IT als Grundgerüst für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen

München, Starnberg, 30. April 2018 - Cloud Computing ist Rückhalt für Trends wie Machine Learning (ML) und Künstliche Intelligenz (KI); wie gut ist die IT gerüstet...?

Zum Hintergrund: Das Leitthema „Integrated Industry – Connect & Collaborate“ der HANNOVER MESSE 2018, die vom 23. – 27. April stattfand, ist für alle industriellen Branchen von immenser Relevanz. Das Zusammenspiel von Automatisierung und Energietechnik, IT-Plattformen und künstlicher Intelligenz treibt die digitale Transformation der Industrie voran. Doch ist die IT für diese neue Herausforderung gewappnet? Während sich der aktuelle Hype-Cycle auf Technologien wie künstliche Intelligenz (AI), maschinelles Lernen (ML) und Blockchain konzentriert, sind in vielen Fällen eher traditionelle Lösungen - und grundlegendere Probleme - die dringendsten Prioritäten für das IT-Management. Für Geschäftsführer gehören KI, ML und Deep Learning bereits zu den grundlegenden Elementen der digitalen Transformation, aber was sagt die IT-Community?

Den aktuellen Ergebnissen des SolarWinds IT Trends Reports 2018 zufolge (1) werden Cloud Computing und hybride IT auch in den nächsten fünf Jahren höchste Priorität für deutsche IT-Experten haben, da diese Elemente die heutigen Geschäftsanforderungen erfüllen und gleichzeitig als Rückhalt für Trends wie Machine Learning (ML) und Künstliche Intelligenz (KI) dienen. Die Studie zeigt auch, dass bestehende Infrastruktur- und Qualifikationslücken für Kunden, die sich mit digitalen Transformationsprojekten befassen, Probleme bereiten. 

Unternehmen investieren also zunehmend in Cloud- und Hybrid-IT und möchten herausfinden, wie sie KI und maschinelles Lernen nutzen können, aber die meisten sind bei weitem nicht in der Lage, neue Anforderungen an eine alternde Infrastruktur zu stellen. Obwohl die IT-Abteilung sich der Herausforderungen bewusst zu sein scheint, erschweren verschiedene Faktoren die Situation, einschließlich unzureichender Organisationsstrategien und Schulungen – und verschärfen nicht auch zuletzt den Fachkräftemangel.

Vier Tipps zur Vorbereitung auf die neuen Technologien

Sascha Giese (2), Senior Sales Engineer DACH bei SolarWinds ist der Ansicht, dass sich IT-Experten auf die Einführung von KI und maschinelles Lernen vorbereiten sollten, indem sie sich ein grundlegendes Verständnis der neuen Technologien und ihrer Möglichkeiten aneignen. Folgende Empfehlungen sollten IT-Experten seiner Meinung nach beachten, um auf die digitale Transformation ihres Unternehmens vorbereitet zu sein:

  1. Fokus auf Container: Zum Einstieg können IT-Experten beispielsweise zu Docker gehen und Docker CE für Mac oder Windows Laptops ausprobieren, sowie von den Tutorials von Kubernetes (speziell von Minikube) lernen oder eine Plattform wie Amazon ECS testen. Es gibt auch verschiedene Communities wie GitHub, in denen Containerexperten ihr Wissen teilen. Daraufhin sollten sie sich mit der Automatisierung und Orchestrierung von Containern vertraut machen, um die Integration und Bereitstellung verteilter Apps und Cloud-Bereitstellungen zu skalieren sowie einen besseren Überblick darüber zu erhalten, wie diese Workloads verwaltet werden.

  2. Cloud Power-Up: IT-Experten nutzen bereits verschiedene Cloud-Bereitstellungsmodelle und migrieren immer mehr kritische Anwendungen in die Cloud. Parallel dazu muss die Überwachung verbessert werden, indem kombinierte Metriken, Protokolle und Anwendungseinstellungen für eine bessere Kontrolle genutzt werden. Der wichtigste Teil dieses Prozesses besteht darin, sich eine Basis für die Überwachung innerhalb einer hybriden IT-Umgebung über die Gesamtheit der Cloud-basierten Anwendungen zu schaffen.

  3. Ausfallsicherheit und Zuverlässigkeit als Leistungsmerkmal betrachten: Für eine erfolgreiche digitale Transformation ihres Unternehmens müssen IT-Experten unbedingt die Ausfallsicherheit ihrer Umgebungen als kritisches Leistungsmerkmal betrachten. Denn Flexibilität und Zuverlässigkeit zählen zum Verbesserungspotenzial, das IT-Experten für ihre Unternehmen erreichen können. Angesichts der hohen Anforderungen im digitalen Wandel ist es wichtig, die digitale Erfahrung des Endbenutzers zu verbessern: Die IT sollte Tools einsetzen, die eine volle Überwachung in Logs, Metriken und Tracing-Daten bieten, die Zuverlässigkeits- und Ausfall-Metriken unterstützen und letztendlich Umgebungen optimieren.

  4. Die Lücke zur Geschäftsführung schließen: Ähnlich wie schon bei der Cloud, sind Führungskräfte oft bestrebt, eine innovationsversprechende Technologie schnell zu aktivieren, ohne die aktuellen Fähigkeiten, technischen Komplexitäten oder Herausforderungen bei der Bereitstellung zu kennen. IT-Experten sollten frühzeitig eine Grundlagendiskussion anstoßen sowie eine spezifische Kosten-Nutzen-Analyse erstellen, wie die Technologie dem Unternehmen zugutekommt und was es für Service Integration und Service Delivery bedeutet.

Fazit: Obwohl AI und ML aktuell für IT-Experten noch nicht die höchste Priorität haben, bietet eine Optimierung von Cloud- und Hybrid-IT-Umgebungen die Möglichkeit, die digitalen Erfahrungen für Endanwender in hybriden Umgebungen zu optimieren und einen Gesamtwert zu liefern, der weit über die IT hinaus geht.

(1): Solarwinds IT Trends 2018 > PDF Download Link

Querverweis: Siehe hierzu auch unseren Beitrag vom 13. April 2018 > Cloud Computing ist die wichtigste Technologie zur Digitalen Transformation; Container besitzen höchste Investitionspriorität und rangieren vor Themen wie KI. SolarWinds-Umfrage unter deutschen IT-Experten.


(2) Foto zeigt Sascha Giese, Senior Sales Engineer DACH (Bildquelle: Solarwinds)