Moderne Backupverfahren: Actifio benennt vier zentrale Herausforderungen

München, Starnberg, 04. Aug, 2017 - Hinweise zu den Lösungvorteilen von Virtual Data-Copy-Management-Verfahren; Enterprise-Data-as-a-Service anstelle von Backup...

Zum Hintergrund: Die IT hat sich in den letzten 25 Jahren erheblich weiterentwickelt, während traditionelle Backup-Modelle nicht mehr für alle Unternehmen und Anwendungsfälle die geforderte Flexibilität, Performance und Skalierbarkeit liefern, wie sie moderne Anwendungen verlangen. Die klassische Backup-Software basiert meist auf einen kombinierten Ansatz von inkrementellen mit vollständigen Backups. Die inkrementelle Sicherung kopiert die Änderungen der letzten Sicherung, so dass die übertragene Datenmenge eher klein ist, was sehr schnelle Sicherungen ermöglicht. Eine vollständige Sicherung ist eine vollständige Kopie der Produktionsdaten; diese ist in der Regel groß und kann unhandlich werden, wenn das Datenvolumen weiterwächst. Um Backup-Fenster zu minimieren, verlassen sich viele auf inkrementelle Backups. Dies hat je nach Implementierung zum Teil deutliche Auswirkungen auf die Wiederherstellungszeiten, da vollständige Backups viel länger dauern, bis sie abgeschlossen sind.

1. Wiederherstellungszeiten im Fokus

  • In der Vergangenheit stand die Minimierung der Backup-Fenster im Vordergrund aber heute zählt die im Idealfall sehr schnelle Wiederherstellbarkeit. Was nützt es, wenn Daten täglich gesichert werden sich aber im Ernstfall nicht schnell wiederherstellen lassen? Die Herausforderung bei der Wiederherstellung geht zurück auf das Modell der inkrementellen und vollständigen Sicherung. Inkrementelle Backups sind überschaubar, aber das zuständige IT-Team muss zuerst die vorherige vollständige Sicherung und dann jede nachfolgende inkrementelle Sicherung wiederherstellen. Dieser Vorgang kann zeitaufwändig sein und birgt ein Risiko, da ein Fehler bei jeder inkrementellen Sicherung zu einer fehlerhaften vollständigen Wiederherstellung führen kann. Die Wiederherstellung aus einer vollständigen Sicherung heraus ist viel einfacher, da sich das gesamte Image von einem Backup wiederherstellen lässt.

  • Unternehmen sehen sich meist gezwungen, sich zwischen zwei Kompromissen zu entscheiden: schnelle Backup-Zeiten und langsame Wiederherstellungen mit inkrementellen Backups oder langsame Backups und schnellere Wiederherstellungen mit vollständigen Backups. Diese zwei alternativen „Notlösungen“ sind in einer extrem datenorientierten Welt nicht mehr zeitgemäß. Vorteilhafter sind Lösungen, die eine schnelle Sicherung und ebenso schnelle Wiederherstellung ermöglichen.

2. Komplexe Disaster-Recovery-Prozesse

  • Da die IT für den Geschäftsbetrieb kritischer geworden ist, ist die Herausforderung einer zuverlässigen Wiederherstellung im Notfall (Disaster Recovery, DR) wichtiger denn je. Ein einziger Ausfall kann bereits zu erheblichen Einnahmenverlusten und negativen Auswirkungen für die Reputation führen. Daher müssen Unternehmen auf Ausfälle aller Art vorbereitet sein, einschließlich Katastrophenszenarien.

  • Die Herausforderung beim herkömmlichen Backup ist es, dass groß angelegte Wiederherstellungen z.B. von Tape Tage oder sogar Wochen dauern können. Die vollständige Wiederherstellung nach einer Katastrophe kann extrem problematisch sein. Der Einsatz von Festplatten als Sicherungsziel sorgt inkrementell für Verbesserungen der Wiederherstellungszeiten, das Kernproblem langwieriger Wiederherstellungen bleibt aber bestehen. Aus diesem Grund sind viele Unternehmen nicht in der Lage, ihre Disaster-Recovery-Pläne zu testen, weil der Zeit- und Arbeitsaufwand größer ist als entsprechende Ressourcen zur Verfügung stehen; und ohne einen realitätsnahen Test ist nicht sicher, ob ein DR-Plan im Notfall tatsächlich funktionieren wird. Erforderlich sind daher schnellere Methoden, die eine sofortige Datenwiederherstellung (Instant Data Recovery) lokal und in der Cloud ermöglichen, ohne langwierigen Wiederherstellungsprozess.

3. Gesicherte Daten nutzbar machen

  • IT-Infrastrukturen entwickeln sich ständig weiter. Um die Zuverlässigkeit und Konsistenz zu gewährleisten, müssen Unternehmen sämtliche Änderungen und Upgrades sorgfältig testen, bevor sie in der Produktionsumgebung ausgerollt werden. In der Praxis erfordert dies große Testumgebungen, in denen Unternehmen Kopien von Produktionsdaten erstellen, speichern, „mounten“ und darauf zugreifen. Diese Investition kommt hinzu neben den bestehenden Investitionen für die Produktionsumgebung und die Datensicherung.

  • Ideal wäre also eine Lösung, die eine unmittelbare Wiederherstellung von lese-/schreibfähigen Daten zu Testzwecken ermöglicht. Gesicherte Daten werden somit besser nutzbar. Durch das sofortige „Mounten“ einer Kopie der Produktionsdaten können die Anforderungen für die Speicherung von Testdaten deutlich reduziert werden. Für Tests können immer die aktuellsten Produktionskopien herangezogen werden. Die Testumgebung kann somit schlanker sein und die Testqualität verbessert sich, da mit vollständigen Produktionsdatensätzen getestet wird, statt behelfsmäßig mit abgespeckten Testdatensätzen.

Fazit von Thorsten Eckart, Firma Actifio: „Wir müssen die Datensicherung daher komplett überdenken. Überzeugende Ansätze gibt es bereits. Lösungen für Enterprise-Data-as-a-Service, basierend auf Copy-Data-Virtualisierung, haben sich in der Praxis bereits vielfach bewährt“.


Abb. 1: On-Demand Warehousing in der Cloud (Bildquelle: Actifio)