Sind INFINIDAT Arrays schneller als All-Flash bei realen Workloads?

München, Starnberg, 22. Mai 2017 - „Faster Than All-Flash Challenge“-Kampagne lädt Betreiber ein, die Performance von InfiniBox Storage Arrays gegen All-Flash zu testen…

Zum Hintergrund: INFINIDAT - Anbieter von Enterprise-Speicherlösungen mit Skalierungsmöglichkeiten bis in den Petabyte-Bereich - lädt Interessenten ein, die Performance des InfiniBox Speichersystems im Rahmen seiner sog. „Faster Than All-Flash Challenge“-Kampagne gegen ihre vorhandenen All-Flash-Speichersysteme zu testen. Mit dieser Kampagne will der Hersteller den Beweis dafür antreten, dass die InfiniBox unter beliebigen realen Applikations-Workloads leistungsfähiger als All-Flash-Arrays (AFA) sein soll. INFINIDAT hat nach eigenen Angaben bereits Vergleichstests mit entsprechenden Systemen führender AFA-Anbieter durchgeführt – das Ergebnis soll eine deutlich höhere Applikationsleistung der InfiniBox sein. Nun können Unternehmen diese Behauptung selbst in ihren eigenen Rechenzentren nachprüfen. Ein weiterer Teil der Kampagne ist INFINIDATs Versprechen, für jedes teilnehmende Unternehmen, bei dem sich die Leistung der InfiniBox im Rahmen dieses Wettbewerbs bestätigt, einen beträchtlichen Betrag an Unicef zu spenden. INFINIDAT spendet aber auch wenn der Beweis nicht gelingen sollte. In diesem Falle spendet das Unternehmen einen Betrag an eine wohltätige Organisation nach Wahl des teilnehmenden Unternehmens (1).

Speichersoftware-Architektur setzt auf Anpassungsfähigkeit

Laut Infinidat wird der Nutzen von All Flash Arrays derzeit dadurch zunichte gemacht, dass entsprechende Innovationen an der Systemarchitektur fehlen. Dies ist der Fall bei AFAs, bei denen einfach nur schnellere Speichermedien (Flash) hinter nicht mehr zeitgemäßen Frontend-Architekturen eingesetzt werden, um die Performance zu steigern. INFINIDAT entwickelte nach eigenen Angaben daher eine neue Speichersoftware-Architektur mit der nötigen Anpassungsfähigkeit und Flexibilität zur Optimierung der Performance von Speichermedien aller Art.

(1) Informationen zur Teilnahme an „Faster Than All-Flash Challenge“

Unternehmen können als Teilnehmer an der „Faster Than All-Flash Challenge“ die InfiniBox im Rahmen einer „Try & Buy“-Vereinbarung testen: INFINIDAT garantiert dabei, dass das System bei einer realen Workload leistungsfähiger als das vorhandene Speichersystem des Unternehmens ist. Wenn die InfiniBox eine nach den Teilnahmebedingungen festgelegte höhere Performance bietet, spendet INFINIDAT im Namen des teilnehmenden Unternehmens die Summe von 10.000 US-Dollar an Unicef. Falls diese Performance nicht erreicht wird, spendet INFINIDAT die 10.000 US-Dollar stattdessen an eine wohltätige Organisation nach Wahl des Unternehmens.

Weitere Informationen zur „Faster Than All-Flash Challenge“

Kommentar Dave Vellante, Mitgründer & Chief Analyst von Wikibon: „Innovative Unternehmen wie INFINIDAT zeigen, dass die Speicherarchitektur immer noch eine Rolle spielt und dass All-Flash nicht die einzige Möglichkeit ist, um die nötige Performance für Applikationen der Enterprise-Klasse bereitzustellen.“


Kommentar / Anmerkung des Storage Consortium zur vorliegenden Meldung von INFINIDAT:

Die Kampagne ist ein guter Schachzug, um auf der Flash-Welle zu surfen und damit mehr Aufmerksamkeit zu erhalten und er adressierte einen überlegenswerten Punkt: die Performance-Anforderungen vieler Standard-Anwendungen und Unternehmen sind derzeit im Mittel nicht in einem Bereich, der nicht auch von hybriden Systemen erfüllt werden könnte (IOPS / X-rate). All-Flash kann aus IOPS-Sicht ein Performance-overkill sein (mit Kanonen auf Spatzen), bzw. es werden die Leistungsvorteile (Specs) von Flash gar nicht genutzt oder erreicht, da Engpässe an anderer Stelle auftreten (Netzwerk, Controller, Server, Apps). Das IO-Profil der Anwendung spielt dabei eine zentrale Rolle: wenn eine sehr hohe Schreiblast (z.B. > 60% writes) vorliegt, zeigt NAND Flash Limitierungen; damit verbunden sind Themen wie Garbage Collection, write-amplification etc., d.h. die Controller-Architektur ist zu beachten: es macht wenig Sinn, einfach an einen alten Array-Controller anstelle von 10/15k Festplatten schnellere SSDs anzuschließen und dann die Lösung aller Probleme zu erwarten. Dies trifft aber für moderne Array-Systeme bzw. Hybrid-Architekturen nicht zu. Immer gilt es, Äpfel mit Äpfeln zu vergleichen und so auch hier.

Warum Flash beliebter wird, hat jedoch nur mitnichten Performance-Gründe: Die Attraktivität liegt vor allem im deutlich reduzierten Platzbedarf, geringeren Stromkosten, höherer Verfügbarkeit auf Grund fehlender mechanisch rotierender Bauteile, granualare Skalierbarkeit von Kapazitäten etc. Auf Grund der geringen Latenz moderner Protokolle wie z.B. NVMe wird zudem sichergestellt, dass die Verbindung CPU – Massenspeicher ohne komplexe Overheads / Protokollkonvertierungen auskommt. Funktionen zur Datenreduzierung (Dedupe) und Kompression sind ebenfalls zu erwähnen, die mit HDDs-only im Tier-1-Bereich im größeren Stil nicht so effektiv abgebildet werden können. Damit adressiert die o.g. Kampagne zwar den Performanceteil einer Storagelösung, betrifft aber die weiteren Aspekte (OPEX) nicht in gleicher Weise. Korrekt ist: hybride Systeme sind für die meisten Unternehmen derzeit aus Leistungs- und Preis-/Leistungsgründen erste Wahl, ergänzt durch All-Flash für dedizierte Applikationsfelder (Analytics, Performance Datenbanken, VDI usw.). Auf mittlere Sicht und auf Grund zu erwartender Fortschritte im Halbleiterbereich (CAPEX, Kapazitätszuwachs, Density…) wird sich All-Flash jedoch auch in der Anwendungsbreite wohl als erste Wahl etablieren.

Ein Fazit: Evident ist, dass Speichersysteme derzeit nicht nur aus All-Flash bestehen müssen, um die geforderte Leistung und Verfügbarkeit im RZ zu erreichen. Immer sollten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (TCO, ROI) bei der Auswahl deshalb mit berücksichtigt werden.