IoT und SAP: Realtime-Datenintegration gegen Frachtgutdiebstahl

Köln-Bonn, Starnberg, 29. Juli 2019 - Echtzeit IoT-Daten in SAP integrieren; Telekom-Fachbeitrag zur Digitalisierung der Supply Chain innerhalb der Logistikbranche...

Zum Hintergrund: Veränderte Routen, Unfälle, Diebstahl der Fracht oder gleich des gesamten LKW: Es gibt viele Gründe, die eine pünktliche Lieferung bestellter Waren verhindern. Im folgenden Beitrag der Deutschen Telekom „Intelligent integrieren und automatisieren“ wird beschrieben, wie sich IoT-Lösungen mit SAP-Geschäftsprozessen verbinden lassen und weshalb eine durchgängig vernetzte Supply Chain, die alle beteiligten Unternehmen in Echtzeit informiert, gerade für die Logistikbranche wichtiger wird. Möchten Unternehmen mit IoT-Anwendungen ihre Prozesse maximal unterstützen, müssen sie die über Sensoren gewonnenen Daten möglichst sinnvoll kombinieren...

Zum Gastbeitrag: „Sie kamen in der Nacht, schlitzten die Plane auf und griffen zu. Als der Fahrer am Morgen zu seinem Lkw zurückkehrt, fehlt die gesamte Ladung – Ersatzteile für Spezialmaschinen im Wert von mehreren Millionen Euro. Spektakulär – aber längst kein Einzelfall mehr: Immer häufiger verschwindet Lkw-Transportgut, teilweise sogar inklusive Anhänger. Laut der Industrievereinigung Transported Asset Protection Association TAPA stieg 2018 im Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) die Zahl der Diebstähle um fast 40 Prozent auf knapp 4000 Fälle.

Was also tun, damit wertvolle Ladung nicht auf Nimmerwiedersehen verschwindet? Immer mehr Lkw-Hersteller und Flottenbetreiber schützen ihre Fahrzeuge mit Sensoren. Sie informieren in Echtzeit über die Situation im Inneren des Frachtcontainers: Temperatur, Erschütterung, Neigung, Beschleunigung oder Feuchtigkeit – alle relevanten Werte bleiben so auch unterwegs stets im Blick und lassen Rückschlüsse auf den Zustand des Transportguts zu. Außerdem übermitteln die Sensoren ihre genaue Position. Noch während die Polizei im Falle eines Diebstahls so zielgerichtet die Verfolgung entwendeter Ware oder Fahrzeuge aufnehmen kann, bestellt das ERP-System des Maschinenbauers bei seinem Zulieferer Ersatz, damit es im Fertigungsprozess nicht zu Verzögerungen kommt und die Kunden nicht auf ihre Bestellungen warten müssen.

Echtzeit-Daten für die Logistik

Eine durchgängig vernetzte Supply Chain, die alle beteiligten Unternehmen in Echtzeit informiert und so für maximale Transparenz sorgt: Was für viele Unternehmen sinnvoll und dringend geboten wäre, ist mehrheitlich noch ein Wunschkonzert: Laut Logistikanbieter GEODIS haben drei Viertel der Unternehmen keinen umfassenden Einblick in ihre Lieferkette. Die Bundesvereinigung Logistik BVL betont in ihrer Studie „Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Management“ die Notwendigkeit eines durchgängigen Datenaustauschs zwischen allen beteiligten Unternehmen über die gesamte Lieferkette hinweg, angefangen beim sensorgestützten Überwachen des Rohmaterials über die M2M-Kommunikation (Machine to Machine) in den Fertigungsstraßen bis hin zu Live-Tracking der Lieferung. Nur mit diesen Echtzeit-Daten steuern Unternehmen ihre Lieferkette wirklich bedarfsgerecht.

Wie die IoT-Daten sinnvoll nutzen?

Möchten Unternehmen mit IoT-Anwendungen ihre Prozesse maximal unterstützen, müssen sie die über Sensoren gewonnenen Daten möglichst sinnvoll kombinieren. Im besten Fall fließen sie direkt in die IT-Systeme wie Enterprise Ressource Planning (ERP), Warehouse Management (WM) und Supply Chain Management. Um bestehende IT-Lösungen möglichst einfach mit IoT-Technologie zu verbinden, haben SAP und die Telekom den Cloud-2-Cloud Connector (C2C) entwickelt.

Die Schnittstelle verbindet die Cloud der Dinge der Telekom mit der SAP Cloud, also Hardware, Sensordaten, Plattformen und SAP-Landschaft. So lassen sich Live-Daten aus der Cloud der Dinge direkt in SAP-Anwendungen integrieren. Der C2C-Connector filtert die Rohdaten dabei nach vordefinierten Parametern. Die vierte Generation der ERP-Lösung aus Walldorf unterstützt die automatisierte Datenverarbeitung in Echtzeit mit ihrer In-Memory-Technologie: Statt die Daten auf der Festplatte abzulegen, bleiben sie im Arbeitsspeicher und müssen nicht für jeden Request neu aggregiert werden. Mit SAP S/4HANA entscheiden Anwender anhand von Echtzeit-Geschäftszahlen und reagieren schneller auf Schwankungen oder Ausfälle.


Bildquelle: Deutsche Telekom AG

IoT-Daten in SAP integrieren

Die Cloud-Experten der Telekom unterstützen bei Konfiguration und Implementierung der einzelnen IoT-Komponenten ins bestehende SAP-System des Kunden. Der Vorteil für die Anwender: Sie nutzen weiterhin ihre vertraute SAP-Umgebung, über die standardisierte Open-Data-Protocol-Schnittstelle fließen die Echtzeitdaten in SAP Global Track and Trace, SAP Connected Goods oder SAP Vehicle Insights. Mit der Ende-zu-Ende-Lösung von SAP und der Telekom behalten Unternehmen die Transportwege ihrer Güter stets im Blick, produzieren und liefern zuverlässig und termingerecht. Sobald der Lkw mit den Bestellungen des Tages die Laderampe verlässt, startet im ERP-System der Rechnungslauf. Leert sich ein Rohstofflager, bestellt die Lösung automatisch Nachschub, damit die Produktion nicht ins Stocken gerät. Die benötigten IoT-Daten transportiert die Telekom über eigene Mobilfunknetze und die ihrer Netzpartner. So sind Datenschutz und -sicherheit sowie eine globale Konnektivität gewährleistet.“