StarlingX Edge-Cloud-Software: Erste Version des quelloffenen Codes ist jetzt verfügbar

Austin (Texas), Starnberg, 12. Nov. 2018 - StarlingX auf Basis WindRiver und Intel Code liefert einen komplett integrierten Stack zur Unterstützung verteilter Edge-Anwendungen...

Zum Hintergrund: StarlingX ist seit Ende letzten Monats in der ersten Version verfügbar. Die neue Open-Source-Edge-Computing- und IoT-Cloud-Plattform ist für Hochleistungsanwendungen mit geringer Latenz optimiert. Das Projekt auf Basis des von Intel Corp. und Wind River beigesteuerten Codes wurde im Mai 2018 als Pilot mit Unterstützung der OpenStack Foundation (OSF) ins Leben gerufen. Die erste Version von StarlingX steht unter git.starlingx.io zum Download bereit. StarlingX ist eine unabhängige Open-Source-Community, die gemeinsam Code unter der Apache 2-Lizenz entwickelt.

StarlingX bietet neue Dienste, mit denen sich die Lücken im Open-Source-Edge-Cloud-Ökosystem schließen lassen, und die zugleich die strengen Anforderungen an Edge-Anwendungsfälle und -szenarien erfüllen – und zwar sowohl in Carrier- als auch in Industrieanwendungen. Die jetzt veröffentlichte Version spiegelt das Wachstum in der StarlingX-Community wider: 1329 Zusagen von 84 Mitwirkenden, darunter Entwickler von Wind River, Intel, 99Cloud, China UnionPay, SUSE, Fujitsu und NEC.

Darüber hinaus nutzt StarlingX einzelne Komponenten anderer Projekte wie Ceph, OpenStack und Kubernetes und ergänzt sie durch neue Dienste wie z. B. Konfigurations- und Fehlermanagement, besonders im Hinblick auf Schlüsselanforderungen wie Hochverfügbarkeit (HA), Dienstgüte (QoS), Leistung und niedrige Latenzzeiten. Das folgende Anwendungsspektrum spiegelt den Bedarf an hochleistungsfähiger Edge- und IoT-Infrastruktur wider:

  • IoT-Anwendungen für die Industrie und für höchst latenzarme 5G-Anwendungen wie z. B. Industrieautomation, Cloud-Funkzugangsnetzwerke, intelligente Städte oder Gebäude (Messung und Überwachung).

  • Multi-Access-Edge-Computing-Anwendungen einschließlich erweiterter und virtueller Realität (AR/VR) sowie standortbasiertem Einzelhandel.

  • Anwendungen mit hoher Bandbreite und großem Volumen, wie z. B. mobile HD-Videos,

  • Kleinzellige Unternehmensdienste für Stadien und hoch verdichtete Standorte.

  • Universelle Anwendungen vor Ort beim Kunden (uCPE = Universal customer premise applications).


Abb. 1: Wind River® Titanium Cloud™ Komponenten (Bildquelle: WindRiver)


Schlüsselfunktionen:

  1. Konfigurationsmanagement: Der Code bietet Knotenkonfigurations- und Bestandsverwaltungsdienste mit automatischer Erkennung und Konfiguration neuer Knoten. Diese sind entscheidend für die Implementierung und Verwaltung einer großen Anzahl von entfernten oder schwer zugänglichen Standorten. Der Bestand an CPUs, GPUs, Speicher und Krypto- bzw. Kompressions-Hardware lässt sich durch die grafische Benutzeroberfläche Horizon und eine Befehlszeilenschnittstelle verwalten.

  2. Fehlermanagement: Die Nutzer können benutzerdefinierte Alarme und Protokolle für wichtige Ereignisse sowohl auf Infrastrukturknoten als auch auf virtuellen Ressourcen wie VMs und Netzwerken festlegen, löschen und abfragen. Über die Horizon-Benutzeroberfläche kann auf die aktive Alarmliste und aktive Alarmzähler zugegriffen werden.

