Azure Space: Rechenzentren an fast jedem Ort der Erde über Satelliten-Verbindungen vernetzt

Redmond, Starnberg, 21. Okt. 2020 - Neue Partnerschaften mit SpaceX und SES sowie Azure Modular Datacenter und Azure Orbital Emulator angekündigt...

Zur Ankündigung: Microsoft erweitert mit dieser nun offiziellen Ankündigung vom 20. Oktober seine Cloud-Plattform. Mit Azure Space lassen sich Azure-Rechenzentren an fast jedem Ort der Erde einrichten, die durch Satelliten-Verbindungen vernetzt werden. Zu dem neuen Programm gehören Partnerschaften mit den Satellitenbetreibern SpaceX und SES, die neuen Produkte Azure Modular Datacenter (MDC) und Azure Orbital Emulator sowie ein neues Führungsteam für die Weltraumaktivitäten.

Mit der Integration von Weltraumtechnologien will Microsoft die sichere und weltweit verfügbare Cloud-Anbindung erreichen. Das niedrig fliegende Satelliten-Netz von SpaceX Starlink liefert Highspeed-Datenverbindungen mit niedriger Latenz für das neue Azure Modular Datacenter (MDC), das sich fast an jedem Ort der Erde aufbauen lässt, während die MEO-Satelliten (Medium Earth Orbit) von SES durch ihre höhere Flugbahn und größere Reichweite die Konnektivität zwischen den Azure-Rechenzentren und Edge-Geräten verbessern.

Neues Führungsteam für die Weltraumaktivitäten von Microsoft berufen

  • Für die Ausweitung seiner Geschäftstätigkeit in den Weltraum hat Microsoft ein prominentes Führungsteam zusammengestellt. Es besteht unter anderem aus William Chappell, der früher bei der DARPA tätig war, der Forschungsorganisation des US-Verteidigungsministeriums. Dazu gesellen sich Chirag Parikh, der frühere Direktor für Weltraumpolitik im Nationalen Sicherheitsrat der USA, und Stephen Kitay, der zuletzt als stellvertretender Verteidigungsminister für Weltraumpolitik verantwortlich war.

Azure Modular Datacenter (MDC) - laut Microsoft für fast jeden Ort der Erde

  • Mit seinem Unterwasser-Datacenter von Project Natick zeigte der Anbieter kürzlich, dass Cloud-Rechenzentren selbst in extremsten Umgebungen funktionieren können. Das neue mobile Azure Modular Datacenter baut demnach auf diesen Erfahrungen auf und ermöglicht Cloud-Computing auch in Gebieten, in denen es kein Breitband und nicht einmal Gebäude gibt. Unternehmen sollen damit fast überall ein komplettes Rechenzentrum errichten oder ihre bisherigen Datacenter mit einer robusten transportablen Lösung erweitern können.

  • Das Azure Modular Datacenter kann über Glasfaser, Netzwerke mit geringer Bandbreite oder auch drahtlos betrieben werden. Über die Partnerschaften mit den Satellitenbetreibern SpaceX und SES erweitert sich die Palette an Verbindungsmöglichkeiten nun ins All. Mehr Informationen über MDC finden Sie in diesem Blogpost der Microsoft Corporation.


Abb. 1. Aufbauend auf den bestehenden Azure Orbital-Partnerschaft mit dem SES plant Microsoft dessen O3B Medium Earth Orbit (MEO)-Konstellation O3b MEO zu unterstützen, um die Konnektivität zwischen den Cloud-Rechenzentrumsregionen und Cloud-Edge-Geräten zu erweitern (Bildquelle: Microsoft Blogpost Azure Space – cloud-powered innovation on and off the planet).


Azure Orbital Emulator: Simulationsumgebung für Satellitennetzwerke

Der neue Azure Orbital Emulator erlaubt die Simulation von hochkomplexen Satellitenkonstellationen, damit Entwickler*innen sie überprüfen und ihre Algorithmen für künstliche Intelligenz darauf trainieren können, ohne auch nur einen Satelliten dafür ins Weltall schießen zu müssen. Der Azure Orbital Emulator wird demnach bereits von ersten US-Regierungsbehörden eingesetzt. Die neuen Microsoft-Lösungen werden ergänzt vom erst kürzlich vorgestellten Azure Orbital, einem Cloud-Dienstangebot für Erdfunkstellen, das die Kommunikation mit Satelliten und ihre Steuerung ermöglicht.

  • Zu den Weltraum-Konnektivitätsangeboten von Microsoft gehören auch die seit September 2019 bestehenden ExpressRoute-Partnerschaften mit den Satellitenbetreibern SES, Intelsat und ViaSat.

  • Zudem arbeitet Microsoft nach eigenen Angaben bereits eng mit den Satellitentechnik-Anbietern KSAT, Kratos, AMERGINT, KubOS und US Electrodynamics zusammen.

Kommentarauszug Oliver Gürtler, Senior Director Cloud & Enterprise Business Group bei Microsoft Deutschland: „...Durch die wachsende Nutzung von IoT und 5G in vielen verschiedenen Branchen erwarten unsere Kunden, dass wir Cloud-Innovationen unabhängig von festen Standorten einsetzbar machen. Mit Azure Space bieten wir jetzt auch Satelliten-Verbindungen an, um die Cloud überall auf dem Planeten für unsere Kunden nutzbar zu machen.“