Hedvig SDS unterstützt den Aufbau einer agilen Multi-Cloud-Speicher- und Datenverwaltung

München, Starnberg, 08. Juni 2020 - Bedarfsgerechte Rechen- und Speicherressourcen; die Kombination 'Hedvig-Commvault' verspricht ein einfacheres Datenmanagement...

Zum Hintergrund: Ursprünglich als Software Definierter Blockspeicher vom US-Startup Hedvig auf den Markt gebracht, wurde der Anbieter 2019 von Commvault übernommen. Das aktuelle Release des Unternehmensspeicher unterstützt Block-, Datei- und Objekt Storage-Protokolle und kann über Knoten, Racks, Rechenzentren und Public Clouds hinweg skalieren-/konsolidieren. Hedvig verwendet wie auch bei anderen SDS-Anbietern üblich, gängige Industriestandard-Serverhardware, unterstützt nativ traditionelle Speicherprotokolle und stellt für die Verwaltung (control plane) eine logische Schnittstelle bereit.

Adressiert werden laut Entwickler alle primären und sekundären Workloads. Die Marktforscher bei Gartner gehen davon aus, dass bis 2023 Software-Defined Storage (SDS) Implementierungen von Storageanbietern, die in der Cloud laufen, als dominierende Methode zum Aufbau von Multi-Cloud-Speicherinfrastrukturen verwendet werden. Der Grund: Unternehmen bewegen sich zunehmend weg von isolierten Infrastrukturen hin zu flexibleren, skalierbaren Multi-Cloud-Umgebungen. Betreiber setzen zudem auf Automatisierung und DevOps-Verfahren, um schneller native und skalierbare Cloud-Anwendungen auf Basis von Containern sowie Mikroservices zu erstellen. Dabei gilt es parallel, die steigenden Anforderungen nach Compliance- und Sicherheit zu erfüllen.

Warum die Hedvig-Aquise von Commvault für Anwender Vorteile liefern kann

Replizierte Daten, Backups und auch Archive sind fast immer nicht nur redundant, sondern sie lassen sich auch wenig für andere Zwecke nutzen. Meistens sind sie an einen ganz bestimmten Speichertyp bzw. Format gebunden (Silo-Ansatz). Die Kombination von Hedvig-Commvault bietet auf Grund des vorhandenen Integrations-Potentials der bereits existierenden Commvault Data Management Produkte die Möglichkeit, unternehmensweite Rechen- und Speicherressourcen bedarfsgerechter zu nutzen.

Durch die Kombination der verschiedenen Technologien innerhalb seines Portfolios besitzt Commvault das Potential, über die Zeit zu erreichen, dass Unternehmensdaten einfacher und aktiv zu verwalten sein werden; dies unabhängig davon, auf welcher Ebene sich diese gerade befinden (Core-, Edge, Cloud, on-prem Datacenter etc.) und welcher Datentyp vorhanden ist (Archiv-/Backupdaten etc). Beispiel: Commvault Activate ist ein integrierter Satz an Tools, der die Optimierung der Dateispeicherung, die Verwaltung sensibler Daten, Compliance-Suche sowie eDiscovery umfasst.

Mit Hilfe der Software lassen sich unstrukturierte Daten analysieren, z.B. um festzustellen, wie viele Daten sich auf Ihren Servern befinden und wer Eigentümer der Daten ist. Danach lassen sich doppelte oder unbenutzte Dateien entweder löschen oder an einen hierfür optimierten Speicher verschieben. In der Kombination aus Hedvig SDS mit Compliance- und eDiscovery-Aufgaben ergeben sich für IT-Organisationen und Unternehmen vereinfachte Integrations-Möglichkeiten und damit verbundene Kosteneinsparungen sowie Effizienzsteigerungen.

Übersicht zur Architektur der verteilten (Hedvig-)Speicherplattform > Quelle: https://www.commvault.com/software-defined-storage

Sogenannte 'Hyperscaler' wie Google, Facebook, Amazon & Co. haben 'Web-scale'-Computing bekannt gemacht. Web-scale beruht wesentlich auf Software-defined Storage und stellt eine wichtige Basis dar, um automatisierte, agile und kostenoptimierte IT-Infrastrukturdienste zu liefern. Hedvig SDS beruht laut Entwickler dazu auf einer modernen verteilte Systemarchitektur, die Primär-, Sekundär- und Cloud-Daten speichern und verwalten kann. (1)

Die 'Distributed Storage Platform' des Anbieters verwandelt Commodity x86- oder ARM-Server in einen Speicher-Cluster, der nach vorliegenden Informationen von einigen bis hin zu tausenden Knoten skalieren kann. Hedvig's Universal Data Plane™ Architektur speichert, schützt und repliziert Daten über eine annähernd beliebige Anzahl von privaten und/oder öffentlichen Cloud-Rechenzentren. Der Softwarestack der Hedvig Distributed Storage Platform vereinfacht die Speicherung über einen Satz an Services, welche auf Anwendungsebene bereitgestellt und über RESTful-APIs automatisiert werden können.

  • Hedvig Storage Service - eine patentierte Distributed Systems Engine - ist die Hauptkomponente der Plattform. Die Software wird wie erwähnt auf handelsüblichen x86- oder ARM-Servern installiert, um vorhandene Server- und Speichersysteme - einschließlich SSD/Flash und Festplatten/HDDs - in einen elastischen Speicher-Cluster zu verwandeln. Die Software läuft in einer lokalen Infrastruktur oder in gehosteten bzw. öffentlichen Clouds.

