Gründe, die für Hybrid Clouds sprechen: Notfallwiederherstellung und Kosten

Tel Aviv/Berlin, Starnberg, 18. Sept. 2019 - Hybrider Cloud Einsatz zur Verbesserung von Disaster-Recovery-Funktionen; ein Kommentar von Yair Green, CTO GlobalDots...

Zum Hintergrund: Die Hybrid-Cloud hat sich zu einem der wichtigsten Unterscheidungsmerkmalen in der heutigen Technologielandschaft entwickelt. Während nicht ausreichende Sicherheitsmaßnahmen oft als große Herausforderungen für Unternehmen, die in die Cloud umziehen wollten, gesehen wurden, hat das Hybrid-Cloud-Modell im Vergleich zu anderen Cloud-Modellen zu mehr Agilität und Sicherheit geführt. Die Hybrid-Cloud hat sich somit als nächster Schritt in der Evolution des Cloud Computing herausgestellt, doch was genau ist eigentlich gemeint, wenn man über die hybride Cloud spricht? Handelt es sich nur um eine Vielzahl von IT-Lösungen, die von Anbietern angeboten und zusammengestellt werden, um in einem sehr wettbewerbsintensiven Umfeld mehr Umsatz erzielen zu können? Oder steckt noch mehr dahinter? Yair Green, CTO GlobalDots (1) zeigt für uns in den folgenden Kommentaren die aus seiner Sicht zwei Hauptgründe für Unternehmen auf, warum diese auf die Hybrid-Cloud umsteigen...

Die 'hybrid Natur' bezieht sich in der Regel auf den Standort der Cloud, d.h. on-premise oder off-premise, ob sie privat oder teilweise gemeinsam genutzt wird und sogar auf die Art der angebotenen Dienste. Kurz gesagt versteht man unter der Hybrid-Cloud also auf eine Mischung aus lokalen privaten Cloud-Ressourcen in Kombination mit Public Cloud-Ressourcen von Drittanbietern, die eine entsprechende Verwaltungsebene haben. Zukünftig werden viele Unternehmen versuchen, ihren Workload-Mix sowohl über lokale als auch über externe Optionen so auszugleichen, dass eine effizientere Nutzung der IT-Ressourcen bei der Erreichung der Geschäftsziele helfen kann. Gerade für Unternehmen, die ihre vielfältigen Anwendungen über verschiedene Legacy-Systeme hinweg betreiben, ist die Hybrid-Cloud besonders geeignet, um ihre komplexe IT-Landschaft zu verwalten.

"Meiner Meinung nach gibt es zwei Hauptgründe für Unternehmen, auf die Hybrid-Cloud umzusteigen: Ein Grund bezieht sich auf Disaster-Recovery-Zwecke, d.h. man möchte seine Produktion und Environment an mehr als einem Standort mit mehr als einem Anbieter betreiben; der Betrieb einer Hybrid-Cloud ermöglicht einem das. Egal ob aktiv oder passiv, man kann sein Environment an zwei Standorten betreiben - in der Cloud oder direkt vor Ort. Dadurch erreicht man zum einen eine vollständige Redundanz sowie einen Disaster Recovery Plan. Mit der Hybrid-Cloud können Unternehmen die Public- Cloud als Ort nutzen, an dem sie ihre Daten abbilden können, während sie ihre Live-Daten in der Private-Cloud aufbewahren.

Die Verwendung der Hybrid-Cloud zur Verbesserung der Disaster-Recovery-Funktionen bedeutet, dass diese Funktion verwendt werden kann, während sich das Live-System in einer privaten Cloud befindet. Eine der wichtigsten Überlegungen für den Einsatz von der Hybrid-Cloud als Notfall-Lösung ist, dass der Wiederherstellungsprozess zwar komplex ist, die Failover-Planung von einem Live-Standort zu einer Public Cloud jedoch viel mehr Planung erfordert. Ein Hybrid-Cloud-Ansatz ist also letztendlich von Vorteil für die Disaster-Recovery-Strategie eines Unternehmens. Nutzen Unternehmen sowohl die privat verwaltete Infrastruktur als auch die Public Cloud, können sie so das Beste aus beiden Environments herausholen. Die Hybrid-Disaster-Recovery in der Cloud bietet Unternhemen Flexibilität und eine verbesserte Benutzerfreundlichkeit.

