IBM kündigt neue Flash Storage Produktfamilie an: Eine Datenplattform zur Vereinfachung

Stockholm, Starnberg, 12. Febr. 2020 - Produktankündigung zielt auf Vereinfachung der IBM FlashSystem-Familie; eine zentrale Plattform für unterschiedlichste Anwendungen...

Zum Hintergrund: Verschiedene Organisationen haben jeweils unterschiedliche Anforderungen an ihre Speicherumgebungen. Diverse Anwendungen innerhalb einer Organisation bringen unterschiedliche Randbedingungen zu Leistung (IOPS / Transferrate), Skalierbarkeit, Datendiensten usw. Gerne werden dazu verschiedene Lösungen für die jeweiligen Workloads eingesetzt, um die genannten unterschiedlichen Anforderungen möglichst optimal zu erfüllen. Auch deshalb setzen viele Anwenderbetriebe bislang Speichersysteme von mehreren Anbietern ein, was jedoch die Komplexität erhöhen kann. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass relevante Faktoren wie Speicherkosten, Verwaltung, Optimierung und Datenmigration laut einer Umfrage (Quelle: ESG Master Survey Results: 2019 Data Storage Trends, November 2019) zu den größten Sorgen der dort befragten Speicheranwender zählten.

IBM verfolgt mit der Ankündigung den Ansatz, seine IBM FlashSystem-Familie deutlich zu vereinfachen. Ziel war demnach eine einzige Plattform zur Vereinfachung der Speicherinfrastruktur, also zur Reduzierung von Komplexität und Senkung der Kosten bei gleichzeitiger Bereitstellung umfassender Funktionen, auch für hybride Multi-Cloud-Umgebungen. Hier ein Überblick zu den wichtigsten Eckpunkten der IBM Storage Ankündigung vom 11. Februar um 15:00 Uhr in Stockholm (Schweden):

  • Datenverfügbarkeit: "Sechs Neunen" Verfügbarkeit in allen Produkt-/Preiskategorien, 2- und 3-Site-Replikation, standortübergreifende Hochverfügbarkeitskonfigurationen und eine Option für garantierte 100%ige Datenverfügbarkeit.* 

  • Verschlüsselung der Daten im Ruhezustand (data-at-rest) in Verbindung mit Band- und Cloud-"Air Gap"-Kopien, Malware-Erkennung und anwendungsbezogene Snapshots für Cyber-Resilienz.

  • Zentrale Software-Plattform mit IBM Spectrum Virtualize: Datenservices der Unternehmensklasse vom Einstiegsunternehmen bis hin zu High-End-Unternehmensimplementierungen vor Ort und für hybride Multi-Clouds - bildet die Grundlage zur Vereinfachung der Speicherverwaltung. Dazu werden identische Services für den vorhandenen Speicher zusammen mit der Fähigkeit zur unterbrechungsfreien Datenbewegung bereitgestellt; Cloud- und Container-Implementierungen mit allen unterstützten Speichern werden ermöglicht.

  • Konsistente APIs für die Automatisierung unterstützen gängige Bereitstellungsansätze wie Bare Metal, virtualisiert, containerisiert, und für die hybride Multi-Cloud.

  • Cloud-basierte, KI-unterstützte pro-aktive Verwaltung und Speicheranalyse mit IBM Storage Insights zur heterogenen Speicherverwaltung. IBM und validierte Nicht-IBM-Speicher zusammen mit Cloud-Speichern, die via IBM Spectrum Virtualize for Public Cloud verwaltet werden, können über ein GUI verwaltet werden; KI-basierte Analysen liefern Einblicke in Best-Practice-Empfehlungen. Für IBM Speicher bietet Storage Insights laut Entwickler zudem einen optimierten Zugriff auf den Support, um Probleme schneller zu lösen.


Abb. 1: Storage Made Simple For Hybrid Multicloud (Bildquelle: IBM Storage).

  • IBM FlashCore-Module (FCMs) mit Datenkomprimierung und FIPS 140-2-zertifizierter Verschlüsselung von Daten im Ruhezustand ohne Leistungseinbußen. 

