OpenStack Rocky: Community stellt Cloud-Infrastruktur Software Version18 vor

München, Starnberg, 04. Sept. 2018 - Die Implementierung kann sich für verschiedene Hardware-Architekturen wie Bare Metal, VMs, GPUs und Container eignen...

Zum Hintergrund: Die open-source Software ist laut Entwickler-Community mittlerweile die Basis von >75 Public Cloud Rechenzentren und Tausenden von privaten Clouds mit einer Größe von über 10 Millionen Rechnerkernen. OpenStack als Infrastrukturplattform ist für die Implementierung auf verschiedenen Hardware-Architekturen wie Bare Metal, virtuellen Maschinen (VMs), Grafikprozessoren (GPUs) und Containern geeignet. Die beiden wichtigsten Verbesserungen von Rocky sind die Weiter­entwicklung von Ironic (Bereitstellungsdienst für reine Hardware-Systeme) und Fast-Forward-Aktualisierungen. Es gibt zudem neue Projekte und Funktionen für aktuelle Anforderungen an Hardware-Beschleuniger, Hochverfügbarkeits-Konfigurationen, serverlose Funktionen sowie Anwendungsfälle für Edge-Computing und Internet der Dinge (IoT). Hier ein kurzer Überblick zu den Neuerungen mit Version 18:

Bare Metal - Programmierbare Infrastruktur für jede beliebige Rechnerinstanz

Die meisten Unternehmen betreiben sowohl virtuelle Maschinen (VMs) als auch Container zur Unterstützung neuer Anwendungsfälle wie Edge-Computing, Virtuali­sierung von Netzwerkfunktionen (NFV) und Künstliche Intelligenz (KI) bzw. Maschinenlernen. Unternehmen implementieren neben VMs jetzt auch Container direkt auf reinen Hardware-Systemen (Bare Metal). Bare-Metal-Clouds unter OpenStack Ironic legen den Grundstein für diese hybride Umgebung und Ironic ist laut Entwickler eines der am schnellsten wachsenden OpenStack-Projekte.

OpenStack Ironic - Bringt erweiterte Verwaltungs- und Automatisierungsfunktionen für Bare-Metal-Infrastrukturen und ermöglicht als Treiber für Nova eine Mehrfach-Mandantenfähigkeit. Das bedeutet, dass Benutzer die physische Infrastruktur genauso verwalten können, wie sie es von VMs gewohnt sind, insbesondere mit den neuen Ironic-Funktionen in Rocky.

Benutzerverwaltete BIOS-Einstellungen - Das BIOS erlaubt die Hardware-Initialisierung und verfügt über viele Konfigurationsoptionen, die nach Anpassung viele Anwendungsfälle unterstützen. Durch verschiedene Optionen können Benutzer die Leistung erhöhen, das Energie-Management konfigurieren oder Technologien wie SR-IOV oder DPDK aktivieren. Ironic ermöglicht jetzt die Verwaltung von BIOS-Einstellungen. Dies unterstützt Anwendungsfälle wie NFV und bietet dem Anwender mehr Flexibilität.

Conductor Groups – In Ironic nutzt der „Conductor“ (Dirigent) Treiber, um Prozesse an der Hardware auszuführen. Ironic verfügt über die neue Eigenschaft „conductor_group“, mit der man einschränken kann, welche Knoten bestimmte Dirigenten kontrollieren können. So können Benutzer bestimmte Knoten auf der Grundlage ihres physischen Standortes isolieren und für mehr Sicherheit und Leistung Netzwerksprünge reduzieren.

RAM-Disk-Implementierungsschnittstelle – eine neue Schnittstelle in Ironic für plattenlose Implementierungen. Dies ist bei Groß- und Hochleistungs-(HPC-)Anwendungsfällen nützlich, wenn die Betreiber sehr kurzlebige Instanzen zum zügigen Erstellen einer großen Umgebung brauchen.

