Low-latency NVMe NAND FlashArray//X zur Speicher- und Workloadkonsolidierung

München, Starnberg, 11. April 2017 - Pure Storage kündigt mit FlashArray//X die leistungsmäßige Erweiterung (performance density) seiner All-Flash-Datenplattform an...

Zum Hintergrund: NVMe (Non-Volatile-Memory express) stellt ein latenzarmes treiberloses Speicherprotokoll dar, dass zunehmend auch für Enterprise Storage Systeme interessant wird (1). EMC hatte ja bereits vor ziemlich genau einem Jahr mit seiner DSSD D5 auf Basis NAND Dies (keine SSD Drives) und NVMe eine entsprechende High-End-Storagelösung vorgestellt, die aber im letzten Monat (3/2017) abgekündigt wurde (das Start-Up DSSD hat u.a. NVMe im Jahr 2013 mit einer neuen Entwicklung adressiert und wurde 2014 von EMC übernommen; Chairman von DSSD war zuletzt Andreas von Bechtolsheim, einer der vier Gründer von Sun Microsystems. Die Technologie von DSSD soll laut Anbieter jedoch in künftigen Produkten von DellEMC in breiterer Form zum Einsatz kommen).

Pure Storage stellt heute nun mit FlashArray//X sein erstes All-NVMe All-Flash-Array im Enterprise-Class-Segment vor. Aufbauend auf der eingeführten FlashArray-Architektur des Herstellers bietet FlashArray//X ein globales Flash-Management mittels der neuen Purity DirectFlash-Software. Die NVMe DirectFlash-Module von Pure Storage beseitigen diverse Leistungsengpässe, die bei älteren Speichertechnologien im Zusammenhang von z.B. SCSI und SAS SSDs auftreten können. Die komplett durchgängige „Software-to-raw“-Optimierung des Flash-Speichers mittels NVMe verbessert die Systemleistung deutlich.

Latenz halbiert, Schreibbandbreite verdoppelt, Leistungsdichte vervierfacht

FlashArray//X erweitert die FlashArray-Familie und umfasst drei neue Entwicklungen in Bezug auf die End-to-End-NVMe-Optimierung:

  1. DirectFlash-Software - Als neues Softwaremodul innerhalb der Purity-Betriebsumgebung, implementiert DirectFlash das globale Flash-Management (Garbage Collection, Allocation, I/O-Optimierung, Fehlerkorrektur), das sonst typischerweise innerhalb jeder SSD bzw. dem Flash-Controller läuft, auf Systemebene – zugunsten einer höheren Performance und besserer Flash-Auslastung. DirectFlash stellt laut Pure Storage die Zukunft der Datenspeicherung dar. Hierbei kommuniziert die Sofware direkt mit den Flash-Medien (SD-Flash), ohne die möglichen Einschränkungen von SSDs oder SATA/SAS.

  2. DirectFlash-Modul - Die DirectFlash-Module sind über NVMe mit den FlashArray-Controllern verbunden, um eine direkte Software-to-raw-Flash-Kommunikation zu erreichen. DirectFlash-Module machen 100 Prozent des Flash-Speichers innerhalb eines Moduls für das FlashArray zugänglich und sollen demnach in Kapazitäten von 2,2 TB, 9,1 TB und 18,3 TB verfügbar sein. Das 18,3-TB-DirectFlash-Modul ermöglicht es FlashArray//X, über 1.0 PB an effektiver Speicherkapazität pro 3U-Base-Chassis bereitzustellen.

  3. //X70-Controller - Neue//X70-Controller liefern die NVMe-Kommunikation innerhalb der vorhandenen Midplane und eines bestehenden FlashArray Chassis. Betreiber profitieren auf diese Weise von der Vorbereitung für SAS und NVMe, die Pure 2015 eingeführt hatte.

Die durchgängige („End-to-End“) Software-to-raw-Flash-Optimierung reduziert laut Anbieter die Latenz um bis zu 50 Prozent und erhöht die Schreibbandbreite um das bis zu 2-Fache sowie die Leistungsdichte um das bis zu 4-Fache (keine synthetic benchmarks, sondern laut Pure Storage real gemessene Werte).

Zur Positionierung: Innerhalb der FlashArray-Familie bietet FlashArray//M eine universelle Konsolidierung zum optimierten Preis-Leistungs-Verhältnis, während FlashArray//X eine maximale Konsolidierungsleistung pro Rack-Einheit bietet. Kunden sollen damit auch anspruchsvolle Workloads (z.B. Big Data Analytics) auf zehn DirectFlash-Modulen konsolidieren und ausführen können. Das Evergreen Storage-Modell ermöglicht es dabei, die Infrastruktur dabei dem jeweils technischen Fortschritt (wie hier NVMe) anzupassen, ohne dazu offline zu gehen oder das komplette Array austauschen zu müssen. Als Hostanschlüsse werden wie bisher FC oder auch iSCSI unterstützt). Als nächsten Entwicklungsschritt (shared storage a la SAN/NAS) plant der Hersteller, künftig NVMe-Fabrics (über RDMA) zu unterstützen.

Ein erster Referenz-Anwender

MacStadium ist der weltweit größte Hosting-Anbieter von dedizierten Apple-Mac-Computern, dedizierten Server-Mietangeboten und „Hosted Mac Private Cloud“-Lösungen. MacStadium nutzt Pure Storage als Plattform für den Betrieb von Entwickler-Workstations für führende Web-Scale-Unternehmen, die sich auf sofort verfügbare Leistung verlassen müssen. Damit kann MacStadium der ständig wachsenden Nachfrage gerecht werden und die Service Level Agreements für aktuelle Kunden verbessern. Anwenderkommentar Jason Michaud, President, MacStadium: „Pure Storage bietet uns eine Baustein-Plattform für Kunden, die „Best-in-Class“ Service erwarten. Vollständig ausgestattet mit NVMe und DirectFlash, bietet FlashArray//X eine noch höhere Leistungsdichte, die es uns ermöglicht, auf die Nachfrage der Kunden nach zusätzlicher Kapazität ad hoc zu reagieren...“.


Zur Verfügbarkeit: Das FlashArray//X mit DirectFlash-Modulen in den Kapazitäten 2,2 TB und 9,1 TB kann laut Pure Storage ab sofort bestellt werden und soll noch ab Mitte diesen Jahres als „Directed Availability Release“ ausgeliefert werden. Pure Storage gewährleistet laut vorliegenden Informationen die uneingeschränkte Unterstützung für den Produktiveinsatz. Einer Praxis-Demo können Interessierte auch im Rahmen der anstehenden Jahreskonferenz Pure//Accelerate vom 12. bis 14. Juni in San Francisco beiwohnen.

Abb. 1: FlashArray//X Upgrade-Pfade (Bildquelle: Pure Storage)


(1) Weitere Hintergrundinformationen zu NVMe

Link > Non-Volatile-Memory Express: Ein neuer Ansatz für das I/O-Management (Storage Consortium Blogpost)

Link > http://www.nvmexpress.org/