Red Hat Virtualization 4 für Hybrid-Cloud- und Container-basierte Workloads

München, Starnberg, 30. Aug. 2016 - KVM-basierte Virtualisierungsplattform von Red Hat wurde Leistungs- Verwaltungs- und Automatisierungsseitig umfassend erweitert...

Zum Hintergrund: Virtualisierung bleibt ein zentrales Element der Rechenzentrumsinfrastruktur und die Anwenderanforderungen rund um die Technologie steigen rapide. Red Hat präsentiert mit Red Hat Virtualization 4 aktuell nun die neueste Version seiner KVM (Kernel-based Virtual Machine)-Virtualisierungsplattform. Diese beinhaltet einen leistungsfähigen Hypervisor, erweitertes System-Dashboard sowie ein zentralisiertes Netzwerk-Management. Aufbauend auf Red Hat Enterprise Linux ist Red Hat Virtualization 4 nach Angaben des Anbieters vor allem für die einfache Integration in bestehende IT-Umgebungen konzipiert. Zudem unterstützt die Virtualisierungslösung die Nutzung neuer Technologien, einschließlich Container- und Cloud-nativer Applikationen.

Die neue Lösung von Red Hat soll sich zum einen an Unternehmen richten, die eine agile Plattform suchen, um hohe Effizienz und offene Standards zur Interoperabilität zu erreichen. Zum anderen kann die Lösung für Unternehmen interessant sein, die bereits Virtualisierungstechnologien nutzen aber zunehmend von steigenden Kosten, Performance-Einschränkungen oder auch Integrationsproblemen betroffen sind. Red Hat Virtualization 4 beinhaltet sowohl einen Hypervisor (Red Hat Virtualization Host) als auch einen webbasierten Virtualization Resource Manager (Red Hat Virtualization Manager) zur Verwaltung der Virtualisierungsinfrastruktur. Die neuen optimierten Funktionen umfassen folgende Bereiche:

  • Performance und Erweiterbarkeit
  • Management und Automatisierung
  • Unterstützung von OpenStack und Linux-Containern
  • Sicherheit und Zuverlässigkeit
  • Zentralisiertes Netzwerk-Management über eine externe Drittanbieter-API

Performance und Erweiterbarkeit

  • Red Hat Virtualization 4 enthält laut Entwickler einen neuen leistungsstarken aber schlankeren Hypervisor, der gemeinsam mit Red Hat Enterprise Linux 7.2 entwickelt wurde. Der neue Hypervisor soll die Installation von System-Packages und Treiber-Updates sowie die Nutzung moderner Technologien vereinfachen und bietet laut Red Hat einen besseren Hardware-Support bei der Konfigurationsmanagement-Integration. Darüber hinaus kann Red Hat Virtualization nun über Anaconda installiert werden. Anaconda kann somit als gemeinsamer Installer sowohl für Red Hat Enterprise Linux als auch den Red Hat Enterprise Virtualization Hypervisor verwendet werden.

  • Die neue Plattform bietet zudem eine erweiterte Netzwerk-Funktionalität mit Unterstützung von Drittanbieter-Lösungen über eine neue offene API. Dadurch wird eine Zentralisierung und Vereinfachung des Netzwerkmanagements möglich. So kann der Red Hat Virtualization Manager mit externen Systemen kommunizieren, um Netzwerkeinstellungen zu definieren, die auf virtuelle Maschinen angewendet werden können.

Management und Automatisierung

Um das gesamte Virtualisierungsmanagement zu verbessern, bietet Red Hat Virtualization 4 ein erweitertes System-Dashboard, das einen Überblick über virtualisierte Ressourcen und Infrastrukturen liefert. Dadurch wird es für Administratoren einfacher, Probleme zu untersuchen und zu beseitigen, bevor sie Auswirkungen auf Betriebsprozesse haben. Zu den zusätzlichen Automatisierungsfunktionen gehören:

  • Storage Image Uploader mit einer Browser-basierten Oberfläche für das Hochladen von vorhandenen KVM Virtual Machine Files – direkt oder über eine Remote-URL; das Image kann damit in der Storage-Domain platziert werden, ohne dass dabei zusätzliche Tools von Drittanbietern benötigt werden

  • Erweiterte Live-Migrationsoptionen ermöglichen Anwendern die Festlegung granularer Migrationsmerkmale von Hosts hin zu einer individuellen VM oder zur Cluster-Ebene; dadurch werden Prozesse beschleunigt und die Gesamtperformance erhöht.

