VMware kündigt Project Monterey zur Neugestaltung einer hybriden Cloud-Architektur an

Palo Alto (US), München, 29. Sept. 2020 - Dell Technologies, HPE und Lenovo mit Lösungen auf Basis Project Monterey mit SmartNICs von Intel, NVIDIA und Pensando Systems...

Zum Hintergrund: Im Rahmen der diesjährigen VMworld** gibt VMware Project Monterey bekannt. Dabei handelt es sich um eine Technologievorschau, die sich auf die Weiterentwicklung der Architektur für Rechenzentren, Clouds und Edge konzentrieren soll, um den sich ändernden Anforderungen künftiger Anwendungen wie Künstliche Intelligenz (KI/AI), Machine Learning und 5G-Anwendungen besser gerecht zu werden. Dafür plant VMware mit Partnern aus seinem Ökosystem wie Intel, NVIDIA und Pensando Systems sowie Systemunternehmen wie Dell Technologies, Hewlett Packard Enterprise (HPE) und Lenovo zusammenzuarbeiten. VMware kündigt derzeit noch keine Verfügbarkeit für das Project Monterey an. (1)

Einführung von Project Monterey: Bewältigung der Herausforderungen von Next-Gen-Apps

In dem Maße, wie Unternehmen bestehende Anwendungen modernisieren und neue Anwendungen einsetzen, werden traditionelle IT-Architekturen an ihre individuellen Anforderungen angepasst. Anwendungen der nächsten Generation, die die 5G-Transformation umfassen sowie Cloud-native, datenzentrische, Machine Learning und Multi-Cloud- und hybride Anwendungen, die über verschiedene Umgebungen verteilt sind, haben neue Herausforderungen für IT-Organisationen mit sich gebracht. Dazu gehört auch, dass immer mehr Zyklen auf den Server-CPUs verbraucht werden, was sich auf die Leistung auswirkt.

Um diese Probleme in Angriff zu nehmen, haben Organisationen spezialisierte Systeme mit Hardware-Beschleunigern wie Grafikverarbeitungseinheiten (Graphic Processing Units, GPUs), Field Programmable Gate Arrays (FPGAs) und Network Interface Cards (NICs) mit Offloading eingeführt, um die Netzwerk- und Sicherheitsanforderungen der neuen Anwendungen zu unterstützen. Dieser Ansatz hat zwar die Leistung verbessert, allerdings auch mehr organisatorische Silos mit spezialisierten Fähigkeiten und damit die Gesamtbetriebskosten erhöht sowie neue Komplexitäts- und Sicherheitsanforderungen eingeführt.

Die einzelnen Initiativen von Project Monterey umfassen:

  1. Unterstützung für SmartNICs: VMware entwickelt die VMware Cloud Foundation mit vSphere, vSAN und NSX weiter, um die SmartNIC-Technologie (auch als „Data Processing Units“, kurz DPUs) zu unterstützen – eine neue Architekturkomponente, die das Auslagern von Aufgaben ermöglicht, die normalerweise von der Server-CPU übernommen werden. Durch die Unterstützung von SmartNICs soll VMware Cloud Foundation in der Lage sein, die Rechenvirtualisierung auf der Server-CPU beizubehalten und gleichzeitig die Netzwerk- und Speicher-I/O-Funktionen auf die SmartNIC-CPU zu verlagern. Dadurch können Anwendungen die Nutzung der verfügbaren Netzwerkbandbreite maximieren und gleichzeitig Server-CPU-86-Zyklen für höchste Anwendungsleistung einsparen. VMware hat den ersten Schritt dieser Entwicklung getan, indem VMware ESXi auf SmartNICs ausgeführt werden kann.

  2. Überarbeitung der Plattform-Architektur: VMware wird die VMware Cloud Foundation neu strukturieren, um die Disaggregation des Servers zu ermöglichen und die Unterstützung für Bare-Metal-Server zu erweitern. Dadurch kann eine Anwendung, die auf einem physischen Server ausgeführt wird, Hardwarebeschleuniger-Ressourcen wie FPGAs von anderen physischen Servern nutzen. Dies ermöglicht auch den richtlinienbasierten, dynamischen Zugriff auf physische Ressourcen oder über eine Software-API, die auf die Bedürfnisse der Anwendung zugeschnitten ist. Da ESXi auf der SmartNIC ausgeführt wird, können Unternehmen darüber hinaus ein einziges Management-Framework zur Verwaltung ihrer gesamten Computerinfrastruktur verwenden – unabhängig davon, ob es sich um virtualisierte oder Bare-Metal-Infrastrukturen handelt. Die Entkopplung der Netzwerk-, Speicher- und Sicherheitsfunktionen vom Hauptserver ermöglicht es, diese Funktionen unabhängig vom Server zu patchen und zu aktualisieren.

  3. Sicherheit: VMware Vision der intrinsischen Sicherheit: Jede SmartNIC ist in der Lage, eine voll ausgestattete Stateful-Firewall und eine erweiterte Sicherheitssuite auszuführen. Da diese in der NIC und nicht im Host ausgeführt wird, können bis zu Tausende von winzigen Firewalls eingesetzt und automatisiert abgestimmt werden, um spezifische Applikations-Dienste mit intelligenten Abwehrmechanismen zu schützen. Dies ermöglicht eine maßgeschneiderte Abwehr, die über Zehntausende von Anwendungsdiensten hinweg eingesetzt werden kann. Darüber hinaus ermöglicht Project Monterey Unternehmen oder Service Providern, die mehrere Parteien unterstützen, diese von der Kerninfrastruktur zu isolieren.


Abb. 1: Announcing Project Monterey – Redefining Hybrid Cloud Architecture (Bildquelle: VMware).


Erstes Fazit: Project Monterey ermöglicht Unternehmen laut Entwickler die Anpassung ihrer Rechenzentrums-, Cloud- oder Edge-Umgebungen, um die Anforderungen an Leistung, Verfügbarkeit und Sicherheit der Anwendungen zu erfüllen. Darüber erweitert das Projekt die VMware-Infrastruktur und den Betrieb für alle Anwendungen, wodurch der Bedarf an spezialisierten Systemen, Teams und Management-Tools verringert wird. Dies führt zu einer Reduzierung der Gesamtkomplexität und der TCO.

** VMware Link > Übersicht zu aktuellen Neuerungen im Rahmen der VMworld 2020

(1) Quelle / Link > Kit Colbert’s Blog Post Announcing Project Monterey – Redefining Hybrid Cloud Architecture

Querverweis:

Unser Beitrag > Umfassende Neuerungen zu VMware vSphere, vSAN und VMware Tanzu vorgestellt