IBM Cloud Object Storage: Neues on-premise Einstiegssystem skaliert ab 72 TB aufwärts

Armonk, N.Y., Starnberg,  09. /10. Okt. 2017 - Erweiterbare Lösung startet mit drei Server-Nodes als Data Management Plattform für verteilte Umgebungen; Ersatz für NAS?...

Zum Hintergrund: NAS oder Object Storage? Einer der Haupthindernisse für den noch zaghaften Einstieg in Objekt Storage ist, dass ein Einsatz bis dato nur Sinn macht, wenn mindestens 500 TB oder besser >1 PB an Speicherkapazität verwaltet werden. Dafür on-premise eine separate Architektur aufzusetzen, erscheint vielen Rechenzentren aufwändig und kostenintensiv, sodass neben Public-/Hybrid Cloud-Deployments bislang (scale-out) NAS Systeme sowie CIFS/NFS als Plattform-/Protokoll zum Einsatz kommen. Beschäftigt man sich allerdings bereits länger mit dem Thema, ist der Blick darauf differenzierter: (Software-definierte) Objektspeicher-Systeme sind heute in der Lage, sowohl aus CAPEX-Sicht (x86 HW / preiswerte HDDs) als auch über die TCO (geringste Ausfallzeiten** / keine Redundanzen / Erasure Coding etc.) und in Kombination mit Partnerlösungen wie FileSync & Share zu punkten. Allerdings sind wie erwähnt die meisten Systeme für den Multi-Petabyte-Bereich optimiert und eignen sich nicht für kleinere Anwendungsbereiche, sprich Kapazitäten (Skaleneffekte). Mit der gestern erfolgten Ankündigung (new compliance-enabled vaults and concentrated dispersal mode capabilities; entry-level Cloud Object Storage with the Ability to Scale to Larger Configurations) will IBM dies ändern.

Steigende gesetzliche Anforderungen in regulierten Branchen

  • Kunden, insbesondere aus regulierten Branchen, die in der Regel auch große private Cloud-Anwender sind, benötigen effiziente Möglichkeiten, stark wachsende Compliance-Daten zu speichern. Finanzdienstleistungs-, Gesundheits- und Regierungsbereiche haben strenge gesetzliche Auflagen, die sie auf eine geringere Auswahl an Lösungen beschränken, wenn es darum geht, Compliance-Daten kosteneffizient in den Rechenzentren des Unternehmens zu verwalten.

  • Ein weiteres Hindernis für die Nutzung der on-premise Objektspeicherung ist der Mangel an Lösungen mit geringerer Kapazität und damit niedrigeren Kosten für Unternehmen, die mit einem kleineren Objektspeichersystem beginnen möchten, jedoch dieses über die Zeit nach Bedarf skalieren möchten. Einem Finanzdienstleister zum Beispiel der Objekt-Speicherkapazitäten von weniger als 300 TB benötigt, bleiben derzeit nur begrenzte Optionen.

IBM stellt hierzu nun Funktionen vor, die es ermöglichen sollen, Daten Compliance-konform Daten vor Ort zu verwalten und gleichzeitig die Kosten für die Eingabe von Daten zu senken (die neuen Funktionen sollen laut Anbieter nach derzeitigem Stand ab dem 01. Dez. 2017 zur Verfügung stehen):

  1. Speicherung und Verwaltung von regulatorischen Daten mit Compliance-fähiger Datensicherheit: Um die aufsichtsrechtlichen Aufbewahrungspflichten zu erfüllen (wie in SEC 17a-4 (f)), müssen Unternehmen einige Daten unveränderlich speichern und verhindern, dass sie für eine bestimmte Aufbewahrungsdauer gelöscht oder geändert werden. IBM kündigt jetzt Compliance-fähige Depots an, eine neue Funktion seines Objektspeichersystems, mit der sich Daten vor Löschung oder Änderung schützen lassen, wenn sie die Vorschriften wie SEC Rule 17a-4 (f) und FINRA (Rule 4511) einhalten. Diese neue Funktion kann Unternehmen, die elektronische Aufzeichnungen in einem nicht wiederbeschreibbaren und nicht löschbaren Format aufbewahren müssen, helfen. Eine der fünf führenden Banken in den USA hat sich laut IBM für die Compliance-fähigen VAULT-Funktionen des IBM Cloud Object Storage Systems entschieden, um Daten so zu speichern, dass sie die einschlägigen SEC 17a-4 (f) Compliance-Anforderungen erfüllen. Die Bank konnte ihr wachsendes Datenarchiv auf regulativ konforme Weise verwalten und dabei erhebliche Kosteneinsparungen und eine einfache Bedienung erzielen.

