OpenStack Community liefert mit neuem "Ocata" Release Container-Integration

Austin (Tx.), Starnberg, 01. März 2017 - Verbesserte Kern-Infrastrukturdienste sowie Container-Integration mit Version 15 der Cloud-Computing-Software...

Zum Hintergrund: Die OpenStack-Community hat am 22. Februar unter dem Namen Ocata die 15. Version der quelloffenen Infrastruktur-Software veröffentlicht. Beim dieses Mal verkürzten Entwicklungszyklus für die Ocata-Version wurde demnach vor allem auf Stabilisierung sowie die Skalierbarkeit und Leistung der zentralen Rechner- und Netzwerkdienste Wert gelegt. Außerdem soll Ocata über bessere Unterstützung für Container-basierte Entwicklungssysteme auf der Netzwerkebene sowie die Verlagerung von OpenStack-Diensten in Container verfügen, damit diese einfacher implementiert und aktualisiert werden können. OpenStack wird damit als Microservices-Anwendung behandelt.

Während dieses Entwicklungszyklus zeigte sich laut OpenStack-Community auch ein wachsender Trend zur Multi-Cloud: Die Unternehmen nutzen heute intelligentere Strategien zur Verteilung der Arbeitslast auf mehrere öffentliche und private Clouds. Insbesondere stellen die OpenStack-Nutzer durch die Verwendung privater Clouds bedeutende Kostenvorteile und bessere Compliance fest. Daneben hat sich laut Community ein neues Modell für ferngesteuerte private Clouds gebildet, das es für die Nutzer einfacher machen kann, von den Vorteile der öffentlichen Cloud in einer speziell für sie entwickelten Umgebung zu profitieren.

OpenStack baut seine Unterstützung für Container-basierte Anwendungs-Entwicklungs­systeme (application frameworks) und Implementierungswerkzeuge aus: Den stärksten Zuwachs an Mitwirkenden gab es demnach in diesem Entwicklungszyklus für die Projekte Kolla (Verlagerung von OpenStack-Diensten in Container), Kuryr (Brückenbildung zwischen Container-Vernetzung und Speicherung mit OpenStack) und Zun (Container-Management). Zu den Verbesserungen im Hinblick auf Container gehören folgende Leistungsmerkmale:

  1. Magnum unterstützt jetzt als Cluster-Typ auch Mesosphere DC/OS sowie Kubernetes unter SUSE.
  2. Kubernetes bietet nun Kolla-Unterstützung auf dem Steuerfeld.
  3. Der Container-Vernetzungsdienst Kuryr unterstützt jetzt auch Docker Swarm.
  4. Das Kuryr-Unterprojekt Fuxi („Fuschi“) verbindet Cinder- und Manila-Speicher mit Container-Umgebungen.

Der Ocata-Entwicklungszyklus wurde demnach gegenüber dem normalen Sechsmonatszyklus auf vier Monate verkürzt, um den jährlichen Entwicklungsplan von OpenStack umzustellen. Trotz dieses verkürzten Zeitrahmens konnten laut Community die mehr als 50 an der Ocata-Entwicklung beteiligten Projektgruppen (mit mehr als 2000 Entwicklern aus 52 Ländern und 265 Organisationen) entscheidend zur Stabilität, Reife und bedarfsgerechten Leistung der Software beitragen (die vielen Aktualisierungen des gesamten OpenStack-Projekts finden sich in den Versionsfreigabe-Hinweisen).

Die zentralen Neuerungen von Ocata in der Kurzübersicht:

  • Neue Nova-API zur Platzierung hilft den Nutzern bei der intelligenten Ressourcen-Zuweisung abhängig von den Anwendungsanforderungen. Außerdem wurde Cells v2 Standard und verbessert die Skalierbarkeit von Nova.
  • Das Horizon Dashboard unterstützt jetzt die Keystone-to-Keystone-Bindung als Benutzerschnittstelle für die OS-Profilierung. Damit können die Bediener Leistungsschwächen quer durch die OpenStack-Dienste entdecken.
  • Die automatische Bereitstellung für Keystone-verbundene Identitäten erstellt ein Projekt dynamisch und weist einem verbundenen Nutzer nach erfolgreicher Authentisierung eine Rolle zu.
  • Der Ironic-Dienst für reine Hardware-Systeme (bare metal) wurde durch Netzwerk- und Treiberverbesserungen robuster.
  • Dem Zaqar-Nachrichtendienst wurde als Backend die Objektspeicherung Swift hinzugefügt, so dass ein vorhandener Swift-Cluster ohne Implementierung eines anderen MongoDB- bzw. Redis-Clusters genutzt werden kann.
  • Die deutlich verbesserte Leistung und CPU-Nutzung für Telemetry-Projekte ermöglicht unter Verwendung von Ceilometer mit der Gnocchi-Speichermaschine das Speichern von Millionen Metriken pro Sekunde.
  • Im Cinder-Dienst kann man jetzt über Treiber auch Active bzw. Active HA implementieren.
  • Die Richtlinienfestlegung im Datenhoheitssystem Congress erlaubt jetzt Netzwerkadress­operationen zur besseren Netzwerk- und Sicherheitsüberwachung.
  • Die neue Befehlszeilenschnittstelle „Nova-status Upgrade Check“ erlaubt den Bedienern festzustellen, inwieweit ihre Implementierungen für eine stabile und zuverlässige Aktualisierung auf Ocata bereit sind bzw. was dafür noch zu tun ist. Dies ist deshalb wichtig, weil laut der letzten OpenStack-Nutzerumfrage die Implementierungen in der Produktion nach mehrjährigen Zuwachsraten von 20 % mittlerweile 71 % erreicht haben, also vollen betrieblichen (produktiven) Einsatz.

Kommentar Jonathan Bryce, der Geschäftsführer der OpenStack Foundation: „Vor einem Jahr dachte man, dass Container das Ende von OpenStack bedeuten würden, tatsächlich haben sie aber die Eigendynamik der Cloud-Plattform weiter verstärkt. Die Verwendung von Orchestrierungs-Systemen zum Betrieb von OpenStack als Anwendung vereinfacht nämlich den Betrieb. Das bedeutet, dass man für den Betrieb der Cloud weniger Leute braucht, was OpenStack für diejenigen, die Cloud-Lösungen in kleinerem Umfang nutzen, praktischer und nützlicher macht.“


Link > Download Ocata (mit Informationen zu Verbesserungen etc.)


Ocata auf dem OpenStack Summit Boston (Mai 2017)

Die neuen Einsatzmöglichkeiten von Ocata werden beim OpenStack Summit vom 8. bis 11. Mai in Boston vorgeführt. Zu dieser Veranstaltung werden etwa 6000 Besucher aus über 50 Ländern und Redner unter anderem von Google, eBay, Bloomberg, der Harvard University sowie der US Army Cyber School erwartet. Diese werden erläutern, wie die quelloffene Cloud-Plattform OpenStack Unternehmen dabei hilft, durch schnellere Implementierung von Anwendungen flexibler zu werden, Geld zu sparen und einen Wettbewerbsvorteil zu gewinnen. Außerdem werden dort auch Mitglieder der verschiedenen Communities wie Ansible, Ceph, Cloud Foundry, Kubernetes, Open vSwitch, OpenContrail, OpenSwitch, OPNFV jeweils einen Open-Source-Tag im Rahmen des OpenStack Summit ausrichten.