Cloud Repatriation oder die Rückverlagerung von Daten aus der Cloud

München, Starnberg, 06. Sept. 24 - Cloud-only oder "nur vor Ort“? Warum die komplette Rückführung wenig sinnvoll ist, erfahren Sie in diesem Gastbeitrag der Firma Quantum…

Zum Hintergrund: Datenwachstum, steigende Kosten und der Wunsch nach mehr Flexibilität… Natürlich sind die Vorteile von Cloud Computing unbestritten. Die Akzeptanz hat innerhalb des letzten Jahrzehnts deshalb stark zugenommen. Einen großen Schub gab es in den vergangenen Jahren, als IT-Modernisierung und Remote-Arbeit viele Unternehmen verstärkt in die Cloud gebracht hat. Während einige Workloads darin gut aufgehoben sind, stellten inzwischen betroffene Unternehmen fest, dass ihre Daten und Workloads teilweise im eigenen Rechenzentrum besser aufgehoben wären. Folgerichtig setzen viele Betriebe aktuell auf einen hybriden oder Multi-Cloud-Ansatz.

 

Vor diesem Hintergrund scheint sich die Rückverlagerung von Daten aus der Cloud in jüngster Vergangenheit zu einem wachsenden Trend zu entwickeln. Frau Ines Wolf, Manager Presales Central Europe, bei Quantum (1) geht in Ihrem folgenden Gastbeitrag „Die Rückverlagerung von Daten aus der Cloud nimmt Fahrt auf“ dazu für Sie näher darauf ein:

 

Die Kosten für das Cloud-Computing steigen

„Während die Public Cloud für bestimmte Anwendungsfälle kosteneffizient sein kann, hat sie im Allgemeinen zu höheren Kosten für Unternehmen geführt, die Daten und Workloads in die Public Cloud verlagert haben. Ein Hauptgrund, für die enorm gestiegenen Cloud-Budgets liegt jedoch darin, dass die Kosten für die Speicherung in einer Public Cloud aufgrund von Ausstiegs- oder anderen Servicegebühren unvorhersehbar geworden sind. Am Ende zahlen viele Unternehmen viel mehr für ihre Cloud-Dienste, als sie erwartet oder ursprünglich veranschlagt hatten. Um die Kosten zu senken und besser planbar zu gestalten, sehen sich die Unternehmen nach anderen Optionen um.

 

Unternehmen brauchen mehr Flexibilität in der Cloud

In einer perfekten Cloud-Welt könnten die Kunden ihre ideale Konfiguration einfach auswählen und ihre Daten und Workloads flexibel zwischen den Ebenen des von ihnen gewählten Multi-Cloud-Ökosystems verschieben. Das ist jedoch alles andere als einfach. Zum einen haben die Anbieter von Public Clouds ihre Kunden mit Daten erfolgreich an diese Plattformen gebunden. Die Preislisten der Anbieter sind so strukturiert, dass es günstig ist, Daten in die Cloud hochzuladen, aber sehr viel teurer, sie wieder herunterzuladen.

Da die Datenmengen immer weiter anwachsen, vor allem bei immer größeren Dateien unstrukturierter Daten, ist die Speicherung und Verarbeitung in der Cloud sehr teuer geworden. Zum anderen zwingt das Phänomen der „Data Gravity“ Unternehmen dazu, ihre Daten und Workloads in der Nähe zu halten. Und es kristallisiert sich heraus, dass ein Teil der Daten eines Unternehmens im Rechenzentrum verbleiben und nicht in die Cloud verlagert werden sollte, da es Bedenken hinsichtlich der Implementierung von Cloud-Speicher, der Datenhoheit und der Sicherheit gibt.

Um die Probleme zu lösen und ihre Cloud-Einrichtung zu verbessern, vergleichen Unternehmen alle Optionen, wo ihre Daten und Workloads idealerweise untergebracht werden könnten. Dabei kommen sie unweigerlich zu dem Schluss, dass ein Teil ihrer Cloud-Workloads wieder lokal angesiedelt werden sollte, da dies einen höheren ROI verspricht.