  2. Cloud Object Storage-Systeme für Einsteiger mit Skalierbarkeit auf größere Konfigurationen: Unternehmen können laut Hersteller mit IBM Cloud Object Storage System bei 72 TB beginnen, d.h. es wird eine deutlich geringere Hardware-Infrastruktur benötigt (ab drei Server-Nodes). Eingeführt wurde hierzu eine neue Funktionalität (Concentrated Dispersal Mode), die es ermöglicht, kleinere Systemumgebungen zu schaffen und auf größere Konfigurationen auszudehnen (1). Dies ist ein wesentlicher Vorteil für Betreiber, die neu in der Objektspeicherung sind, da sie ihren anfänglichen Bereitstellungsaufwand reduzieren und die Vorteile von Object Storage beibehalten können, falls sie in den  Petabyte-Bereich und darüber hinaus wachsen. Mit der neuen Funktion lassen sich laut Anbieter Konfigurationen erstellen, die weniger Ressourcen verbrauchen und sich besser an die Anforderungen einer private Cloud-Speicherung anpassen.

Abb. 1: Concentrated Dispersal Mode, IBM Cloud Object Storage* (Bildquelle: IBM Whitepaper, figure 16)

*Cloud Object Storage technology uses Information Dispersal Algorithms (IDAs) to separate  data into unrecognizable “slices” that are distributed through network connections to storage nodes locally or across the world.


Geplant sind laut IBM (zusammen mit Businesspartnern) attraktive Einstiegspreise, um z.B. auch herkömmliche NAS-Umgebungen für diverse Anwendungsfällen zu ersetzen, darunter Datenkonsolidierung, Departmental Shares, Home Directories, Applikationsdaten über Network File System (NFS) und Windows-Server-Modernisierung. Kommentarauszug Rich Weber, Chief Product Officer bei Panzura: "Mit den kombinierten Produkten von IBM und Panzura Enterprise Cloud File Services können Unternehmen herkömmliche NAS-Systeme ersetzen und Datenmengen über mehrere Standorte hinweg skalieren - und das bei höchster Leistung und Funktionalität.

Fazit > Das IBM Cloud Object Storage System (COS) ist eine on-premise - Lösung für die Speicherung auch großer Mengen an unstrukturierten Daten. Das System wurde konzipiert für aktive Archive sowie verteilte Dateidienste und repräsentiert logisch ein Content-Data Repository einschließlich Bilddaten, Videos und Sprache, Backup- und Wiederherstellungsziele, Analytics und IoT-Data Lakes sowie weiterer Cloud-Anwendungen.


Kommentar Rob McCammon, Offering Leader, IBM Cloud Object Storage: "Die neuen Speicherfunktionen für Objekte vor Ort wurden entwickelt, um Anwendungsfälle für IBM Cloud Object Storage auf Archive auszudehnen, die einen Schutz vor Datenlöschung und -änderung erfordern, und um die Kosten eines Systems mit einer Kapazität von bis zu 72 TB für jeden Anwendungsfall deutlich zu senken, so dass die anfängliche Bereitstellung besser realisierbar ist, ohne die Fähigkeit zur Skalierung zu verlieren, während die Nutzung expandiert."

Abb. 2: **Hochverfügbarkeit mit IBM Cloud Object Storage (Bildquelle: IBM)

Link > Weitere Informationen zu IBM on-premise Objektspeicherlösungen


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