Künstliche Intelligenz in Deutschland: appliedAI-Initiative appelliert an Bundesregierung

Garching b. München, Starnberg, 09. Okt. 2018 - Mit 16 Unternehmen wie Google, SAP oder Siemens wird ein gemeinsames Positionspapier vorgestellt... 

Zum Hintergrund: Europas führende Initiative im Bereich angewandte Künstliche Intelligenz, appliedAI, veröffentlicht mit 16 Unternehmen wie Google, SAP und Siemens ein gemeinsames Positionspapier - ihre Antwort auf die im Juni vorgestellten Eckpunkte der Bundesregierung für eine Strategie zur Förderung Künstlicher Intelligenz. In dem Positionspapier fordern die Verfasser insbesondere eine fokussierte Förderung weniger Leuchtturm-Zentren im Bereich KI. „Nur durch die Bündelung der Kräfte haben wir im internationalen Vergleich die nötige Schlagkraft und auch Visibilität“, so Dr. Andreas Liebl, Leiter von appliedAI. Eine breite Verteilung der Förderung nach dem Gießkannenprinzip sei deshalb zu Beginn nicht sinnvoll. Liebl betont: „Wir begrüßen ausdrücklich das Engagement der Bundesregierung mit ihrer KI-Strategie.“  Aber für ihn sei jetzt schnelles Handeln gefragt: „Traut euch, die Eckpunkte jetzt umfassend umzusetzen! Sonst laufen wir Gefahr, wirtschaftlich und technologisch von den USA oder China abgehängt zu werden.“ Eine Marke wie „KI Made in Germany“ bliebe so nur Illusion.

Zu den wichtigsten Eckpunkten zählen für Liebl ein positives Zielbild für Deutschland und Europa, die gezielte Ausbildung von KI-Fachkräften und Anwendern, die Unterstützung von KI-Start-ups, die Förderung von Forschung und Transformationsprozessen in Unternehmen, Digitalisierung und KI an Schulen und Universitäten sowie eine bessere Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wirtschaft. Außerdem müssten schnell rechtliche Rahmenbedingung für offene Datenpools und Testlabore geschaffen werden, die Forschung und Industrie gleichermaßen für KI-Anwendungen nutzen dürften. Für sein Positionspapier hat Liebl führende Unternehmen wie Siemens, SAP oder Infineon hinter sich vereinen können. Sie unterstützen appliedAI bei dem Vorhaben, Deutschland ins KI-Zeitalter zu bringen.

Kommentar Dr. Wieland Holfelder, Vice President Engineering und Leiter des Entwicklungszentrums von Google in München: „Von entscheidender Bedeutung für Deutschland werden zwei Punkte sein: erstens ein grundlegend neuer Ansatz in Aus- und Weiterbildung auf allen Ebenen und zweitens das Erreichen einer effizienten Transferleistung der erstklassigen Forschungsergebnisse in die Lösungen und Produkte der Wirtschaft. Dies ist auch Ziel der Initiative appliedAI und deshalb freuen wir uns, bereits seit Anfang des Jahres aktiver Partner zu sein.“

Die Unterzeichner des Positionspapieres:

  • Allianz SE: Markus Löffler, Group Chief Technology Officer
  • Deutsche Telekom  AG:  Thomas Kremer, Vorstand für Datenschutz, Recht und Compliance
  • GC Großhandels Contor GmbH: Stefan Läufer, Leiter Digitalisierung
  • Giesecke+Devrient GmbH: Ralf Wintergerst, Vorsitzender der Geschäftsführung
  • Google: Wieland Holfelder,Vice President Engineering & Site Lead Google Munich
  • Hoffmann GmbH Qualitätswerkzeuge
  • Infineon Technologies AG: Reinhard Ploss, Vorstandsvorsitzender
  • Linde AG: Christian Bruch, Vorstand Engineering Division
  • Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft: Wolfgang Hauser, Chief Data Officer
  • NVIDIA: Walter Mundt-Blum,VP Strategic Alliance / EMEA
  • Porsche Consulting GmbH: Eberhard Weiblen, Geschäftsführer
  • Pure Storage: Carl McQuillan, VP Technical Services EMEA
  • Sandoz Deutschland / HEXAL AG: Matthias Weber, CFO; Piero Sciotto, Head Supply Chain und Prokurist
  • SAP SE: Bernd Leukert, Member of Executive Board, Products&Innovation
  • Siemens AG: Norbert Lütke-Entrup, Head of Technology & Innovation Management
  • Wacker Chemie AG: Dirk Ramhorst, CIO/CDO