  • Hedvig Virtual Disk stellt die virtuelle Abstraktion der Hedvig Distributed Storage-Plattform dar; Betreiber können damit eine beliebige Anzahl an sofort verfügbaren virtuellen-, sog. „thin-provisioned" Festplatten erzeugen.

  • Hedvig Storage Proxy repräsentiert eine Softwarekomponente, die auf der Anwendungsebene als VM oder Docker-Container - oder Bare Metal - bereitgestellt wird, um Speicherzugriffe auf jeden physischen Host oder jede VM in der Anwendungsebene zu ermöglichen. Der Speicher-Proxy bietet einen intelligenten Zugriff auf die Speicherknoten, indem er E/A-Latenz-Anforderungen (Antwortzeiten) an die entsprechenden Backend-Speicherknoten leitet.

Der Speicher-Proxy ist laut Hersteller leichtgewichtig, läuft im Benutzerbereich und soll von jedem Virtualisierungs-Management- oder Orchestrierungs-Tool verwaltet werden können. Der Speicher-Proxy fungiert dabei als Gatekeeper für alle E/A-Anforderungen an Hedvig's Speichercluster-Knoten. Er fungiert als Protokollkonverter (iSCSI/NFS/S3/Swift), sorgt für den Lastausgleich von E/A-Anforderungen an die Backend-Speicherknoten und bietet Edge-Caching mit lokalen Flash-Geräten (SSD/NVMe) zur Optimierung der Speicherleistung direkt auf den Anwendungshosts. Außerdem werden Informationen zu Daten zwischengespeichert und so z.B. die Übertragung doppelter Daten über Netzwerkverbindungen vermieden. Die Komponenten der Hedvig Distributed Storage Platform lassen sich so konfiguieren, dass sie zwei Arten der Bereitstellung unterstützen: a) Hyperskalierbar und b) Hyperkonvergent.

  • Hyperskalierbare Plattformen skalieren Speicherressourcen unabhängig von Rechenressourcen respektive Anwendungen. Speicherkapazität und Leistung lassen sich durch Hinzufügen von Commodity-Servern, auf denen der (Hedvig) Storage Service ausgeführt wird, horizontal skalieren. Anwendungs-Hosts die Speicherressourcen verbrauchen, werden mit dem Hedvig Storage Proxy separat skaliert, um eine möglichst effiziente Nutzung der Speicher- und Rechenressourcen zu erreichen.

  • Hyperkonvergente Implementierungen skalieren Berechnung und Speicherung abhängig voneinander, wobei Arbeitslasten und Anwendungen auf denselben physischen Knoten wie die Daten gespeichert werden. In dieser Konfiguration werden laut Anbieter der Hedvig Storage Proxy und die Hedvig Storage Service Software in Pakete verpackt und als VMs auf einem Compute-Host mit installiertem Hypervisor bereitgestellt. Hedvig bietet Plug-Ins für Hypervisor- und Virtualisierungstools wie VMware vCenter, um eine zentrale Management-Schnittstelle für die hyperkonvergierte Lösung bereitzustellen.

Unterstützung von Block-, Datei- und Objektspeicherung

  1. Block Storage - Hedvig stellt eine blockbasierte virtuelle Festplatte über einen Speicher-Proxy als LUN dar. Der Zugriff auf die LUN mit den Eigenschaften, die während der Bereitstellung der virtuellen Festplatte angewendet werden, wie z.B. Komprimierung, Deduplizierung und Replikation, wird einem Host als iSCSI-Ziel gegeben. Nachdem die virtuelle Festplatte in Gebrauch ist, übersetzt der Speicher-Proxy alle LUN-Operationen und leitet sie an den zugrunde liegenden Cluster weiter.

  2. File Storage- Hedvig stellt eine dateibasierte virtuelle Festplatte einem oder mehreren Speicherproxys als NFS-Export zur Verfügung, der dann vom Hypervisor als NFS-Datenspeicher konsumiert wird. Administratoren können dann VMs auf diesem NFS-Datenspeicher bereitstellen. Der Speicher-Proxy fungiert als NFS-Server, der NFS-Anforderungen abfängt und sie in die entsprechenden RPC-Aufrufe an das Backend übersetzt.

  3. Object Storage - Buckets, die über die Amazon S3-API erstellt wurden, oder Container, die über die OpenStack Swift-API erstellt wurden, werden über die Speicher-Proxys übersetzt und intern auf virtuelle Festplatten abgebildet. Der Hedvig Storage Cluster fungiert als Objektziel (S3/Swift), das von den Clients zum Speichern und Zugreifen auf Objekte verwendet werden kann.

Anwendungsbeispiel Daten-Replikation mit Hedwig SDS

In einer Disaster Recovery-Konfiguration, bei dem die Replikationsrichtlinie = Data Center Aware und der Replikationsfaktor 3 ist, teilt die Hedvig Distributed Storage Platform die Daten in Hedvig-Container auf und stellt sicher, dass drei Kopien jedes Containers auf geografisch verteilte physische Standorte verteilt werden - Data Center A, B und C. Zwei Kopien der Daten werden synchron und die dritte asynchron geschrieben. Wenn eine Datenkopie fehlschlägt, wird laut Commvault zu jeder Zeit automatisch eine erneute Replikation von Replikaten in den Datenzentren eingeleitet.

Abb. Beispiel einer Disaster-Recovery-Einrichtung mit drei Rechenzentren (Bildquelle: Hedwig/Commvault SDS Whitepaper*)

(1) Quelle / *Link > https://www.commvault.com/software-defined-storage


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