OpenStack und Linux-Container

  • Red Hat Virtualization 4 bietet Support sowohl für Linux-Container-basierte Workloads als auch Private- und Hybrid-Cloud-Umgebungen mit OpenStack. Im Hinblick auf Container unterstützt Red Hat Virtualization 4 den Red Hat Enterprise Linux Atomic Host als konfigurierbares Gastsystem und ermöglicht Gastagenten als Container auf der Atomic Host VM zu laufen. Das System bietet auch eine native Unterstützung für den Red Hat OpenStack Platform Neutron Open vSwitch (OVS). Dadurch können Unternehmen die Nutzung von Shared Services vereinfachen und den operativen Footprint minimieren, indem Services nahtloser zwischen traditionellen und Cloud-Workloads bereitgestellt werden können.

Höhere Sicherheit

  • Mehrere neu eingeführte Features in Red Hat Virtualization 4 ergänzen die Sicherheitsfunktionen, die bereits durch die Basis in Red Hat Enterprise Linux gegeben sind. So beinhaltet und unterstützt Red Hat Virtualization 4 sVirt, das Mandatory Access Control (MAC) für eine größere VM- und Hypervisor-Sicherheit anwendet. Dadurch können auch die Gesamtsicherheit verbessert und die physische und virtuelle Umgebung vor Schwachstellen geschützt werden, die als Angriffsvektor gegen den Host oder andere VMs genutzt werden können.

  • Red Hat Virtualization ist auch integriert mit Red Hat Satellite, der Systemmanagement-Lösung. Red Hat Virtualization standardisiert das Provisioning von Infrastruktur und Gast-VMs in vorhandenen Umgebungen mit Red Hat Satellite 6. Zudem sind durch die Integration Fehlerdetails zum Host und zu den virtuellen Maschinen verfügbar, so dass eine Patch-Compliance über die physische und virtuelle Umgebung hinweg sichergestellt werden kann.

Zur Verfügbarkeit: Red Hat Virtualization 4 ist laut Hersteller verfügbar als Standalone-Lösung, als integrierter Bestandteil von Red Hat Enterprise Linux und als Komponente der umfassenden Red Hat Cloud Suite. Abonnenten können laut Anbieter für ein Upgrade auf die Version Red Hat Virtualization 4 das Red Hat Customer Portal https://access.redhat.com/ nutzen.

Anwenderzitat Thomas Wenninger, COO, IT-Services und Leiter IT-Infrastruktur, Universität Salzburg: "Die Partnerschaft mit Red Hat bei der Realisierung unseres PLUS-Web-Services-Projekts hat uns ermöglicht, dass mehr als 20.000 Studenten und Beschäftigte von den Vorteilen einer flexiblen Private-Cloud-Plattform profitieren können. Außerdem konnten wir damit 30 Standorte mit eigener IT in einer einzigen Cloud-Infrastruktur konsolidieren. Dank der Kombination von Red Hat Virtualization und den Management-Portfolio-Lösungen von Red Hat wurden wir beim Design und bei der Implementierung unserer neuen Private Cloud umfassend unterstützt. Die offenen Schnittstellen der Infrastructure-as-a-Service-Lösungen von Red Hat stellen sicher, dass unsere Cloud-Lösung kompatibel zu zentralen Standards ist und wir einen Vendor-Lock-in in der Zukunft vermeiden.”

Abb. 1: Bildquelle Red Hat, TCO Calculator