Kritische Fortinet-Schwachstelle: 533 direkt angreifbare IT-Systeme in der Schweiz identifiziert

Bern (CH), Starnberg, 19. Okt. 2022 - Kritische Fortinet-Schwachstelle CVE-2022-40684; über Administratorenrechte ist es möglich, sich in verwundbare Systeme einzuloggen…

Zum Bericht: Aktuellste Messungen legen offen, dass die IT-Infrastrukturen von 533 Schweizer Unternehmen diesbezüglich weiterhin ungeschützt sind. Unter den angreifbaren Firmen befinden sich mehrere Telekommunikationsanbieter, ISPs und Elektrizitätswerke. Schnelles Handeln ist dringend notwendig. Fortinet warnte am 6. und am 10. Oktober 2022 davor, dass die dokumentierte Schwachstelle CVE-2022-40684 "Critical Authentication Bypass“ ihre drei Produkte FortiOS, FortiProxy und FortiSwitchManager betrifft.

Die Schwachstelle hat mit 9.6 einen hohen CVSS-Score (Common Vulnerability Scoring System) und ermöglicht Angreifenden, sich mit Administratorenrechten in das betroffene System einzuloggen. Am 13. Oktober 2022 wurde von Horizon3-Forschern gezeigt, wie die Schwachstelle ausgenutzt werden kann.

Informationen von Fortinet zur kritischen Schwachstelle werden hier publiziert: Link > https://www.fortinet.com/blog/psirt-blogs/update-regarding-cve-2022-40684

Am 15. Oktober 2022 identifizierte das von Dreamlab Technologies entwickelte Cyberradarsystem «CyObs» 533 nach eigenen Angaben ungeschützte Fortinet-Geräte in der Schweiz (siehe Abbildung). CyObs führt regelmässig wissenschaftliche Scans der Schweizer Internet-Infrastruktur durch und gleicht die Resultate mit der CVE-Datenbank ab (Common Vulnerabilities and Exposures).

Da die kriminelle Ausnutzung der Schwachstelle zu grossen Schäden führen kann, informiert Dreamlab Technologies am 17. Oktober 2022 sämtliche 533 betroffenen Unternehmen in der Schweiz direkt.

Zu den betroffenen Schweizer Unternehmen gehören mehrere Telekommunikationsanbieter, ISPs, Elektrizitätswerke und Produktionsfirmen. Dreamlab Technologies legt den betroffenen Unternehmen dringend nahe, ihre Fortinet-Infrastrukturen so rasch als möglich zu patchen. Es gibt Grund anzunehmen, dass sich kriminelle Organisationen in den nächsten Tagen auf Schweizer Infrastrukturen mit dieser Schwachstelle fokussieren werden.

 

Abb.: Aus CyObs Cyberradarsystem (Bildquelle: Dreamlab Technologies)

Anmerkung: CyObs ist ein von Dreamlab Technologies entwickeltes Cyberradarsystem, welches laut Entwickler Angriffsflächen im digitalen Raum nachweisbar minimieren kann. CyObs beinhaltet die Abdeckung des Cyberraums inklusive Abhängigkeiten und Schnittstellen, Diagnosen mit Empfehlungen in Echtzeit, systematische Analysen von Cyberangriffen sowie vollautomatische Scans, ergänzt durch präzise Messungen. Link > https://cyobs.com/

 

Querverweis:

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