Technologietrends 2023 der Western Digital Corporation mit Ausblick: Daten im Mittelpunkt

München, Starnberg, 22. Dez. 2022 - Mit dem Datenwachstum gewinnt Cold Storage an Bedeutung. Weitere Themen: Energieeffienz, DNA Storage und intelligente Datenspeicher...

Zum Hintergrund: Im Zettabyte-Zeitalter stellen die Verarbeitung und Speicherung der Datenmengen sowie ein steigender Energiebedarf die Unternehmen vor große Herausforderungen – sowohl in technologischer als auch in ökologischer Hinsicht. Die weltweit generierte Datenmenge ist in den letzten Jahren mit der Einführung von 5G-Netzen und hochauflösenden 4K/8K-Videos, der Entwicklung von IoT, Informations- und Kommunikationstechnologie und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Big-Data-Analytics jedenfalls stark gestiegen. Dazu gehören auch sogenannte „kalte Daten“, also Daten, die vor langer Zeit generiert wurden und auf die nur mehr selten zugegriffen wird. Diese machen nach Schätzungen inzwischen bereits mehr als 80 Prozent aller abgespeicherten Daten aus.

Aus Unternehmenssicht leitet sich daraus Handlungsbedarf ab, insbesondere vor dem Hintergrund einer Reihe von Entwicklungen, die in absehbarer Zeit darauf einen Einfluß haben werden. Speicherspezialist Western Digital wirft für Sie dazu einen Blick auf das Jahr 2023 und hat unter dem Motto "Bereit für 2023?“ fünf Technologietrends identifiziert, die Unternehmen im Blick haben sollten. (1) 

 

Trend 1: Nachhaltigkeit als Innovationsmotor

Die Datenmenge und der Einsatz moderner Technologien wie KI (künstliche Intelligenz) nehmen kontinuierlich zu. Damit steigt auch der Stromverbrauch in Rechenzentren. Der deutsche Branchenverband Bitkom rechnet in einer aktuellen Studie mit einem jährlichen Energiebedarfszuwachs von etwa 3,5 bis 5 Prozent bis 2030. Speicherlösungen sind ein wesentlicher Energieaspekt im Rechenzentrum. Gefragt sind daher moderne Technologien, die kosten- und energieeffizient zugleich sind. Helium-Festplatten sind ein Beispiel dafür.

Das Edelgas Helium ist anstelle von Luft im Festplattengehäuse hermetisch eingeschlossen und hat nur ein Siebtel der Dichte von Luft. Dadurch werden Strömungseffekte, die beim Drehen der Scheiben in der Festplatte auftreten, sowie der Energiebedarf reduziert. Im Gehäuse können dünnere und damit mehr Platten untergebracht werden, so dass bei gleichem Formfaktor der HDD höhere Kapazitäten zur Verfügung stehen. Darüber hinaus sind Helium-HDDs im Vergleich zu luftgefüllten HDDs kühler im Betrieb und benötigen dementsprechend weniger Kühlung im Rechenzentrum. Dies reduziert die Energiekosten für Kühlung sowie Betrieb und wirkt sich positiv auf die Zuverlässigkeit der Laufwerke aus.

 

Trend 2: Das Metaverse und der digitale Zwilling

Das Metaversum (Metaverse) wird es ermöglichen, die Kluft zwischen der realen und der virtuellen Welt zu überbrücken. Damit trifft das Metaversum im kommenden Jahr auf eine andere Schlüsseltechnologie: den digitalen Zwilling. Damit lassen sich umfassende digitale Modelle von allem erstellen, was physisch oder logisch ist – angefangen bei einfachen Ressourcen und Produkten bis hin zu komplexen Umgebungen, wie Stromnetze, Lager oder Fabriken.

Dank der Daten aus IoT-Sensoren wird es möglich sein, immer realistischere digitale Zwillinge – beispielsweise von einer Fabrik – zu erstellen. Unternehmen können dann mithilfe von Metaverse-Technologien wie Virtual-Reality-Headsets (VR) in diese Umgebung eintauchen. Dies führt zu einem besseren Verständnis und einer tieferen Kenntnis der tatsächlichen Fertigungsprozesse, ohne dass man direkt auf diese zugreifen muss. Auf diese Weise kann beispielsweise die Produktentwicklung oder das Design verbessert werden.