  • Neues IBM FlashCore-Modul mit 38,4 TB nutzbarer Kapazität: Damit unterstützt das IBM FlashSystem maximal 4PB Daten auf 2 Rack-Einheiten (2U)**. Die neuen FlashCore-Module sind auch als Upgrades für die vorherige Flash-Array-Generation von IBM (FlashSystem 9100 und Storwize V5100 und V7000 Gen3) erhältlich.

(**Anmerkung: Twenty-four 38.4TB FlashCore Modules in one 2U control enclosure with 4.5:1 data reduction from compression and deduplication. Quelle: IBM).

Abb. 2: IBM FlashCore Modules, FCMs (Bildquelle: IBM)

Storage Class Memory

Um extrem niedrige Latenzzeiten für leistungsempfindliche, jedoch weniger Cache-freundliche Workloads zu erreichen, werden SCM-Laufwerke (Storage-Class Memory) von Intel und Samsung als persistente Speicherebene für die IBM FlashSystem-Familie eingeführt. Wie die FlashCore-Module sollen die SCM-Laufwerke laut Anbieter auch als Upgrades für die bisherige Generation von Flash-Arrays erhältlich sein: FlashSystem 9100 und Storwize V5100 und V7000 Gen3. Mit flexiblen Laufwerksoptionen wie SCM, All-Flash und Hybridkonfigurationen kann so ein optimiertes Gleichgewicht zwischen Kosten und Leistung erreicht werden.

Abb. 3: Storage Class Memory von Samsung (Z-SSD) und Intel Optane (Bildquelle: IBM Ankündigung).


IBM FlashSystem enthält zudem eine KI-gesteuerte IBM EasyTier-Funktion, mit der die “richtigen Daten zur richtigen Zeit auf der jeweils richtigen Speicherebene” plaziert werden können (automatisiertes Data life-cycle-management). Das System sorgt dafür, dass die heißesten Datenblöcke transparent “nach oben” verschoben werden, während die “kühleren Daten” nach unten verschoben werden.

IBM Storage Insights bietet Überwachungs-, KI-basierte Warn-, Berichts- und Supportfunktionen aus der IBM Cloud. Storage Insights Pro vereinfacht laut Anbieter die Speicherung durch die Unterstützung einer zentralen Management-Schnittstelle für Cloud-Speicher; dies gilt aktuelle für IBM Spectrum Virtualize for Public Cloud und EMC Unity / Unity XT, NetApp FAS und AFF sowie die Hitachi VSP G-Series Storage.

Neue Enterprise (NVMe) Flash Speichersysteme

Die IBM FlashSystem-Familie auf Basis von IBM Spectrum Virtualize-Software und Storage Insights umfasst vier neue Systeme der Unternehmensklasse, um eine möglichst nahtlose Verbindung und Verwaltung von Daten in hybriden Multi-Cloud-Implementierungen ermöglichen. Hier eine kurze Übersicht der neuen Angebote, die laut IBM jeweils zu einem niedrigeren Listenpreis im Vergleich zu den Vorgängergenerationen geliefert werden:

  1. IBM FlashSystem 7200 - End-to-End-NVMe mit hybriden Multi-Cloud-Funktionen der Unternehmensklasse in einem System, das für mittelgroße Unternehmensimplementierungen konzipiert ist. Das FlashSystem 7200 unterstützt sowohl das Scale-Up mit Erweiterungsgehäusen als auch das Scale-Out mit bis zu 4-Wege-Clustering und bietet laut Hersteller eine um 24 % höhere Leistung als Storwize V7000 Gen3 mit maximal 8Mio IOPS und einem um 55 % besseren Durchsatz: maximal 128 GB/s.

  2. IBM FlashSystem 9200 - End-to-End-NVMe für anspruchsvollste Unternehmensanforderungen. 20% bessere Leistung als das FlashSystem 9100 mit maximal 18Mio IOPS und 180GB/s pro 4-Wege-Cluster. Sowohl FlashSystem 7200 als auch 9200 bieten Latenzzeiten von 70μs.

  3. IBM FlashSystem 9200R - Laut Hersteller Entwickelt für Kunden, die ein komplett von IBM gefertigtes und getestetes Speichersystem benötigen und dessen Installation und Konfiguration von IBM abgeschlossen wird. Das System umfasst 2-4 IBM FlashSystem 9200 Steuergehäuse, Brocade- oder Cisco-Switches zur Verbindung von Clustersystemen und optionale Erweiterungsgehäuse für zusätzliche Kapazität.