Gerade in dieser geforderten raschen Anwendung von KI sieht Liebl die Stärke von appliedAI. „Das Besondere an unserer Initiative ist, dass wir schon jetzt ganz praktisch KI vermitteln und umsetzen. Deshalb können wir besonders praxisnahe Empfehlungen für die Umsetzung der KI-Strategie geben.“  Experten von appliedAI haben im KI-Labor in Garching bereits über 100 Firmen-Mitarbeiter in Workshops ausgebildet, zahlreiche Kooperationen zwischen Start-ups und Unternehmen vermittelt und KI-Prototypen gebaut, sowie über 20.000 Personen erreicht. Als gemeinnützige Initiative bietet appliedAI außerdem KI-Wissen für alle. Zum Beispiel mit frei zugänglichen Datenbanken über die wichtigsten deutschen KI-Start-ups und Use Cases. So können etwa Firmen gezielt KI-Lösungen finden. Denn für viele Zwecke gibt es bereits gute KI-Software und Services von Start-ups auf dem Markt.

Zusätzlich profitiert appliedAI als Teil von UnternehmerTUM von einem einzigartigen Netzwerk aus Start-ups, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft. In Europas führendem Zentrum für Gründung und Innovation werden jährlich rund 50 Technologie-Start-ups gegründet. Die Hälfte aller DAX-Konzerne arbeitet mit UnternehmerTUM zusammen. Und bekannte Start-ups wie Konux sind dank UnternehmerTUM bereits am Markt durchgestartet. Seit diesem Jahr hilft die Münchner Firma mit ihren KI-Sensoren der Deutschen Bahn beim Ausbau eines intelligenten Schienennetzes, das automatisch Schäden an Weichen oder Fahrzeugen erkennt.


> Link zum Positionspapier


appliedAI ist eine Initiative der UnternehmerTUM. Sie dient Unternehmen jeder Größenordnung, Start-ups, öffentlichen Einrichtungen und Wissenschaftlern als gemeinnützige, neutrale Plattform, um die Anwendung neuester Methoden und Technologien im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) zu beschleunigen. Gemeinsam mit führenden Technologie- und Industriekonzernen sowie Partnern aus Politik und Wissenschaft will UnternehmerTUM in den nächsten Jahren die Qualifizierung von Studierenden, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit sowie den Austausch im Bereich KI vorantreiben und damit den Wissenstransfer aller Beteiligten fördern. Gleichzeitig diskutiert UnternehmerTUM mit der appliedAI Initiative die Auswirkungen von KI auf uns als Menschen und auf die Wirtschaft und trägt damit der enormen Bedeutung von KI Rechnung. appliedAI ist mit derzeit 28 Partnern aus der Wissenschaft und Industrie, dem öffentlichen Sektor und ausgewählten Start-ups die größte Initiative ihrer Art in Europa.

UnternehmerTUM bietet Gründern einen Rundum-Service von der ersten Idee bis zum Börsengang. Ein Team aus erfahrenen Unternehmern, Wissenschaftlern, Managern und Investoren unterstützt Start-ups bei der Entwicklung ihrer Produkte und Dienstleistungen. Die 240 Mitarbeiter begleiten aktiv beim Aufbau des Unternehmens, beim Markteintritt und bei der Finanzierung – auch mit Venture Capital. Die 2002 von der Unternehmerin Susanne Klatten gegründete UnternehmerTUM ist mit jährlich mehr als 50 wachstumsstarken Technologie-Gründungen und ihrem einmaligen Angebot das führende Gründerzentrum in Europa.

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