SDN-automatisierte Bereitstellung von Netzkapazität für verteilte Rechenzentren

New York, Starnberg, 16. Sept. 2013 - Demonstration von ADVA Optical Networking, IBM und Marist College als Beispiel für anwendungsgesteuerte Virtualisierung mit VMotion…

Zum Hintergrund: Cloud Computing und die fortschreitende Virtualisierung von Rechenzentren schaffen ein Umfeld, das deutlich volatiler ist als je zuvor. VM-Lasten werden über räumlich getrennte Standorte und Cluster verteilt, um die Rechenleistung effizienter zu nutzen. Es ist in diesem Zusammenhang laut ADVA deshalb wirtschaftlich und technisch nicht mehr sinnvoll, Übertragungsnetze immer auf Spitzenlast auszulegen. Besser sind Flexibilität und Skalierbarkeit auf allen Netzschichten, wodurch eine Ende-zu-Ende Bereitstellung von Datenströmen über alle Netzebenen hinweg ermöglicht wird.

ADVA Optical Networking hat nun bekannt gegeben, erfolgreich ein durch Software-Defined Networking (SDN) und Openflow gesteuertes virtuelles optische Übertragungsnetz demonstrieren zu können (die Vorführung fand im Marist College-Forschungslabor auf dem Campus New York statt) - entwickelt in Zusammenarbeit mit IBM und dem Marist College. Neu ist die Virtualisierung des physikalischen Übertragungsnetzes, das die Rechenzentren verbindet.

  • In der SDN-Demonstration sind dazu drei räumlich getrennte Rechenzentren, ausgestattet mit Switching-, Server- und Storage-Technologie von IBM, durch ein vollständig rekonfigurierbares und OpenFlow-fähiges optisches Netz, das auf der ADVA FSP 3000 basiert, miteinander verbunden. Eine von Marist College entwickelte Open-Source SDN-Anwendung stellt dynamisch optische Verbindungen bereit, überwacht diese und verwaltet (erstellt, ändert, löscht) Ende-zu-Ende Datenströme über alle Schichten des Netzes hinweg.

  • In der ersten Phase des Projekts wurde eine Web-Schnittstelle entwickelt, die auf einem Open Source OpenFlow-Controller aufsetzt. Damit wird es möglich, optische Verbindungen verzögerungsfrei bereitzustellen und vordefinierte Verkehrsprofile zu verwenden, die eine schnelle Rekonfiguration optischer Verkehrsströme erlauben.

  • In einem zweiten Schritt wurde die OpenFlow-fähige Layer 2 Switching-Funktionalität von IBM in das Netz mit aufgenommen, um die volle Netz-Virtualisierung über beide Ebenen 1 und 2 zu demonstrieren. In der letzten Ausbaustufe wurde zusätzlich der vollautomatische Transfer von virtuellen Maschinen (VMs) zwischen Rechenzentren demonstriert, der durch Alarmbefehle von VM-Monitoring-Software ausgelöst wird.

Der vorliegende Anwendungsfall basiert auf der Bereitstellung von völlig neuen optischen Verbindungen. Damit konnte gezeigt werden, dass gängige, realistische Rechenzentrums-Anwendungen von einem virtualisierten Netzansatz profitieren können.

Zitat Robert Cannistra, Senior Professional Lecturer für Informatik und Informationstechnik am Marist College: "Um die extreme Nachfrage nach Bandbreite zu befriedigen und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, muss das Netz dynamischer und reaktiver werden. Mit der Technologie in unserer Testumgebung muss man das Netz nur einmal einrichten. Danach wird alles automatisch und in Reaktion auf aktuelle Leistungsanforderungen gesteuert."

Dazu auch Todd Bundy, Business Development Director bei ADVA Optical Networking. "Neben dem Lastausgleich zwischen Rechenzentren werden nun auch dynamische Funktionen möglich, wie die zeitlich programmierte Bereitstellung von Bandbreite, sogenannte "Follow-the-Sun" Anwendungen - also das globale Verschieben von Bandbreite entsprechend der Tageszeit mit dem größten Bedarf - und auch neue kostengünstigere Disaster-Recovery-Mechanismen. Ich kann jetzt per Knopfdruck in kürzester Zeit das erreichen, wofür früher Dutzende von Mitarbeiter über mehrere Abteilungen hinweg Wochen bis Monate benötigt haben. Die Auswirkungen sind weitreichend."

Einiges mehr zum Thema SDN finden Sie auch auf unserer Seite unter:

http://www.storageconsortium.de/content/search/node/SDN

http://www.advaoptical.com/

http://www.marist.edu/