Offene Cloud Technologien als Treiber: Übernahme von Red Hat durch IBM

Ehningen, Starnberg, 29. Okt. 2018 - IBM gab bekannt, den weltweit führenden Anbieter von Open-Source-Technologie Red Hat für ca. 34 Milliarden US-Dollar zu übernehmen... 

Zum Hintergrund: Während Unternehmen planen, Geschäftsanwendungen in hybride- oder langsam auch Multi Clouds zu verlagern, gibt es (insbesondere in Europa) weiterhin Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit, vor allem wenn Anwendungen über mehrere Clouds hinweg migriert werden. Die proprietäre Natur der meisten Clouds bedeutet zudem, dass die Übertragung von Daten und Diensten ein komplexer, teurer und meist manueller Prozess ist. Offene Cloud-Technologien, die es ermöglichen, Anwendungen und Daten einfach und sicher über mehrere Clouds hinweg zu verschieben, sind deshalb aus Sicht der beteiligten Akteure als ein wesentlicher Treiber hinter dieser Akquisition zu sehen.

Nach Angaben von IBM stellt dies bislang die bedeutendste Akquisition des Anbieters dar - es ist jedenfalls ein Meilenstein für beide Unternehmen. Zudem zeigt er die kontinuierlichen Fokussierung von IBM auf hochwertige Geschäfte im Cloud-Umfeld sowie der Transformation des Portfolios hin in eine stetig wachsende Ära von KI und Cloud. Nach IBM ist die Übernahme jedenfalls ein entscheidender Schritt für die Cloud, da sie die Debatte darüber neu definieren wird, als "offen" versus "proprietär".

Die meisten Unternehmen sind laut Ginni Rometty, IBM Chairman, President and Chief Executive Officer "erst zu 20 Prozent auf ihrer Cloud-Reise und mieten Rechenleistung, um Kosten zu sparen. Bei den nächsten 80 Prozent geht es laut Anbieter darum, den realen Geschäftswert zu steigern und das Wachstum voranzutreiben. Dies ist das nächste Kapitel der Cloud." Zitat Ginni Rometty: “The acquisition of Red Hat is a game-changer. It changes everything about the cloud market. IBM will become the world’s #1 hybrid cloud provider, offering companies the only open cloud solution that will unlock the full value of the cloud for their businesses.“


Kommentarauszug Jim Whitehurst, President and CEO, Red Hat (Link > Quelle): “Open source is the default choice for modern IT solutions, and I’m incredibly proud of the role Red Hat has played in making that a reality in the enterprise. Joining forces with IBM will provide us with a greater level of scale, resources and capabilities to accelerate the impact of open source as the basis for digital transformation and bring Red Hat to an even wider audience – all while preserving our unique culture and unwavering commitment to open source innovation.” Ergänzende Informationen finden Sie hier:


Was bedeutet die Übernahme aus Storage- und Data Management-Sicht ?

Red Hat Storage deckt mit seinem offenen (OpenStack) Gluster- und Ceph Software Defined Speicher-Portfolio sowohl Block-, (scale-out) NAS- und Object Storage, basierend auf x86 Standard Servern, inkl. HCI für remote-offices ab. IBM Storage ist im Objektspeicher-Bereich (siehe Cleversafe Aquise) gut positioniert und hat mit "Spectrum" Software Defined Storage sowie dem kompletten Storage Hardware Stack (Flash, Disk, Arrays, Blades, Tapes etc.) inkl. Cloud Optionen ein bewährtes und umfangreiches Angebot, dass sich - soviel sei in Kürze erwähnt - jedenfalls nur in Teilen direkt mit Red Hat als open source - based SDS-Anbieter überschneidet (siehe Abb. unten).

Anmerkung: eine detailliertere Analyse zum Impact der Aquise aus Storage- und Data Management Sicht für Anwender-Unternehmen und dem Markt erhalten Sie als Empfänger-/in unseres Newsletters.


Abb. 1: IBM Storage und SDI (Bildquelle: IBM / Stand Okt. 2018)


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