IT-Infrastrukturmodernisierung: Was aus Datenmanagement-Sicht zu beachten ist

München, Starnberg, 31. Juli 2019 - Umfrage von Dimensional Research und DataStax zeigt, welche Herausforderungen bei der Modernisierung der IT-Architektur entstehen...

Zum Hintergrund: Die Modernisierung der IT-Infrastruktur ist für Verantwortliche ein großes Thema. Was die IT-Abteilungen momentan beschäftigt, zeigt auch eine aktuelle Umfrage von Dimensional Research und DataStax unter großen Unternehmen: Die Modernisierung der IT-Infrastruktur. (1) Das gaben hierzu alle der 304 befragten IT-Verantwortlichen an. Ein deutliches Ergebnis, aber überraschend ist es nicht. Für die IT bedeutet es, den Spagat zu schaffen zwischen Investitionen in neue Lösungen und der Unterstützung bestehender, geschäftskritischer Technologie. Doch das ist einfacher gesagt als getan — 99 Prozent der Antwortgeber berichten von Herausforderungen bei der Modernisierung der Architektur. Was macht das eine Prozent anders? Xavier Guérin, Vice President Western Europe bei DataStax, ordnete für uns in seinem Beitrag die Umfrageergebnisse ein; nachfolgend zeigt er zudem einige aus seiner Sicht zentrale Möglichkeiten und Unterschiede auf, um den Herausforderungen auf dem Weg hin zu einer modernen IT gerecht zu werden:

1. Sie stellen Daten in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen

"Datensilos, teure Software für das Datenbankmanagement, Bedenken hinsichtlich Datensicherheit oder Zugriffsprobleme – das sind nur einige aktuelle Problematiken im Umgang mit Daten, die die IT-Abteilungen in der Umfrage angaben (siehe Grafik 1). Doch selbst in Zeiten von 5G und autonomen Fahren können Daten geschützt und gleichzeitig jederzeit zugänglich vorgehalten werden. Dafür muss nicht gleich das komplette Rechenzentrum ausgetauscht werden, für den Anfang sollten verschiedene Optionen geprüft und ein strategisches Konzept erarbeitet werden.

Ein neuer Ansatz für das Datenbankmanagement ist eine Active Everywhere Database. Dabei handelt es sich um eine NoSQL-Datenbank, die ohne Master auf Basis von Apache Cassandra aufgebaut ist. Alle Knoten im Cluster sind identisch, autonom und führen sowohl lesende als auch schreibende Transaktionen aus. Fällt ein Knoten aus, wird der Datenverkehr automatisch an einen anderen geleitet, der die Anfrage ohne Performance-Einbußen übernimmt. Durch das Hinzufügen weiterer Knoten, lässt sich ein solches System zudem einfach skalieren. Außerdem lässt es sich einfach auf verschiedenen Clouds und Rechenzentren verteilen. So stehen auch große Mengen an strukturierten und unstrukturierten Daten am richtigen Ort in der geforderten Geschwindigkeit zur Verfügung, um einen reibungslosen Betrieb von Anwendungen und somit ein positives Kundenerlebnis sicherzustellen.

 

Abb. 1: Nur zwei Prozent aller Befragten sehen im Datenmanagement keine Probleme (Quelle: DataStax).

2. Sie bleiben trotz Cloud flexibel

Die Cloud ist für 85 Prozent der Befragten das Mittel der Wahl, um neue Anwendungen bereit zu stellen. Doch auch mit ihr gibt es Probleme. Die Liste führt die Furcht vor Vendor Lock-Ins an, ganze 95 Prozent der IT haben hier Bedenken (siehe Grafik 2). Arbeitet ein Unternehmen mit einem einzigen Cloud-Anbieter zusammen, kann es sehr schwierig und teuer werden, den gesamten Datenbestand zu einem neuen Anbieter zu migrieren. Das könnte beispielsweise nötig werden, wenn der Hyperscaler die Preise erhöht. Bietet dessen Infrastruktur bestimmte Services oder Tools nicht an, die das Unternehmen benötigt, oder nimmt diese aus dem Portfolio, können auch laufende Prozesse oder Innovation zum Stillstand kommen.

