Neuigkeiten zur VMworld 2017: VMware Integrated OpenStack und VMware vSAN

Las Vegas / München, Starnberg, 29. Aug. 2017 - Funktionale Erweiterungen zur Modernisierung von Rechenzentren in Bezug auf Geschwindigkeit, Sicherheit und Agilität...

Zum Hintergrund: Während der gerade stattfindenden US-Hausmesse VMworld 2017 in Las Vegas wurden neue Versionen von VMware Integrated OpenStack und VMware vRealize Network Insight angekündigt. Damit sollen VMware-Kunden die Möglichkeit erhalten, RZ-Landschaften umfangreich zu modernisieren sowie Unternehmensabläufe und Entwicklungsaktivitäten im Rahmen eines Software Definierten DataCenter (SDDC) agiler zu gestalten. Zeitgleich stellt der Anbieter eine neue Version von VMware vSAN Software Defined Storage (SDS) vor, um die Kosten und Komplexität von IT-Funktionen über Rechenzentrumsgrenzen hinaus zu verringern. Hier die Ankündigungen im Überblick:

  • VMware Integrated OpenStack 4 wird auf OpenStack Ocata basieren und Anwendungen in Containern unterstützen.
  • VMware vRealize Network Insight 3.5 bietet verbesserte Monitoring- und Compliance-Funktionen für NSX.
  • Das neue HCI Acceleration Kit unterstützt verteilte IT-Systeme mit kostengünstigen hyperkonvergenten Infrastruktur-Systemen (HCI) auf der Basis von VMware vSAN.
  • Mit der neuen vSphere Scale-Out Edition unterstützt VMware Big Data- und High-Performance Computing (HPC).

VMware Integrated OpenStack 4 mit erweiterten Leistungs- und Skalierungsfunktionen

VMware Integrated OpenStack ist eine OpenStack-Distribution von VMware, die mit den Interoperabilitätsrichtlinien 2017.01 der OpenStack Foundation konform ist. Sie bietet die Möglichkeit, OpenStack-Clouds auf der Software-Defined Data Center-Infrastruktur (SDDC) von VMware einfach zu zeitnah einzurichten – im Normalfall sollen sie dabei keine Dienste eines IT-Experten mehr in Anspruch nehmen müssen. VMware Integrated OpenStack 4 unterstützt Ocata, das neueste Release von OpenStack. Zudem ist die erweiterte Unterstützung für Container vorhanden. Die neuen Funktionalitäten im Überblick:

  • Erweiterungen, mit denen Unternehmen in OpenStack neben herkömmlichen Anwendungen auch Anwendungen in Containern betreiben können.

  • Integration von vRealize Automation über die OpenStack-Anwender Richtlinien auf Basis von vRealize Automation einsetzen und OpenStack-Komponenten innerhalb von vRealize Automation-Blueprints nutzen können.

  • Der neue multi-VMware vCenter Support bietet erweiterte Skalierungs- und Trennungsfunktionen in OpenStack Clouds.

  • VMware kündigt außerdem ein neues Preis- und Paketierungsmodell für VMware Integrated OpenStack an. Diese Software war bisher für entsprechend berechtigte Kunden kostenlos erhältlich (1).

Neue Version von VMware vSAN für die beschleunigte Implementierung von verteilten IT-Umgebungen

  • Digital getriebene Unternehmen benötigen zunehmend eine Enterprise-Class-Infrastruktur in ihren Niederlassungen sowie in Außenstellen, um Entscheidungs-und Betriebsprozesse zu beschleunigen und den Außenstellen ein gewisses Maß an unabhängiger IT zur Verfügung stellen zu können. Die breit gestreute Verteilung von vertikalen Anwendungen – sei es im Einzelhandel oder auf einer entlegenen  Ölbohrinsel – erhöht den Bedarf an flexiblen, kostengünstigen Infrastrukturen, die sich ohne die Hilfe von IT-Spezialisten verwalten lassen.

  • Das neue VMware HCI Acceleration Kit verlagert die Unternehmensinfrastruktur mit dem bereits bekannten RZ-Management in verteilte Umgebungen. Auf der Basis von VMware vSAN soll das neue Angebot Server-Ökonomie für Enterprise Storage-Umgebungen bieten. Hierbei kommt die native VMware vSphere-Architektur zum Einsatz, deren Hardwareplattformen mit Zertifizierung durch die VMware vSAN ReadyLabs bereitgestellt werden. Die Lösung umfasst Standardlizenzen für VMware vSphere und VMware vSAN.