  3. Host-Management: Die Software bietet Lebenszyklus-Management-Funktionen zur Verwaltung von Host-Computern über eine REST-API-Schnittstelle. Dieses herstellerneutrale Werkzeug erkennt Hostausfälle und leitet eine automatische Wiederherstellung ein, indem es Überwa-chung und Alarmierung für Clusterkonnektivität, kritische Prozessausfälle, Ressourcen-auslastungsschwellen und Hardwarefehler bereitstellt. Das Werkzeug ist auch mit der Board-Steuerung für die Außerband-Rückstellung, das Ein- und Ausschalten sowie die Hardware-Sensorüberwachung verbunden und teilt den Host-Zustand mit anderen StarlingX-Komponenten.

  4. Diensteverwaltung: StarlingX bietet Lebenszyklus-Management für Dienste durch Hoch-verfügbarkeit über Redundanzmodelle wie N+M oder N über mehrere Knoten hinweg. Der Dienst unterstützt die Verwendung mehrerer Messaging-Pfade zur Vermeidung von Split-Brain-Kommunikationsausfällen sowie aktive und passive Überwachung zur Spezifikation der Auswirkungen eines Diensteausfalls mit einer vollständig datengesteuerten Architektur.

  5. Software-Management: Dieser Dienst ermöglicht Benutzern die Implementierung von Aktualisierungen korrigierter Inhalte sowie neue Funktionen mit einem einheitlichen Mechanismus, der für alle Infrastrukturstapel vom Kernel bis hin zu OpenStack-Diensten gilt. Das Modul kann rollierende Aktualisierungen durchführen, einschließlich Parallelisierung und Unterstützung für den Host-Neustart. Dies ermöglicht das Verschieben von Arbeitslast vom Knoten durch Live-Migration.


Abb. 2: StarlingX cloud infrastructure software stack for the edge, Architekturübersicht (Bildquelle: StarlingX)


StarlingX-Community auf dem Berlin OpenStack Summit 2018

Hinweis: Die Mitglieder der StarlingX-Community treffen sich zu den folgenden Veranstaltungen beim nächsten OpenStack Open Infrastructure Summit in Berlin vom 13. bis 15. November:

  • StarlingX Project Update: 6 Monate im Leben eines neuen Open-Source-Projekts.
  • Project Onboarding Session: Für alle, die gerne einen Beitrag zu StarlingX leisten möchten.
  • Ask Me Anything Session: Mit Schwerpunkt StarlingX-Projekt.
  • Edge Project Comparison Session: Akraino, StarlingX, OpenCord- und vCO-Module gegenüber ETSI MEC RA.  
  • StarlingX CI Session: Von Zero nach Zuul.
  • StarlingX Overview: Verbesserungen beim Edge-Networking.
  • Edge Computing Track: Vorträge und Podiumsdiskussionen zu StarlingX und Edge-Themen.
  • Forum-Arbeitssitzungen: Mit besonderem Schwerpunkt auf Edge Computing, darunter „Edge use cases and requirements“, „MVP (Minimum Viable Product) architecture for edge“, sowie „Cross-technical leadership session (OpenStack, Kata, StarlingX, Airship, Zuul)“.

Link > http://www.starlingx.io


Kommentar Jonathan Bryce, Geschäftsführer der OpenStack Foundation: „Bei Edge-Computing ist es entscheidend, alle VM- und Container-Arbeitslasten mit dem zugrunde liegenden reinen Hardware-System zusammenführen und verwalten zu können. Genau das bietet einem StarlingX.“

Dr. Dan Chen, Senior Director of Edge Computing, Intelligent Network Center, China Unicom: „Wir haben in den letzten sechs Monaten eine vollständige Validierung von StarlingX durchgeführt. StarlingX verbesserte die Effizienz bei der Hochverfügbarkeit sowohl in VMs als auch auf Controller-Ebene. Außerdem haben wir damit die erforderliche Anzahl an Knoten für Edge-Implementierungsszenarien optimiert. Wir haben Funktionen in den Bereichen Fehlermanagement, laufende Aktualisierung, Bestandserkennung und VNF-Beschleunigung hinzugefügt. StarlingX bot Funktionen für das Hosting von VM-Anwendungen bzw. VNFs und kann außerdem in Zukunft für containerisierte Anwendungen erweitert werden. Für China Unicom ist es eine der Top-Strategien zum Aufbau einer „offenen“ Edge-Plattform. Als „Open Infra“-Technologie für Edge-Computing wird StarlingX eine wesentliche Rolle in der Edge-Strategie von China Unicom spielen.“