Ein hybrider Cloud Disaster Recovery Ansatz hilft ebenfalls bei der Einhaltung aller Vorschriften (z.B. GDPR). Unternehmen, die sensible Daten in der Cloud hosten, laufen tendenziell Gefahr, die Compliance-Standards nicht zu erfüllen. Nutzt man einen Drittanbieter, wie beispielsweise einen Cloud-Provider, der Zugriff auf Daten hat, kann dies zu potenziellen Compliance-Problemen führen. Bei einem hybriden Cloud-Ansatz hingegen, hat man seinen eigenen Zugang zum privaten Netzwerk und dadurch die Möglichkeit, Daten innerhalb Ihres Netzwerks zu replizieren und zu verschlüsseln, bevor sie an einen Wiederherstellungsstandort übertragen werden.

Der zweite Grund bezieht sich auf die Kosten. So kann man z.B. einen Teil der Einrichtung (den teureren Teil) in ein Rechenzentrum verlagern, denn manchmal gibt es bestimmte Dienstleistungen, die viel ausgehenden Traffic erzeugen, der in der Cloud relativ teuer ist, während er im Rechenzentrum so gut wie nichts kostet. In diesem Fall kann man sein Environment in ein Hybrid aufteilen und die teuren Dienste ganz einfach über das Rechenzentrum ausführen lassen. Verkauft ein Unternehmen Hard- und Software, kann auch eine Virtualisierung die Kosten deutlich senken.

Auch bietet die hybride Cloud diverse Vergrößerungsmöglichkeiten; sobald ein Unternehmen aus einem Server herausgewachsen ist, können sie durch die Hybrid-Cloud ihr Live-System vergrößern. In einer Hybrid-Cloud-Environment ist es möglich, zusätzliche Effizienzsteigerungen zu erzielen sowie die Überbereitstellung von IT-Ressourcen weiter zu reduzieren, während die On-Premise-Option jedoch erhalten bleibt. Es ist nun möglich, den gesamten IT-Ressourcenverbrauch zu senken und diese Kosten auf die günstigere Seite zu verlagern. In Zeiten mit geringer Nutzung wäre die kostengünstigste Option höchstwahrscheinlich on-premise. In Zeiten mit hoher Auslastung würde sich am besten eine Mischung aus on-premise und Cloud-Providern anbieten.

2018 wurden knapp tausend Fachleute in der „State of Cloud Umfrage“ nach der Einführung von Cloud Computing befragt, diese ergab, dass die wichtigsten Cloud-Herausforderungen für Nutzer die Kosten sowie die Sicherheit waren. Die Umfrage ergab außerdem, dass Cloud-Anwender sich der Verschwendung von Geld in der Cloud bewusst waren und bewertete daher die Optimierung der Cloud als die wichtigste Initiative für das kommende Jahr. Viele Unternehmen stellen ihre Infrastruktur vor Ort übermäßig zur Verfügung, um z.B. für unvorhersehbares Wachstum gerüstet zu sein, was letztendlich jedoch die Ausgabenüberschreitung noch weiter erhöht. Daher ist der kontrollierte Verbrauch der Hybrid-Cloud ein ideales Betriebsmodell, mit dem Unternehmen genau die Menge an Cloud-Ressourcen verbrauchen können, die sie benötigen. Und wenn diese Art von Modell richtig verwaltet wird, können Unternehmen genau sehen, wer ihre Cloud nutzt und wie hoch die Kosten dafür sind.

In der fortschreitenden Entwicklung des Cloud Computing ist es abzusehen, dass die Einführung der Hybriden-Clouds noch weiter zunehmen wird. So hat Gartner bereits vorhergesagt, dass bis 2020 die überwiegende Mehrheit der Unternehmen Hybrid- Cloud-Infrastrukturen einsetzen wird. Offensichtlich macht die Technologie massive Fortschritte, wenn man sieht, wie Automatisierung, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz in Cloud-Plattformen integriert werden, ebenso wie die Art und Weise in der Environments verwaltet und gewartet werden.

Aber geht es bei der Hybrid-Cloud nur um die Technologie? Natürlich wird die Technologie ständig aktualisiert und verbessert, aber letztendlich handelt es sich bei der Hybrid-Cloud mehr um eine Denkweise. Eine Denkweise, die sich auf Ergebnisse konzentriert, die sicherstellen, dass ein Unternehmen in Bezug auf Kosten und Ziele liefert."

(1) Das Foto zeigt Yair Green, CTO von GlobalDots


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