Helix Nebula Science Cloud: Exoscale erhält Zuschlag für 10.000 CPUs und 1 PB Speicher

Frankfurt/M., Starnberg, 14. Febr. 2018 - Infrastructure as a Service für die europäische Forschungsgemeinschaft; HNSciCloud-Ausschreibung für neue hybride Cloud Plattform...

Zum Hintergrund: Die europäische Kommission ist sich nach eigenen Angaben der künftigen Herausforderung mit großen Datenmengen aus der wissenschaftlichen Forschung bewusst. Die im April 2018 in Kraft tretende “European Open Science Cloud (EOSC)“ plant hierzu, den rund 1,7 Millionen Forschern und 70 Millionen Wissenschaftlern sowie Technologieexperten in Europa eine virtuelle Umgebung für ihre Arbeit zur Verfügung zu stellen. Diese virtuelle Plattform soll offene und nahtlos integrierte Dienste zur Speicherung, Verwaltung, Analyse und Wiederverwendung von Forschungsdaten liefern. Diese Daten sollen über Ländergrenzen und wissenschaftliche Disziplinen hinweg zur Verfügung stehen.

Mit der KoFinanzierung durch die Europäische Kommission gründeten zehn der führenden öffentlich-finanzierten Forschungseinrichtungen Europas bereits 2016 das HNSciCloud Pre-Commercial Procurement (PCP). Ziel der HNSciCloud-Ausschreibung mit einem Projektvolumen von über 5,3 Millionen Euro ist die Etablierung einer europäischen hybriden Cloud-Plattform.

Infrastructure as a Service (IaaS) für die europäische Forschungsgemeinschaft

Der Schweizer Cloud-Anbieter Exoscale hat gemeinsam mit der RHEA Group (1) nach vorliegenden Angaben nun einen wichtigen Auftrag aus der Ausschreibung zur Etablierung einer europäischen hybriden Cloud-Plattform gewinnen können. Im Rahmen der Vereinbarung stellt Exoscale der Helix Nebula Science Cloud (HNSciCloud), Organisator des Ausschreibungsverfahrens, demnach ab sofort für die kommenden neun Monate bis zu 10.000 CPUs und 1 PB Speicherplatz für dessen neues Cloud-Hybridmodell zur Verfügung. Die Etablierung einer europäischen hybriden Cloud-Plattform hat zum Ziel, die Herausforderungen durch die auch im Umfeld wissenschaftlicher Forschung in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren rasant steigenden Datenmengen im Hinblick auf Erfassung, Verwaltung und Verarbeitung zu meistern. Die offizielle Verkündung der Auftragsvergabe fand am 6. Februar 2018 im INFN in Bologna, Italien, statt.

Das neue Hybridmodell soll öffentliche Forschungseinrichtungen und ihre ICT-internen Teams mit kommerziellen Cloud-Anbietern verbinden, um den europäischen Forschungsgemeinschaften Infrastructure as a Service (IaaS) bereit zu stellen. Dies soll ihnen dabei helfen, dem zu erwartenden Wachstum der Anforderungen hinsichtlich der zu verarbeitenden Datenmengen zu begegnen und die Verarbeitung kosteneffizient zu bewältigen.

Gemeinsamer Auftragsgewinn für Exoscale und die RHEA Group

Als Teil des von der RHEA Group geführten Konsortiums hat Exoscale nach erfolgreichem Abschluss der konkurrierenden Design- und Prototyp-Phasen einen von zwei Aufträgen für eine Pilotphase erhalten. Zusammen mit Technologiepartnern wie SixSQ, die komplexe Automatisierungs- und Cloud-Orchestrierungsschemata für die europäische Hybrid-Cloud-Plattform implementieren werden, wird Exoscale in den nächsten neun Monaten hierfür bis zu 10.000 CPUs und 1 PB Storagekapazität bereitstellen.

Fortlaufende Präsentation der eingesetzten Technologien

Während der gesamten Projektlaufzeit werden die eingesetzten Technologien sowie die bisherigen Fortschritte des Projekts von den Mitgliedsunternehmen präsentiert. Die erste Veranstaltung wird im April bei der ESRF stattfinden. Andere Teilnehmer sind das deutsche DESY, EMBL, KIT, das französische CNRS, das spanische IFAE, das britische STFC, das niederländische EGI und Surf Sara.


Abb. 1: CERN-LHC Use Case ATLAS and CMS are particle physics experiments on the Large Hadron Collider at CERN, Geneva. These detectors are searching for new discoveries in the collisions of protons of extraordinarily high energy (Bildquelle/Foto: CERN / HNSciCloud)


(1) Die RHEA Group bietet Dienstleistungen und Lösungen in den Bereichen Luft- und Raumfahrt sowie Sicherheitstechnik, Systementwicklung und Technologien. Das Unternehmen hat sich darüber hinaus neue Geschäftsfelder erschlossen, darunter Concurrent Design, Systemtechnik, physikalische- und Cyber-Sicherheit (AMP) sowie Cloud-Software.

Exoscale bietet Cloud-Services mit Schwerpunkt auf Einfachheit, Skalierbarkeit und Sicherheit für SaaS-Unternehmen und Web-Anwendungen. Mit Sitz in Lausanne, Schweiz, und Rechenzentren in der Schweiz, Wien und Frankfurt profitiert Exoscale von Schweizer- und europäischen Datenschutzbestimmungen.


Abb. 2: European Science Cloud Summit 2017. Quelle: YouTube Videolink