 

Trend 3: Langzeitarchivierung von Daten

Mit dem stetigen Datenwachstum gewinnt Cold Storage an Bedeutung. Dabei handelt es sich um die langfristige Archivierung von Daten, die nicht sofort aktiv genutzt und nur bei Bedarf abgerufen werden. Dazu zählen zum Beispiel unstrukturierte Informationen wie Aufnahmen von Videoüberwachung, Sensordaten oder Bilder, die ein großes Potenzial für zukünftige KI- oder Analyse-Anwendungen bieten. Cold Storage ist eine kostengünstige und gleichzeitig zunehmend verbreitete Methode zur Datenspeicherung. Bis 2025 könnten rund 80 Prozent aller digitalen Daten in Archiven lagern. Querverweis: Unser Blogpost > Kalte Daten im Unternehmen: ohne Kontrolle klimaschädlich und teuer

 

Trend 4: DNA Storage

Für die Archivierung über einen langen Zeitraum von 100 Jahren oder mehr sind neue Lösungen und Innovationen gefragt. Als besonders vielversprechend erweist sich dabei DNA Storage, die Speicherung digitaler Daten auf Basis der Molekülstruktur von DNA. Was nach Science-Fiction klingt, ist bereits heute umsetzbar und könnte die Zukunft der Datenspeicherung maßgeblich beeinflussen. DNA-Moleküle als Träger von Speicherdaten bringen einige Vorteile mit sich, unter anderem eine sehr hohe Speicherdichte und geringe Wartungskosten. Derzeit steckt die Technologie noch in der Entwicklungsphase. Doch große Fortschritte der vergangenen Jahre in der Gentechnik und der Sequenzierung sowie sinkende Kosten für die DNA-Synthese  könnten DNA Storage schon bald den Weg in den Markt ebnen. Querverweis / Research-Link > https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8288837/

 

Trend 5: Intelligente Speicherstrategie

Hinzu kommt, dass sich Technologien wie IoT, 5G und KI am Markt etablieren und Daten nicht nur im Rechenzentrum, sondern auch am Netzwerkrand oder auf den Endgeräten selbst erzeugen. Zum Beispiel für die Videoüberwachung in Smart Cities, im Einzelhandel oder zur Verbrechensbekämpfung. Durch die unterschiedlichen Anwendungsbereiche sind auch die Anforderungen an die Speicherlösungen sehr unterschiedlich. Auch die Formfaktoren unterscheiden sich erheblich, je nachdem, ob es sich z.B. um eine Überwachungskamera, eine Drohne oder einen Fabrikroboter handelt. Ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen wird es daher sein, intelligentere Speicherstrategien zu entwickeln und damit ihre Datenspeicherarchitektur auf die zukünftigen Bedürfnisse auszurichten.

 

(1) Das Foto zeigt Manfred Berger, Senior Manager, Business Development bei Western Digital (Bildquelle: WDC)

Fazit von Manfred Berger: "Für die Western Digital Corporation sind Nachhaltigkeit und Technologie untrennbar miteinander verbunden und werden zu entscheidenden Innovationsfaktoren… Unabhängig davon, wie schnell diese Trends im nächsten Jahr voranschreiten, ist die zukunftssichere Dateninfrastruktur der wichtigste Schritt auf dem Weg zu einem datengesteuerten Unternehmen, das das volle Potenzial von Daten ausschöpft. Mit Blick auf das Jahr 2023 müssen Unternehmen Daten in den Mittelpunkt ihrer strategischen Vision und ihrer Geschäftsaktivitäten stellen, unabhängig davon, wo sie sich befinden.“

 

Querverweise:

In unserem Tech-Podcast nachgefragt > Was kennzeichnet die OpenFlex™-Datenarchitektur von Western Digital?

Unser Beitrag > Energieverbrauch der Rechenzentrumsbranche 2023 - Mehr Effizienz und Alternativen gefordert