  4. Einstiegs-Enterprise FlashSystem 5010, 5030 und 5100. Alle Mitglieder der IBM FlashSystem-Familie, mit Ausnahme des All-Flash-Flash-Systems 9200 und 9200R, sollen demnach sowohl als All-Flash- als auch als Hybrid-Flash-Modelle erhältlich sein.

Bei der Modernisierung heterogener Speicherlandschaften spielt nach vorliegenden Informationen weiterhin der IBM SAN Volume Controller (SVC) als virtuelle Speicherkonsolidierungs-Plattform (über 500 heterogene Speichersysteme werden laut IBM supported) eine wichtige Rolle. Der SVC verwendet dieselbe IBM Spectrum Virtualize-Software und Plattform wie das IBM FlashSystem, unterstützt aber nur externe Speichersysteme. Es sind zwei Modellvarianten erhältlich: Option 1 liefert demnach bis zu 40% mehr IOPS als das bisherige System zum gleichen Listenpreis; Option 2 für preis-sensible Implementierungen soll eine etwas höhere Leistung als das Vorgängermodell liefern, dies aber zu einem um 25% niedrigeren Listenpreis.       

Anwenderkommentar (Auszug) Dave Anderson-Ward, Leiter des technischen Server- und Speicherteams beim britischen Ordnance Survey: "Die Flashcore Module-Technologie von IBM liefert uns führende Leistungsmerkmale wie Komprimierung und Verschlüsselung von Daten im Ruhezustand ohne Leistungseinbußen, die wir benötigen, um unsere Rechenzentrums- und Cloud-Umgebungen wettbewerbsfähig zu halten.”

Zusammenfassung: Die angekündigten IBM FlashSystem-Modelle stellen eine vereinfachte und zentrale Plattform der Unternehmensklasse dar, die Konsistenz bei allen Implementierungen, von den kleinsten Einstiegskonfigurationen über High-End-Storage bis hin hybriden Multi-Cloud-Implementierungen liefern soll. Sie wurden laut Entwickler für den Einsatz aktueller Servertechnologien konzipiert. Dies schließt Umgebungen auf Basis Red Hat OpenShift, Kubernetes und CRI-O über die Unterstützung des Container Storage Interface (CSI) ein. Erwähnenswert ist hardwareseitig laut IBM die extrem niedrige Latenzzeit des Flashspeichers von 70μs, die gegenüber derzeitigen Mitbewerbsangeboten deutlich niedriger liegen soll.


Quellenangaben & Hinweise zu den o.g. Verfügbarkeitsangaben und FlashSystem Leistungsdaten (Quelle: IBM Ankündigung):

  • *IBM offers zero interruption to data availability protection for HyperSwap configurations during the guarantee period. The HyperSwap implementation must be performed by IBM Lab Services, and the guarantee is valid only for eligible, newly purchased IBM storage systems. Interruption to data availability does not include any interruptions due to a temporary I/O hold during a planned or unplanned HyperSwap. In the event a customer doesn’t achieve zero interruption to data availability and subject to the terms of the associated guarantee agreement, IBM provides up to 40 hours of IBM Systems Lab Services consultation and support at no charge. The guarantee period ends upon the sooner of the following two occurrences: (i) customer submits a claim and obtains
  • Based on IBM Lab measurements of FlashSystem 7200 4-way cluster using a 4KB 100% read hit workload.
  • Based on IBM Lab measurements of FlashSystem 7200 4-way cluster with 24 FCMs using a 256KB sequential read workload.
  • Based on IBM Lab measurements of FlashSystem 9200 4-way cluster using a 4KB 100% read hit workload.
  • Based on IBM Lab measurements of FlashSystem 9200 4-way cluster with 24 FCMs using a 256KB sequential read workload.
  • Based on IBM Lab measurements of FlashSystem 7200 and 9200 using a 4KB 100% read hit workload.
  • Based on IBM Lab measurements of SVC SV2 and SA2 engines using a 4KB 100% read hit workload.

Querverweise:

Unser Beitrag > Red Hat macht OpenShift Container Storage 4 Platform für die Open Hybrid Cloud verfügbar

Unser Beitrag vom 24. Okt. 2019 > IBM kündigt erweiterte und neue Speicherlösungen für AI/Big Data, Cloud- und Container an