Zukünftige Datenspeicherung: IBM Forscher speichern ein Bit auf atomgroßen Magneten

Armonk (N.Y.), Starnberg, 10. März 2017 - Daten in Zukunft rund 1000-mal dichter als bisher auf Festplatten und Halbleiterstorage speichern...

Zum Hintergrund: IBM hat am 08. März bekanntgegeben, dass es einem Team im kalifornischen IBM Forschungszentrum in Almaden gelungen ist, mit Hilfe eines einzelnen Atoms den weltweit kleinsten Magneten herzustellen und darauf ein Datenbit zu speichern. Ein Vergleich zur Speicherdichte: herkömmliche Festplatten benötigen dafür bisher etwa 100.000 Atome. Das Ergebnis der Forschungsarbeit basiert auf der Erfahrung von über 30 Jahren Nanotechnologieforschung bei IBM. Dazu gehört beispielsweise die Entwicklung des Rastertunnelmikroskops, die 1986 mit dem Nobelpreis in Physik ausgezeichnet wurde.

Die im Fachmagazin Nature veröffentlichten Ergebnisse könnten nach Angaben der Entwickler in Zukunft zu wesentlich kleineren Speichermedien führen. So würden beispielsweise die derzeit rund 35 Millionen Songs bei iTunes auf ein Gerät von der Größe einer Kreditkarte passen... Die Wissenschaftler zeigen in ihrer Arbeit, dass auf zwei magnetisierte Atome Daten geschrieben und gelesen werden können – obwohl sie nur ein Nanometer voneinander platziert wurden. Die Möglichkeit, so eng nebeneinander platzierte Atome als separate Speicher zu nutzen, kann dazu führen, dass Daten rund 1000-mal dichter als bisher auf Festplatten und Solid State Memory Chips gesichert werden können.

Entwicklerkommentar Christopher Lutz, Nanowissenschaftler in Almaden: „Magnetische Bits sind das Herz von Festplatten, Bandspeichern und aller verwandten auch zukünftigen Technologien. Wir wollten durch diese Forschungsarbeit verstehen, was passiert, wenn wir Technologien auf Atomgröße verkleinern.“

Weblink > IBM Research


Fazit: Zukünftige Anwendungen von Nanostrukturen mit der Fähigkeit, die Kontrolle über einzelne Atome zu haben, könnten es Nutzern damit ermöglichen, 1000-mal mehr Daten als bisher auf der gleichen Fläche zu speichern.

Abb. 1: Der weltkleinste Magnet - ein Atom (Bildquelle: IBM Research Almaden, 2017)