 

Eine vollständige Rückführung aus der Cloud ist wenig sinnvoll

Mehrere Faktoren beeinflussen die Entscheidung für eine Rückverlagerung aus der Cloud ins eigene Rechenzentrum. Auf der Speicherebene bietet das Aufkommen der Objektspeicherung auf preiswerten Bändern den Unternehmen ein verlockendes Argument für die Rückverlagerung geeigneter Daten auf ihre eigene Hardware.

Die Renaissance des Bandspeichers kommt zu einer Zeit, in der sich die Speicherlandschaft von der Festplattenspeicherung hin zu einer Speicherstrategie mit zwei Hauptebenen entwickelt: einer schnellen Flash-Ebene für Hochleistungs-Workloads und einer Bandebene als kostengünstiger Massenspeicher.

Eine vollständige Rückführung von Daten und Workloads aus der Public Cloud ist für die meisten Unternehmen jedoch wenig sinnvoll, ebenso wie eine reine Cloud-Strategie weder wirtschaftlich noch praktikabel ist. In der Vergangenheit entschieden sich Unternehmen bewusst dafür, die zusätzlichen Kosten für den Betrieb von Anwendungen in Public Clouds in Kauf zu nehmen, um Flexibilität und Skalierbarkeit zu erhalten.

Unternehmen, die aktiv nach Möglichkeiten einer besseren Datenportabilität suchen, sehen die Beweglichkeit sowohl auf der Hardware- als auch auf der Softwareebene als essentielle Komponente an. Nur mit einem flexiblen Gesamtsystem werden sie in der Lage sein, den optimalen Infrastruktur-Mix zu finden, einschließlich der Rückführung von Daten und Workloads zurück auf lokale Hardware, was einen „Nettogewinn“ an ROI brächte.

 

Workloads und Daten sinnvoll platzieren

Für einen höheren ROI brauchen Unternehmen mehr Flexibilität im Rechenzentrum. Der Aufbau von Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen ermöglicht es Ihnen, ihre Workloads und Daten dort zu platzieren, wo es den meisten Sinn ergibt. Für einige Daten und Workloads bedeutet dies, dass sie aus der Public Cloud zurück ins Rechenzentrum verlagert werden, wo sie sich wesentlich kostengünstiger speichern lassen. Die Verfügbarkeit von NVMe als performante Flash-Speicher für Hochleistungs-Workloads bietet eine weitere Ebene der Flexibilität. Und für spezielle Anwendungsfälle, wie PaaS-Lösungen, eignet sich die Plattform eines Hyperscalers möglicherweise am besten.

 

Fazit: Unternehmen wählen Cloud-Flexibilität

Um von den Vorteilen des Cloud-Computings zu profitieren, benötigen Unternehmen heute ein Höchstmaß an Flexibilität, um für jeden Anwendungsfall die am besten geeignete Infrastruktur zu nutzen. Moderne Technologien wie softwaredefinierte Datenverwaltungslösungen helfen Unternehmen dabei, diese Flexibilität zu erreichen, während die Kombination von schnellem NVMe und preiswertem Bandspeicher Optionen zur Identifizierung des idealen Speicherorten für Daten und Workloads bietet. Es geht also längst nicht mehr um die Frage, ob man auf „Cloud-only“ oder „Nur vor Ort“ setzt, sondern um eine Kombination aus beidem. Flexibilität, Daten und Workloads bei Bedarf anzupassen, zu verschieben und zu migrieren sind weitere Vorteile."
 

 

(1) Im Bild: Frau Ines Wolf, Manager Presales Central Europe, bei Firma Quantum (Bildquelle: Quantum).

Als Manager Presales Central Europe leitet Ines Wolf seit 2017 das Quantum Presales Team in Zentraleuropa. Als Expertin für die Organisation und Speicherung von Unternehmensdaten berät und unterstützt Ines Wolf Kunden seit 17 Jahren dabei, moderne und effiziente Storagestrategien zu entwickeln. Vor ihrem Wechsel zu Quantum 2005 war Ines Wolf als Presales System Engineer bei Sony und Project Engineer bei Sun Microsystems tätig.


Querverweis:

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