Anwenderzitat James Penick, IaaS-Architekt bei Oath: „Bei Oath verwaltet OpenStack Hunderttausende von Bare-Metal-Rechnerressourcen in unseren Rechenzentren. Wir haben mit OpenStack erhebliche Änderungen an unserem Lieferkettenprozess vorgenommen und die üblichen Bare-Metal-Anteilsanforderungen innerhalb von Minuten erfüllt. Wir freuen uns darauf, mit der Rocky-Version von den zahlreichen Verbesserungen wie dem BIOS-Management zu profitieren, das die Wartung, Verwaltung und Implementierung unserer Infrastruktur weiter optimieren wird.“

Kommentar von Julia Kreger, verantwortliche Software-Ingenieurin bei Red Hat und Leiterin des OpenStack-Ironic-Projektteams: „OpenStack Ironic bietet Bare-Metal-Cloud-Dienste, welche die Automatisierung und schnelle Bereitstellung bei virtuellen Maschinen jetzt auch für physische Server verfügbar macht. Dieses leistungsstarke Fundament ermöglicht den Betrieb von VMs und Containern auf derselben Infrastrukturplattform, und genau das wollen die Bediener.“


Release Link > Verfügbarkeit am Tag der Versionsfreigabe

Alle Funktionen von Rocky sind über eine neue, vom kanadischen Anbieter VEXXHOST betriebene Public-Cloud-Verfügbarkeitszone im Silicon Valley schon am Tag des Starts verfügbar.

Hinweis > Sie können Rocky hier herunterladen.


  • Cyborg - bietet Lebenszyklus-Management für Beschleuniger wie GPUs, FPGAs, DPDK und SSDs. Mit Rocky führt Cyborg eine neue REST-API für FPGAs ein, einen Beschleu­niger für Maschinenlernen, Bilderkennung und andere Hochleistungsanwendungen zur dynamischen Änderung der auf einem FPGA-Gerät geladenen Funktionen.

  • Qinling - Qinling („Tschin-Ling“), ein FaaS-Projekt (Function-as-a-Service), bietet serverlose Funktionen auf OpenStack-Clouds. Damit können Benutzer Funktionen auf OpenStack-Clouds nutzen, ohne Server, VMs oder Container zu verwal­ten, wobei sie gleichzeitig an andere OpenStack-Dienste wie Keystone angebunden sind.

  • Masakari - das durch automatische Wiederherstellung nach Ausfällen eine hohe Verfüg­barkeit bietet. Es verfügt über erweiterte Überwachungsfunktionen für Instanz-interne Fehler, wie z. B. ein hängendes Betriebssystem, Datenkorruption oder Planungsfehler.

  • Octavia - das Lastverteilungsprojekt unterstützt UDP (User Datagram Protocol), das eine Lastverteilung auch bei Edge- und IoT-Anwendungsfällen ermöglicht. UDP ist die in Sprach-, Video- und anderen Echtzeitanwendungen häufig genutzte Transportschicht.

  • Magnum - Projekt, das Container-Orchestrierungsmaschinen und ihre Ressourcen zu erstklassigen OpenStack-Ressourcen macht, ist mit der Rocky-Version zu einem zertifizierten Kubernetes-Installationsmodul geworden. Die zertifizierte Kompatibilität gibt Anwendern die Sicherheit, dass Magnum mit Kubernetes wie erwartet interagiert. 

  • Der Upgrade-Prozess liefert neue Funktionen schneller und vereinfacht den Betrieb

  • Fast Forward Upgrade“ (FFU) aus dem TripleO-Projekt ist bereit für die Produktion. Die Anwender kommen damit leichter und schneller zu neueren OpenStack-Versionen. Die letzten Versionen von OpenStack haben eine Fülle neuer Funktionen gebracht, welche die Fortentwicklung von Cloud-Anwendungsfällen unterstützen. Leider bleiben aber die Benutzer älterer Versionen bei diesen Innovationen außen vor. FFU ermöglicht TripleO-Benutzern unter Version „N“ eine schnelle Aktualisierung auf Version „N+3“. (Die aktuelle FFU-Iteration geht von Newton zu Queens.) So erhalten sie sofort Zugang zu den Verbesserungen in der Benutzerfreundlichkeit und neuen Entwicklungen, wie z. B. der vGPU-Unterstützung in Queens.


Querverweis > OpenStack Summit in Berlin vom 13. bis 15. November 2018

Querverweis > Red Hat OpenStack Platform 10


Anlage: Red Hat Storage Guide > Understanding, using, and managing persistent storage in OpenStack