  • Die Softwarelizenzen unterstützen Single-Socket-vSAN-ReadyNodes, welche aktuell von Dell, Fujitsu, Lenovo, NEC und Supermicro vertrieben werden. Das VMware HCI Acceleration Kit ist ab 7.852 US-Dollar pro 3-Knoten-Cluster erhältlich – die Softwarelizenzen gelten für eine unbegrenzte Anzahl an virtuellen Maschinen. Die neuen auf vSAN basierenden HCI-Systeme unterstützen Edge Analytics und ermöglichen die lokale Bereitstellung des neuen VMware Pulse IoT Center für IoT-Anwendungsfälle.

Abb. 1: VMware vSAN Architekturaufbau / Übersicht (Bildquelle: VMware)


vRealize Network Insight 3.5 - Einblicke in Netzwerk- und Sicherheitsinfrastruktur

VMware vRealize Network Insight bietet einen intelligenten Betrieb von Software-definierten Netzwerk (SDN)- und Sicherheitsfunktionen in virtuellen, physischen und Multi-Clouds durch Mikrosegmentierungsplanung. Diese soll auf Tausenden von virtuellen Maschinen gleichzeitig hochskaliert werden können – bei gleichzeitiger 360°-Sichtbarkeit und dem Betrieb von VMware NSX. Mit VMware vRealize Network Insight 3.5 erhält der Anwender einen tieferen Einblick in die Netzwerk- und Sicherheitsinfrastruktur, sodass NSX-Bereitstellungen einfach überwacht und die Vorgaben der Payment Card Industry (PCI) eingehalten werden können. Dieses jüngste Release stützt sich auf wesentliche, in vRealize Network Insight 3.4 enthaltene Funktionalitäten, die Unterstützung für die Planung von Mikrosegmentierung, Fehlerbehebung und Anwendungsmodellierung unter Verwendung von nativen AWS-Komponenten (Amazon Web Services) bereitstellen. Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

  • Über die Integration von NSX Edge Health Dashboard und NSX Internet Protocol Flow Information Export (IPFIX) können NSX-Kunden den Zustand von SDDC-Abläufen, die den NSX-Firewall-Regeln unterliegen, sicherstellen und auf entsprechende Analysen zugreifen.

  • Die Unterstützung für Brocade MLX, Check Point Firewall und HPE OneView bietet den Kunden eine ganzheitliche Sicht auf ihre gesamte virtuelle und physische Netzwerk- und Sicherheitsinfrastruktur.

  • Das PCI Compliance Dashboard für die NSX Distributed Firewall (DFW) unterstützt Kunden in Branchen wie Finanzen- und Gesundheitswesen oder im öffentlichen Bereich beim Aufbau von Compliance für NSX-Infrastrukturen.

VMware vSphere Scale-Out-Edition für Big-Data- und HPC-Workloads

Dabei handelt es sich um eine neue Lösung aus der vSphere-Produktreihe speziell für Big Data- und High-Performance Computing-Workloads. Die VMware vSphere Scale-Out-Edition umfasst Funktionen für Big-Data- und HPC-Workloads, die vom Core vSphere-Hypervisor und von dem vSphere Distributed Switch bereitgestellt werden. Mit der neuen Lösung ist es möglich, zwischen Computing-Knoten schnell umzuschalten und neue bereitzustellen. Die Virtualisierung der Workloads mit vSphere Scale-Out liefert folgende Vorteile:

  1. Ressourcenoptimierung: Die Optimierung der Speicher- und CPU-Nutzung in einer virtualisierten Umgebung kann die Leistung im Vergleich zu einem nativen, physischen System außerordentlich erhöhen. Von VMware durchgeführte Tests mit Big Data-Workloads haben gezeigt, dass virtualisierte Spark-Cluster die Leistung physischer Cluster um bis zu 10 Prozent übertreffen können (Quelle: VMware, „Fast Virtualized Hadoop and Spark on All Flash Disks“, August 2017).

  2. Vereinfachte Erstellung von Computing-Knoten: Um einem Big Data-Cluster mehr Kapazität hinzuzufügen, lassen sich VMs klonen und mit einer Identität versehen. Cluster können nach Bedarf hoch- und herunterskaliert werden.