Mit der richtigen Datenbank lassen sich Lock-Ins einfach vermeiden. Achten Sie darauf, dass sie verschiedene Clouds unterstützt und Ihnen gleichzeitig Datenautonomie bietet — so bleiben sie flexibel in der Wahl des Anbieters und behalten stets die Kontrolle im Umgang mit Ihren Daten. Sie sollte auch gemischte Workloads bewältigen können, und das in großem Umfang und in Echtzeit. Zudem sollte sie benutzerfreundliche Funktionen für das operative Management, aber auch Tools für Entwickler mitbringen. Ein weiteres Stichwort auf das Sie achten sollten, ist Ausfallsicherheit.

 

Abb. 2: Mit der Cloud-Nutzung kommt die Angst vor Vendor Lock-Ins (Quelle: DataStax).

3. Sie behalten Open Source im Auge

Hinsichtlich Betriebssystemen ist Open-Source-Software in großen Unternehmen seit langem weit verbreitet. Anwendungen für den Produktivbetrieb auf der frei verfügbaren Technologie aufzubauen, sorgte traditionell eher für Bedenken. Hier gab es in den letzten Jahren jedoch einen signifikanten Wandel. 82 Prozent der Antwortgeber berichten, dass ihre Teams dem Thema heute offener gegenüber stehen, als noch vor fünf Jahren. Bestandteil der Modernisierungspläne ist Open Source immerhin bei der Hälfte der befragten ITler und 32 Prozent gaben an, diese Technologie der kommerziellen sogar vorzuziehen.

Doch auch wenn die Stimmung positiver wird, herrschen noch Bedenken (Grafik 3). Sicherheitsrisiken befürchten viele. Stellt man die Konzepte Open Source und Closed Source jedoch gegenüber, stellt man Schwachstellen auf beiden Seiten fest. Diese zu finden und zu schließen obliegt dem Unternehmen. Auch das Fehlen von Support sehen die Befragten als kritisch. Hier bieten beispielsweise Foren Abhilfe. Die Chancen stehen hoch, dass Sie nicht der erste mit Ihrem Problem sind. Und wenn doch, wird sich die Community diesem vermutlich annehmen.

Natürlich dürfen Sie nicht die gleichen Reaktionszeiten erwarten, wie Sie sie vom Herstellersupport gewohnt sind, aber Hilfestellungen gibt es viele. Zudem gibt es natürlich Angebote von Herstellern, die auf Open-Source basieren, aber um zusätzliche Funktionalitäten und Support ergänzt wurden (die NoSQL Datenbank DataStax Enterprise basiert beispielsweise auf Open Source Apache Cassandra). Neben Support durch den Anbieter haben Anwender damit zusätzlich Zugriff auf Analyse- oder Suchfunktionen, um ihre Daten bestmöglich zu nutzen.

 

Abb. 3: Auch wenn die IT Open Source heute offener gegenüberstehen als vor einigen Jahren, Bedenken gibt es immer noch (Quelle: DataStax).

Ein Fazit:

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die heutige Technologie hohes Potenzial für Unternehmen mit sich bringt. Neue Umsatzmöglichkeiten, intelligentere Kosteneinsparungen und bessere Einblicke für die Planung des Geschäfts kann sie liefern. Um aber auch wirklich davon profitieren zu können, muss jedes Unternehmen seine individuellen Anforderungen zusammentragen und dann abwiegen, wie und wo die einzelnen Workloads und Prozesse am besten abgebildet werden können – ob On-Premises, in der Public-, Multi- oder Hybrid-Cloud. Erst im zweiten Schritt steht die Modernisierung der IT-Infrastruktur, in deren Mittelpunkt künftig eine Datenmanagementplattform stehen sollte."


(1) Quelle / Hintergrund zur Umfrage

Die Untersuchung führte Dimensional Research in den USA durch. Befragt wurden 304 IT-Mitarbeiter mit Entscheidungs- oder Führungskompetenz von Unternehmen ab einer Mitarbeiterzahl von 5.000. Die Teilnehmer unterschieden sich hinsichtlich Position, Unternehmensgrößen und Branchen.

Das Foto zeigt Xavier Guérin, Vice President Western Europe bei DataStax (Bildquelle: DataStax).

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