Praktische Beispiele zum Einsatz hyperkonvergenter Infrastrukturen (HCI)

München, Starnberg, 08. Aug. 2019 - Multi-Workload-Konsolidierung, Standardisierung und Cloud-Integration in der „All-in-One-Box“; NetApp zeigt relevante Potenziale auf...

Zum Hintergrund: Marktbeobachter bescheinigen hyperkonvergenten Infrastrukturen (HCI) als hochintegrierte Systemumgebungen ein großes Wachstumspotenzial, um die Unternehmens-IT zu modernisieren. Wie und wo das in der Praxis heute bereits passiert, untersucht für uns im folgenden Beitrag André Braun, Manager Cloud Infrastructure Sales DACH bei NetApp. (1) Seinen kurzen Streifzug durch verschiedene Branchen nutzt der IT-Spezialist im Praxischeck, um die praxisrelevantesten Fähigkeiten wie Multi-Workload-Konsolidierung, IT-Standardisierung und Cloud-Integration dieser „All-in-One-Box“-Lösung vorzustellen:

Hyperkonvergenz ist weit mehr als schnelle und einfache IT-Bereitstellung

"Cloud und hyperkonvergente Infrastruktur (HCI) sind virtuelle Umgebungen, in denen Unternehmen aller Branchen neue Services entwickeln, bereitstellen, verschieben und verwalten können. Dabei profitiert man bei der Nutzung von Angeboten der großen Anbieter wie Google, Amazon & Co von Skaleneffekten. Diese bringt eine HCI, in der Server, Speicher, Netzwerk und Virtualisierungstechnik in einer „Box“ fertig konfiguriert sind, ins Rechenzentrum. In welchem Maße das bereits geschieht, veranschaulicht der IDC Worldwide Quarterly Converged Systems Tracker. So legte danach der HCI-Umsatz im vierten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 57 Prozent auf 1,9 Milliarden US-Dollar zu. Damit decken diese Appliances fast 47 Prozent des gesamten Marktes für integrierte Systeme ab. Konvergente Infrastrukturen kommen dagegen nur auf knapp 39 Prozent, Tendenz weiter fallend.

Für diese Entwicklung nennen IT- und Marktexperten zwei Gründe: Eine „reguläre“ HCI kann die Komplexität im Rechenzentrum senken und geschäftskritische Workloads abbilden. Bei letztgenanntem Aspekt geht NetApp jedoch noch einen Schritt weiter. NetApp HCI weist zwei wesentliche Alleinstellungsmerkmale auf: Das System trennt Speicher- von Compute-Kapazitäten, beide lassen sich daher unabhängig voneinander erweitern. Darüber hinaus garantiert die integrierte Element-OS-Technologie auch bei mehreren Workloads die Leistung. Quality of Service (QoS) nennt sich das Feature, das für einen stabilen und performanten Betrieb von Business-Lösungen wie VDI (Virtual Desktop Infrastructure), SQL, SAP und vielen anderen sorgt. Der entscheidende Vorteil der NetApp HCI: Ein notwendiges Overprovisioning und die daraus folgenden Lizenzgebühren entfallen. Neben diesen „heißen“ bildet eine HCI aber auch „kalte“ Workloads wie Backup & Recovery ab.

Ein Rädchen greift für Multi-Workloads ins andere

HCI lässt sich auch für einen einzelnen Workload verwenden, seine wahren Stärken spielt Hyperkonvergenz jedoch aus, wenn sie verschiedene Anwendungen auf einer Plattform konsolidiert. Von diesem Vorteil profitiert auch die KOEPFER Gruppe, ein Hersteller hochpräziser Zahnräder sowie Getriebekomponenten. Der Automobilzulieferer betrieb zuvor eine Tier-1-All-Flash-Array-Datenspeicherlösung und nutzte Server als Virtualisierungsumgebung. Die NetApp HCI konsolidiert nun verschiedene Workloads, wie den SAP Content Server sowie den System Center Configuration Manager (SCCM) von Microsoft, um die Computer zu verwalten. Hinzu kommen zwei Exchange Mailserver im On-Premises-Betrieb, eine Unix-Anwendung mit Oracle-Datenbank als ERP-System, die IP-Telefonanlage, mehrere Fileserver, Domain-Controller und ein Dokumentenmanagementsystem. Alle Workloads lassen sich zudem kapseln und ihre Performance garantieren. Davon und vom einfachen IT-Betrieb profitiert vor allem die IT-Mannschaft beim Automobilzulieferer. Und auch die Zahlen überzeugen: Das Vorgängersystem leistete 7.200 IOPS (Input/Output Operations per Second), die vier Medium-Storage-Nodes schaffen hingegen 200.000 IOPS.