  3. Netzwerkflexibilität: Bei weit verteilten Systemen, wie den meisten Big-Data-Clustern, muss es möglich sein, eine große Anzahl von Knoten in einem Netzwerk von einem zentralen Kontrollpunkt aus zu verwalten. vSphere ermöglicht genau das über Distributed Switch.

  4. Die neue Edition von vSphere folgt direkt auf das erste Update von vSphere 6.5 vom Juli 2017. Zum Update gehörte ein verbesserter vSphere-Client auf Basis von HTML 5, der jetzt 90 Prozent des allgemeinen Workflows von Systemadministratoren unterstützt. Außerdem enthält die Version ein besser skalierbares vCenter Server Foundation-Modul, das jetzt vier statt zuvor drei Hosts unterstützt. Ferner hat VMware den allgemeinen Support für vSphere 6.5 auf fünf Jahre bis zum 15. November 2021 verlängert.

VMware Validated Designs 4.1 - Neueste Software-Releases einführen

  • VMware Validated Designs 4.1 verfügt über eine neue, optional konsolidierte Rechenzentrumsarchitektur für kleine Bereitstellungen in einer Region. Die neueste Version enthält außerdem einen aktualisierten Software Bill Of Materials (BOM) mit Unterstützung für vSphere 6.5 U1, vSAN 6.6.1, NSX 6.3.3 sowohl in der Standard- als auch in der neuen konsolidierten Architektur, sodass die neuesten Software-Releases von VMware mit vollständig validierter Interoperabilität implementiert werden können.

  • VMware Validated Designs sind getestete Blueprints zum Aufbau und Betrieb einer SDDC-Infrastruktur. Die Designs sind als Hilfe bei der Bereitstellung von VMware-SDDC-Komponenten konzipiert und zur Unterstützung des Kunden bei vielen Anwendungsfällen mit vorhersehbaren Ergebnissen und mit Best Practices geeignet, wie zum Beispiel bei Private Clouds, Mikrosegmentierung, IT-Automatisierung oder virtuellen Desktop-Infrastrukturen (VDI).


Kommentar Kenichi Sakai, Corporate Executive Officer, Senior Vice President, Head of Data Center Platform Business Unit, Fujitsu Limited: „Fujitsu begrüßt die Bekanntgabe des VMware HCI Acceleration Kit. Als führender Server-und ICT-Anbieter arbeiten wir eng mit VMware zusammen, um Fujitsu-Kunden FUJITSU Integrated System PRIMEFLEX und viele Best-in-Class-Lösungen zur Verfügung zu stellen. Wir sehen, dass das VMware HCI Acceleration Kit kostengünstige und einfach zu bedienende Systeme für Kunden bietet, um die aufkommenden Daten auf VMware HCI verarbeiten zu können.“

Zitatauszug Eric Sheppard, Research Director, IDC: „Mit dem neuen HCI Acceleration Kit wird VMware dazu beitragen, die hyperkonvergierte Infrastruktur über das Rechenzentrum hinaus zu erweitern, indem das Unternehmen eine Lösung anbietet, die IT-All-Rounder verwalten können und speziell auf vertikale Branchen wie dem Gesundheitswesen, Finanzwesen und Einzelhandel zu überzeugenden Preispunkten ausgerichtet ist.“


(1) Preise und Verfügbarkeiten

  • VMware Integrated OpenStack 4 soll laut Hersteller voraussichtlich ab 3. November 2017 verfügbar sein. VMware plant bei Verfügbarkeit von VMware Integrated OpenStack 4 zwei neue SKUs einzuführen, die käuflich erworben werden können. Der Preis für VMware Integrated OpenStack for Data Centers wird für Neukunden 995 US-Dollar/CPU betragen. vRealize Suite-Kunden werden die Software als Add-On für 495 US-Dollar/CPU erwerben können.

  • VMware vRealize Network Insight 3.5 und die neue VMware vSphere Scale-Out-Edition werden voraussichtlich ab 3. November 2017 verfügbar sein. Die neue VMware vSphere Scale-Out-Edition wird direkt von VMware und über OEM-Partner vertrieben.

  • Das VMware HCI Acceleration Kit ist laut VMware ab 7.852 US-Dollar erhältlich. Die VMware vSAN ReadyNodes für das HCI Acceleration Kit sind ab sofort verfügbar.


Weiterführende Informationen

> VMware Blogpost Radius zur Ankündigung

> Blogpost “Introducing VMware Integrated OpenStack 4.0”

> Blogpost “Thinking about Big Data or HPC? Meet vSphere Scale-Out”