Trendstudie zur Digitalisierung: Change Management und agile Methoden im Fokus

Frankfurt/M., Starnberg, 12. Nov. 2019 - Bitkom Research Umfrage im Auftrag von Tata Consultancy Services; Anforderungen, um die digitale Transformation voranzutreiben...

Zum Hintergrund: Bei der Digitalisierung rückt in deutschen Unternehmen immer öfter neben dem Einsatz neuer Technologien die Gestaltung der notwendigen Veränderungsprozesse in den Mittelpunkt. So setzt aktuell rund jedes zweite Unternehmen (47 Prozent) mit 100 oder mehr Mitarbeitern Change-Management-Methoden ein, um Strukturen anzupassen und die Belegschaft mitzunehmen. Vor zwei Jahren lag der Anteil bei 36 Prozent. Vor allem große Unternehmen mit 500 oder mehr Mitarbeiter/innen greifen auf Change-Management-Methoden zurück, hier beträgt der Anteil 57 Prozent.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 953 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland. (1) Danach wird der Veränderungsprozess am häufigsten von eigenen Digitalisierungseinheiten oder dem Chief Digital Officer (CDO) verantwortet (35 Prozent). In rund jedem vierten Unternehmen ist dafür die Geschäftsführung bzw. der Vorstand (26 Prozent) oder die interne Unternehmenskommunikation (23 Prozent) zuständig.

  • Beim Projektmanagement setzen die Unternehmen häufiger auf agile Methoden. So geben inzwischen 43 Prozent der Unternehmen an, manchmal, größtenteils oder immer agile Methoden einzusetzen. Vor einem Jahr waren es erst 35 Prozent. Nur jedes Vierte (25 Prozent) verzichtet vollständig auf agiles Projektmanagement (2018: 36 Prozent). Noch deutlicher ist die Entwicklung bei Großunternehmen ab 500 Mitarbeitern. Hier setzt mehr als jedes Zweite (52 Prozent) vermehrt auf agile Methoden, ein Plus von zehn Prozentpunkten verglichen mit 2018 (42 Prozent). Unverändert 18 Prozent nutzen keine agilen Methoden.

  • Digitalkompetenzen von Mitarbeitern gefordert. So sagen 8 von 10 Unternehmen (84 Prozent), die Mitarbeiter sollten über allgemeine Digitalkompetenz verfügen, um die digitale Transformation des Unternehmens voranzutreiben. Das ist ein deutlicher Anstieg zu den Vorjahren mit 74 Prozent (2018) und sogar nur 66 Prozent (2017). Entsprechend geben auch 8 von 10 Unternehmen (81 Prozent) an, dass die die Digitalkompetenz der Mitarbeiter gezielt fördern. Vor einem Jahr waren es 77 Prozent, vor zwei Jahren 75 Prozent.

  • Jedes zweite Unternehmen (50 Prozent) gibt an, dass die Mitarbeiter neue Technologien schnell annehmen. Ähnlich viele (44 Prozent) beklagen allerdings auch, dass der Aufwand, die Mitarbeiter vom Einsatz neuer Technologien zu überzeugen, sehr groß ist. Nicht zuletzt aus diesem Grund bildet eine große Mehrheit von zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) ihre Mitarbeiter gezielt zum Einsatz neuer Technologien weiter.

Kommentar von Dr. Kay Müller-Jones, Leiter Consulting und Services Integration bei TCS: „Um die Digitalisierung erfolgreich zu gestalten genügt es nicht, neue Geräte anzuschaffen oder Technologien einzusetzen. Digitalisierung im Unternehmen bedeutet die Veränderung von Prozessen und Strukturen, und so eine Veränderung muss aktiv gestaltet und begleitet werden. Change Management bedeutet, notwendige Veränderungen zu kommunizieren und jeden Einzelnen mitzunehmen“.

Dr. Axel Pols, Geschäftsführer der Bitkom Research, hebt hervor: „Die Studie zeigt, dass sich in den vergangenen Jahren die Erkenntnis immer weiter verbreitet hat, dass Digitalisierung nur zusammen mit den Mitarbeitern gelingen kann. Gut ausgebildete Fachkräfte sind kostbar für Unternehmen.“


(1) Quelle: Trendstudie „Don’t Panic - Gelassen zur Digitalisierung“. Link > http://www.studie-digitalisierung.de/

Unter dem Studienlink finden sich im Rahmen der Untersuchung weitere Informationen zum Stellenwert der Digitalisierung in den Unternehmen oder zum Einsatz von Schlüsseltechnologien sowie Branchenergebnisse für den Maschinen- und Anlagenbau, die Informations- und Kommunikationstechnologie, Chemie und Pharma, Banken und Versicherungen, den Automobilbau sowie den Handel.


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