Performancegewinn und -stabilität standen auch bei der Linzmeier Bauelemente GmbH im Vordergrund, als das Unternehmen seine klassische Server-Speicher-Architektur ersetzte. Denn diese offenbarte massive Performanceengpässe im SAP-Betrieb. Auf der HCI betreibt die Firma jetzt eine VMware-Umgebung, in der 45 VMs (Virtuelle Maschinen) laufen – für SAP, Domain-Controller, SQL, File- und Mailserver sowie eine Citrix-Umgebung. Linzmeier profitiert dank HCI nun von einer einfacheren Administration und geringerem Stromverbrauch sowie der extrem verbesserten Performance – die auch die Nutzer im Alltag merken.

Sowohl KOEPFER als auch Linzmeier überzeugt danach die Kombination aus starker Performance und einfacher Verwaltung. Deduplizierung spart zusätzlich Platz im Rack. Außerdem konnten beide Anwenderfirmen den Hypervisor frei wählen, wobei sie zusätzlich Lizenzkosten sparen. Dank der Storage-Compute-Trennung lässt sich das System je nach Bedarf erweitern.

Einfache Integration in die Cloud und Entwicklungsschub

Auch der Managed Service Provider (MSP) Concat AG suchte nach einer standardisierten Plattform für viele unterschiedliche Kundensysteme. Ziel des IT-Spezialisten war eine einfach zu verwaltende, voll virtualisierte und mandantenfähige Cloud-Plattform. Auf dieser neuen Lösung wollte man den VMware-Hypervisor weiterhin einsetzen. Die neue HCI erfüllt diese Vorgaben und löst dedizierte Server ab. Die entstandene hybride Cloud-Landschaft ist als mandantenfähige Cloud-Plattform aufgebaut, die redundant und skalierbar an das Internet anbindet. So ist der MSP in der Lage, in kurzer Zeit die Bandbreite zu erhöhen, wenn Bezieher von Managed Services (MS) das wünschen. Die Plattform konsolidiert wie gefordert sämtliche Kundensysteme. Dank QoS-Feature kann Concat die Lasten auf den Knoten sauber verteilen. Die erreichte Standardisierung im IT-Betrieb will der IT-Dienstleister nun auch auf die Datacenter seiner Kunden übertragen.


Abb. 1: NetApp HCI (Bildquelle: netapp.com)


Brücke in die Cloud

Der kurze Streifzug durch die IT-Abteilungen verschiedener Branchen zeigt: HCI ist branchenübergreifend für alle Unternehmen und Organisationen geeignet, die mehr aus ihren Daten herausholen wollen – sie deckt jeden Workload und vor allem Multi-Workload-Szenarien ab. Auch dank Argumenten wie flexibler Skalierbarkeit, Automatisierung und standardmäßiger Integration in die Cloud breitet sich der Ansatz weiter aus. Hyperkonvergente Systeme sind also weder Analystenhype noch Marketingversprechen, sondern bieten eine äußerst praxistaugliche Plattform, um die Unternehmens-IT zukunftsfähig zu machen. Das geht weit über das schnelle und einfache Bereitstellen von Services hinaus. Hyperkonvergenz ist prädestiniert, mehrere „heiße“ wie „kalte“ Workloads zu konsolidieren sowie an Clouds anzudocken. Mit einer solchen Appliance lassen sich auch Microservices und containerbasierte Lösungen umsetzen, zum Beispiel für DevOps. Diese Szenarien werden zwar auch weiterhin vor allem in der Public Cloud laufen – dahin schlägt HCI aber problemlos eine Brücke."

(1) Das Foto zeigt André Braun, Manager Cloud Infrastructure Sales DACH, bei NetApp (Bildquelle: NetApp).


Querverweis zum Thema:

Unser Beitrag > NetApp kündigt umfangreiche Neuerungen im Rahmen seines Portfolios an.