Die Rolle des Datenbankadministrators in der heutigen IT-Landschaft

München, Starnberg, 03. Juli 2019 - Die stetig steigende Datenflut forciert das Hosting von Datenbanken in der Cloud; ein Fachbeitrag von Axians IT Solutions...

Zum Hintergrund: Kontinuierlich und rasch steigende Datenmengen forcieren das Datenbank Hosting in der Cloud, wobei die Provider der On-Demand-Plattform Installation, Bereitstellung, Updates und Wartung automatisieren. Die Entlastung verschafft einem Datenbankadministrator Freiraum, der sich zu weit mehr als zum Verbessern der Performance seiner Datenbanken nutzen lässt. Die Verlagerung des Datenbankbetriebs in die Cloud lässt sich demnach auch als fließender Prozess verstehen, den ein Admin aktiv steuern sollte; dieser ist allerdings an verschiedene Voraussetzungen gebunden. Im folgenden Fachbeitrag beleuchten Pascal Poletto und Waldemar Pfeifer von Axians IT Solutions (1) für Sie diesen Themenkomplex näher:

DBaaS: Der Datenbankverwalter wird zum Vordenker und Lenker

„Datenbankadministratoren (DBA) sehen sich mit einem stets waschsenden Datenvolumen konfrontiert. Das Internet of Things und Big Data liefern Unmengen an unstrukturierten Daten und auch die strukturierten Informationen aus internen Systemen und externen Quellen steigen an. In der Folge sind 70 Prozent der Datenbankverwalter in erster Linie mit der Wartung beschäftigt, hat die Studie „Neue Herausforderungen für DBAS: Trends in der Datenbankverwaltung“ der Unisphere Research ermittelt. (2) Sicherung, Alarmierung, Integritätsprüfung und Defragmentierung zählen demnach zu den häufigsten Tätigkeiten damit der lokale Datenbankbetrieb läuft. Zur Leistungsoptimierung bleibt da wenig Zeit.

Das Dilemma löst Database-as-a-Service (DBaaS), das unter anderem Amazon Web Services (MySQL, Maria DB und mit Dynamo DB auch NoSQL), Microsoft Azure (Microsoft SQL und mit Cosmos auch NoSQL), Google Cloud (PostgreSQL, MySQL und mit Bigtable auch NoSQL) und Datenbankhersteller wie Oracle mit der Oracle Cloud oder MongoDB mit MongoDB Atlas anbieten. Auf so einer On-Demand-Plattform wird die Datenbank bereitgestellt, so wie es DBAs On-Premises erwarten und gewohnt sind. Dieselben datenverarbeitenden Anwendungen greifen auf die gehosteten Datenquellen in der Cloud zu. Die Provider sind zur DSGVO-Compliance verpflichtet, weshalb ein komplexer und sicherer Datenspeicher nicht im eigenen Datacenter stehen muss. Zumal zum Cloud-Angebot neben Installation, Bereitstellung und Wartung mit Updates sowie Backup in der Regel das bequeme Verwalten per Self-Service gehört. So fällt es einem DBA leichter, die Verantwortung für den Datenbankbetrieb zu erfüllen.

Umschreiben von Abfragen und Regeln der Rechte

Die große Mehrheit der Unisphere-Studienteilnehmer (74 Prozent) kürten die Cloud als die Technologie, die in den nächsten drei Jahren die Datenbankverwaltung am meisten beeinflusst. Mit der ersten App, für die eine Datenbank in der Cloud gehostet wird, entsteht eine hybride Umgebung – und verschiebt das Aufgabenspektrum von DBAs. Anstatt um Wartung und Konfiguration kümmern sich die Datenbankverwalter vor allen um die Performance und Sicherheit. Sie können aktiv werden, wenn das Dashboard ihres Webportals ein langsames Lesen und Schreiben der Daten anzeigt. Oft stecken schlecht geschriebene SQL-Abfragen dahinter, Abfragen, die zum Beispiel fälschlicherweise alle Datensätze ziehen und die eine Anwendung danach erst filtern muss. Ein Umschreiben der Abfrage zielt darauf ab, dass der Datenbankserver nach Bedarf jeweils Häppchen zur Verfügung stellt, wodurch zum Beispiel der I/O-Workload signifikant reduziert wird und die Datenbank wieder wie gewünscht läuft. Eine gute Performance gelingt jedoch nicht bei großen Latenzen, weshalb vor der Cloud-Migration eine Prüfung und Bewertung der Verbindung erfolgen muss.

In puncto Sicherheit bieten die Management-Oberflächen bei DBaaS die Option, über Policies Backup-Recovery-Tests durchzuführen und Benutzerrechte zu verwalten. Als vorteilhaft erweisen sich Cloud-Angebote, die eigene Identity and Access Management Service (IAM) integriert haben. Dann lässt sich bequem und compliant festlegen, welche Nutzergruppen auf welche Ressourcengruppen zugreifen dürfen. Standard ist bereits das Verschlüsseln der Daten, die einzig der Client entschlüsseln kann. Wie Sicherheit, Datenschutz und Compliance beim Datenbankbetrieb in der Cloud ineinandergreifen, muss ein DBA verstehen. Denn seine Aufgabe ist es, den unerlaubten Datenzugriff zu erkennen – besser noch: zu verhindern.

Fazit: Den fließenden Cloud-Prozess beschleunigen und lenken

Die Verlagerung des Datenbankbetriebs in die Cloud lässt sich als fließender Prozess verstehen, den ein Admin aktiv steuern sollte. Dazu muss er über die nötige Infrastruktur verfügen, über eigene Skripte den Datenbankbetrieb automatisieren und strategisch die kommenden Entwicklungen antizipieren können. Ein versierter Datenbankexperte positioniert sich zudem als Instanz, die zwischen Fachabteilungen und Geschäftsführung vermittelt und beide berät. All das verlangt ein tiefes wie breites Fachwissen, das die Betreffenden stets aktuell halten müssen.“


(1) Die Fotos zeigen (von links nach rechts) Pascal Poletto, Teamleiter Data Platform Solutions, und Waldemar Pfeifer, SQL System Engineer Collaboration Infrastructure, beide Axians IT Solutions

(2) Quelle: Quest Unisphere Research Studie als PDF Download Link > high-fidelity-meets-it-infrastructure-management