereichen spielt eine Vielzahl von Personen eine wichtige Rolle bei der Planung, Erprobung und Umsetzung der DR-Prozesse:

  • Experten für Disaster Recovery: Ist der CIO selbst kein Experte für DR-Planung, unterstützen externe Berater mit entsprechendem technischen Know-how. Mit dieser Expertise an der Hand erfüllen IT-Verantwortliche die relevanten Compliance-Anforderungen, schätzen Risiken korrekt ein und stellen die Ausgaben in ein sinnvolles Verhältnis zu den möglichen Verlusten und Anforderungen.

  • Geschäftsbereiche und Abteilungen: In das DR-Team gehören Mitarbeiter aus allen wichtigen Unternehmensbereichen. Gemeinsam legen sie dann jeweilige Schlüssel-Systeme, Services und Infrastrukturelemente fest, die sie für die Aufrechterhaltung und notfalls Wiederherstellung des Geschäftsbetriebs benötigen. Sie kontrollieren die Ergebnisse der Recovery-Tests und prüfen, ob diese ihren Ansprüchen genügen, erkennen mögliche Fehler und definieren Ziele.

  • Experten für Netzwerk- und Infrastruktur, IT-Systeme und Service sowie sonstige Helfer: Experten für IT-, TK- und Netzwerk-Infrastruktur spezifizieren, welche Kommunikations- und Netzwerkstrukturen für die Wiederherstellung gebraucht werden. Systemspezialisten nehmen die betroffenen Systeme und Services während des Recovery-Prozesses wieder in Betrieb und sind daher ebenfalls am DR-Plan beteiligt. Trainer, Dokumentations- und Support-Mitarbeiter erstellen „How-Tos“ und Checklisten, mit denen die Teammitglieder ihre Ergebnisse prüfen und für die spätere Analyse dokumentieren.

3. Den Umfang des DR-Projekt definieren

  • Mit dem Umfang des DR-Projekts definieren Unternehmen, welche Geschäftsbereiche und Fachabteilungen in den DR-Plan aufgenommen werden. Sind zu viele Systeme Teil des DR-Projekts, erschwert dies die Umsetzung und das gesamte DR-Projekt steht schnell auf der Kippe. Unternehmen, die mit überschaubaren DR-Projekten starten, erzielen schnell erste Erfolge. Anschließend können sie nach und nach den Umfang erweitern, wenn sie mit der Planung und Umsetzung von DR-Projekten besser vertraut sind.

4. Relevante IT-Systeme und Anwendungen erfassen

  • Ausgehend von einem Business Impact Assessment (BIA) identifizieren und dokumentieren DR-Verantwortliche die benötigten Ressourcen sowie Zusammenhänge zwischen Daten und Anwendungen für kritische Prozesse und Systeme. Anschließend erfasst das DR-Team die IT-Systeme und Anwendungen, die Teil des DR-Projekts sind. In einer Datenbank trägt das DR-Team alle physischen Infrastrukturen, Daten und Anwendungen ein, um die Zusammenhänge zwischen physischen und logischen Werten aufzuzeigen. So entsteht eine Übersicht, auf welchem Server welche Anwendungen laufen und DR-Verantwortliche stellen sicher, dass Anwendungen auch auf den DR-Servern reibungslos funktionieren.

5. Geschäftsprozesse und IT-Systeme detailliert dokumentieren

  • Es kommt vor, dass das DR-Team im Falle einer Störung nicht vor Ort sein kann. Umso entscheidender ist eine detaillierte Dokumentation der kritischen Geschäftsprozesse und der benötigten IT-Ressourcen sowie Präventiv-Trainings. Nur so sind auch Mitarbeiter, die mit dem DR-Plan weniger vertraut sind, in der Lage, die Prozesse nach einem IT-Ausfall wieder zum Laufen zu bringen.


Fazit: Ein professionell aufgesetzter DR-Plan reduziert ungeplanten Ausfallzeiten auf ein Minimum. Unternehmen, die nicht über die Ressourcen verfügen, um selbst einen DR-Plan aufzusetzen, sollten hier die Unterstützung von Systemhäusern und Beratern heranziehen. Mit einer Cloud-basierten Lösung für Disaster Recovery-as-a-Service (DRaaS) gibt es heute zudem eine attraktive Alternative, um schnell, einfach und zu erschwinglichen Preisen die Ausfallsicherheit zu steigern. Vor allem für kleinere Unternehmen wird DRaaS zunehmend attraktiver, da die Funktionsbreite der Angebote kontinuierlich wächst und die Preise sinken. Unternehmen mit einer komplexen IT-Infrastruktur fahren am besten mit einer DR-Orchestrierungs-Engine, mit der sie Failover-Pläne erstellen, testen und dokumentieren können.


(1) Quelle: Inhaltsübersicht - Veeam Availability Report 2016. Fasst die Ergebnisse aus der Befragung von 1.140 leitenden IT-Entscheidungsträgern aus 24 Ländern zusammen.