Software Defined Datacenter (SDDC), Storage und Cloud Computing

Starnberg, 27. Nov. 2014 - Was haben Service-orientierte-Architekturen (SOA) mit Software Defined Datacenter und Cloud Computing gemeinsam?

Um was es hier geht: Cloud Computing als externes „as-a-Service“ Sourcing wird im Rahmen von Public Cloud Deployments aus nachvollziehbaren Gründen (Sicherheitsdiskussion) in deutschen Unternehmen noch sehr zögerlich adaptiert, wenngleich parallel die Schatten-IT mit Dropbox und Co. kräftig gewachsen ist, vielfach kaum bemerkt und zum Leidwesen der zentralen IT Organisation (ITO). Andererseit nutzen-/implementieren nach Angaben von Marktforschern (siehe IDC Hybrid Cloud Studie 2014) bereits über 40% der deutschen Unternehmen hybride Cloud Services. Parallel wird die Entwicklung von Cloud Storage durch eine ständig steigende Menge an digitalen Informationen (zukünftig noch verstärkt durch neue Anwendungsfelder-/Trends wie Big Data, Mobility, Internet-of-Things etc.) und einem kontinuierlichen Kostendruck in den Unternehmen beschleunigt.

Dienstleistungen wie Backup-/Disaster Recovery- oder Archiving-as-a-Service werden damit verstärkt an Bedeutung gewinnen. Der gezielte Einsatz von „managed services“ kann helfen, die Betriebskosten (OPEX) zu senken und gleichzeitig die Konzentration auf das Kerngeschäft zu erhöhen, sprich Ressourcen freizumachen und gezielter einzusetzen.

Trend: Hybride Sourcing - Modelle kombinieren die Vorteile von on-premise (bzw. private Clouds) mit denen von kommerziell verfügbaren Public Cloud - Angeboten (Microsoft Azure, AWS, Rackspace, IBM Softlayer usw.).

  • Cloud Services jedoch nur aus Kostengründen einzuführen, ist wenig zielführend. Wir hatten dieses Thema ja bereits früher im Rahmen der Realisierung von Outsourcing-Projekten... Die Hauptmotivation sollte deshalb in der schnelleren und flexiblen Unterstützung von Geschäftsprozessen und dem damit einhergehenden Innovationspotential liegen, natürlich unter der notwendigen Risikobewertung. Mit anderen Worten: der Wertbeitrag der IT kann mit Cloud Computing gesteigert werden; gleichzeitig erhöht eine verbrauchsabhängige und stärker User-zentrierte Beschaffung die Akzeptanz sowohl bei der Geschäftsleitung als auch beim einzelnen Benutzer.

  • Die Virtualisierung der Infrastruktur (Server, Storage, Netze) stellt eine wesentliche Voraussetzung dar, um durch die Auflösung von isolierten Techniksilos die Basis für Service-orientierte Architekturen zu schaffen. In diesem Sinn kann Cloud Computing auch als Katalysator von SOA für Infrastrukturen begriffen werden; sie liefern sozusagen bei korrekter Implementierung die Klammer zwischen dem Business und der IT (IT-Business Alignment).

  • SOA ist bislang hauptsächlich auf Geschäfts- und Architekturebene ein wichtiges Thema, während die Virtualisierung für die Verwaltung des Rechenzentrums und Implementierung von Anwendungssystemen von Bedeutung ist. Diese Bereiche sind im Unternehmen häufig getrennt voneinander und verfolgen verschiedene Ziele. Business und IT möchten mehr Flexibilität für ihre Geschäftsprozesse und Anwendungen erreichen, während das Ziel für die Verwaltung des Rechenzentrums meist die Kostenreduzierung ist, die durch eine Konsolidierung der Computing-Umgebung, des Speicherbedarfs und der Netzwerkinfrastruktur erreicht werden soll.

FAZIT: Zum Software-Definierten-Datacenter gibt es mittelfristig (3-5 Jahre) aus meiner Sicht deshalb kaum Alternativen, weil die zentrale Orchestrierung der angeschlossenen Infrastruktur-Ressourcen über diesen Weg effektiv und plattform-unabhängig möglich ist. Wichtig werden damit jedoch verbindliche Standards und APIs, die den Austausch (Migration) und das Management über verschiedenste Cloud- und On-Premise Ressourcen erlauben, sonst bleiben wir bei einer Vielzahl von konvergenten Silos stehen. OpenStack mit SWIFT, CINDER und KEYSTONE als offenes Cloud Betriebssystem im Zusammenspiel mit hochintegrierten herstellerspezifischen Implementierungen (z.B. VMware- oder Microsoft-basierte konvergente Infrastrukturstacks) wird beim Management von Compute- Netzwerk- und Storageressourcen jedenfalls aus meiner Sicht eine interessante Variante sein und "der Kampf um die Herrschaft über einen zentralen Managementlayer" ist im Gange. Aber wie immer wird es entscheidend sein, in welche Richtung und mit welcher Geschwindigkeit bzw. Konsequenz Sie als Anwender mittelfristig gehen werden...

http://www.vmware.com/de

http://www.redhat.com/de/global/germany

http://www.microsoft.com/en-us/server-cloud/solutions/virtualization.aspx

http://www.openstack.org/