Leistungsstärkster Supercomputer Deutschlands im Forschungszentrum Jülich geplant

Paris / München, Starnberg, 22. Jan. 2018 - Vorgesehen sind zehn Atos BullSequana X1000-Zellen mit Heißwasser-Kühlung für die ganzjährig freie Kühlung...

Zum Hintergrund: Atos - Anbieter für Lösungen zur digitale Transformation - installiert im Forschungszentrum Jülich seinen neuesten Supercomputer, BullSequana X1000. Der Petaflop-Rechner kann Berechnungen mit der Verarbeitung von mehr als 12 Millionen Milliarden Operationen pro Sekunde durchführen und soll laut Anbieter damit der schnellste Supercomputer in Deutschland und einer der schnellsten weltweit werden. Der Rechnerverbund wird unter anderem für Forschungsarbeiten im Human Brain Project eingesetzt. Damit rückt das Ziel, Prozesse im menschlichen Gehirn mittels Simulationen besser zu verstehen, in greifbare Nähe. Der Supercomputer wird vom Jülich Supercomputing Centre als Mitglied im Gauss Centre for Supercomputing betrieben und soll im zweiten Quartal 2018 in Jülich installiert werden. Mit rund 5600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört Jülich, Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, zu den großen Forschungszentren Europas. Das System wird mit Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.

Der BullSequana Supercomputer ist auf Grund seiner Architektur flexibel und für die interdisziplinäre Spitzenforschung somit sehr gut geeignet. Durch die Zusammenarbeit mit Atos ist das Forschungszentrum Jülich die erste Institution der deutschen Forschungslandschaft, die sich für den Supercomputer entscheidet. Das Gesamtsystem umfasst zehn BullSequana X1000-Zellen und ist aufgrund der Heißwasser-Kühlung auf ganzjährig freie Kühlung optimiert. Der Energieverbrauch soll nach Angaben des Herstellers rund zehnmal geringer sein als bei früheren Supercomputer-Generationen (s.a. Anlage unten > BullSequana Factsheet / PDF, 4 MB)

Atos ist neben der Installation des Supercomputers für den Betrieb und den On-site-Support verantwortlich und arbeitet dazu mit den Spezialisten der ParTec Cluster Competence Center GmbH (1) aus München zusammen, die mit ihrem ParaStation Software-Stack sowie vor Ort mit Experten das System-Management sicherstellen sollen.


Zitat Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich: "Die wissenschaftliche Community in Deutschland und Europa benötigt qualitativ hochwertige, flexible und skalierbare Rechenleistung sowie die passende IT-Infrastruktur. Komplexe Simulationsmodelle und unstrukturierte Datensätze mit Milliarden von Datenpunkten - diese Herausforderungen meistert das neue Supercomputing-Modul von Atos".

Abb. 1: Bull patented Direct Liquid Cooling (DLC) solution. DLC is a proven cooling technology that minimizes the global energy consumption of a system by using warm water up to 40°C. (Bildquelle: ATOS HPC)


(1) Eines der Hauptgeschäftsfelder von ParTec ist die Systemintegration im HPC-Bereich, die sich primär auf die eigenen Softwareprodukte, zusammengefasst unter dem Oberbegriff der ParaStation Cluster Suite", stützt. Neben der Leistung von Support-Aufgaben und der kontinuierlichen Weiterentwicklung des eigenen Software-Portfolios engagiert sich ParTec auch in verschiedenen Forschungsprojekten, um die zukünftigen Entwicklungen im HPC-Bereich aktiv mitgestalten zu können. ParTec ist eingebunden in national geförderte Projekte wie z.B. FAST und darüber hinaus aktiv in EU-geförderten Projekten wie DEEP, DEEP-ER und DEEP-EST. > http://www.deep-projects.eu/