Wie Sie Ihr Data Warehouse fit für die Cloud machen

München, Starnberg  19. Nov. 2018 - Data Warehouses möglichst schnell in die Cloud migrieren: Warum der Wunsch einer solchen Strategie meist völlig unrealistisch ist...

Zum Hintergrund: Der Wechsel in die Cloud kann ein komplexer, zeitraubender und auch teurer Prozess werden. Unternehmen setzen jedoch verstärkt auf die derzeit vielversprechende Strategie, zumindest Teile der IT und damit auch bestehende Data Warehouses so schnell wie möglich zu migrieren. Der Wunsch mag je nach Anforderung verständlich bzw. vorteilhaft sein, ist aber "in den meisten Fällen völlig unrealistisch". Dieser Ansicht jedenfalls ist Mark Budzinki, CEO von WhereScape (1) und er geht deshalb auf einige zentrale Herausforderungen solcher Projekte ein und weist zudem auf die Zeit hin, die nötig ist dies zu erreichen. Hier kann das Konzept Time To Value (TTV **) helfen den richtigen Zeitpunkt für den Umzug zu ermitteln, damit der Umzug in die Cloud wie geplant gelingt (Hinweis: Time to Value ist vergleichbar mit der Kapitalrendite, aber anstatt den finanziellen Erfolg einer Investition zu realisieren, wird die Effektivität einer solchen bewertet):


Vor dem Umzug in die Cloud muss das Data Warehouse fit für die neue Umgebung werden

Die Vorteile Cloud-Technologien zu nutzen sind mittlerweile gut dokumentiert. Einer der wichtigsten ist die mit ihr verbundene Flexibilität, die es erlaubt nur für die Leistung zu bezahlen, die auch gebraucht wird. Die Entscheidung pro Cloud scheint somit auf der Hand zu liegen. Doch die Probleme stecken bekanntlich im Detail und trotz des Willens vieler Organisationen, mehr auf die Cloud zu setzen, ist ein Umzug über Nacht einfach nicht möglich, sondern muss von langer Hand geplant sein.

Der erste Schritt: Die hybride Cloud als Zwischenschritt akzeptieren

Bereits der Umzug einzelner Teile der Infrastruktur in die Cloud kann schwierig sein. Die Kombination aus im Unternehmen vorhandenen Fähigkeiten, bereits getätigten Investitionen und eingefahrenen Prozessen bedeutet oft, dass ein Umstieg auf die Cloud über Nacht nicht möglich ist, und in einigen Fällen ist eine vollständige Migration in die Cloud nicht realistisch, praktisch oder sogar von Teilen der Organisation unerwünscht ist. Der erste Schritt erfolgreich in die Cloud zu wechseln ist also, zu akzeptieren, dass der Umstieg auf eine Cloud-basierte Umgebung nicht auf einen Schlag möglich ist, sondern schrittweise geschehen muss. Dies bedeutet logischerweise, dass Organisationen auf dem Weg in die Cloud kurz-, mittel- oder sogar langfristig erst einmal in einer hybriden Umgebung arbeiten müssen.

Den Time to Value möglichst gering halten

Um herauszufinden, wann der Umzug in die Cloud sinnvoll ist, bietet sich das Konzept „Time to Value“, kurz TTV an, das beschreibt wie lange es dauert bis eine Änderung am System den gewünschten Nutzen bringt. Das Konzept wird verwendet, um Entscheidungsträgern zu helfen, den vorgeschlagenen Nutzen einer Investition in Zeit oder Geld zu bewerten. Um so schnell wie möglich Nutzen aus in die Cloud migrierten Prozessen erzielen zu können, sollte der TTV also so kurz wie möglich sein. Eine zentrale Frage bei der Planung eines Umzugs ist also: wie kann der TTV möglichst gering gehalten werden?

Der zweite Schritt: Das Data Warehouse fit für die Cloud machen

Der Schlüssel um den TTV zu verkürzen liegt in der Anpassung von Unternehmensprozessen und der gleichzeitigen Umsetzung von Best Practices des agilen Data Warehousing, geeignet für hybride Cloudumgebungen. Best Practices in diesem Zusammenhang bedeutet, dass die Automatisierung der Entwicklungs- und DevOps-Aspekte des Data Warehouse vor der Nutzung der Cloud gelöst werden müssen. Geschieht dies nicht, muss die IT, bei einem vorschnellen Umzug in die Cloud, die regelmäßig nötige, mühsame und zeitaufwändige manuelle Anpassung der Software übernehmen. Sie muss also buchstäblich Code schreiben, um sicherzustellen, dass ihre Systeme mit der verwendeten Cloudplattform zusammenarbeiten. Dies übersteigt im Allgemeinen die Fähigkeiten vieler IT-Teams nicht nur fachlich, sondern auch zeitlich. Die Lösung dieser Vorbedingung des Cloudumzugs ist die Nutzung einer Automatisierungslösung für das Data Warehouse.

Mit einer Data Warehouse-Automatisierungssoftware kann ein Unternehmen seine limitieren Entwicklungsressourcen maximieren, indem die Zeit für Design, Entwicklung, Bereitstellung und Betrieb des Data Warehouse reduziert wird. Das spart entweder direkt Kosten oder schafft Ressourcen, die anderweitig besser genutzt werden können. Natürlich muss eine brauchbare Data Warehouse-Automatisierungssoftware mit Cloud-nativen Plattformen wie Amazon Redshift, Azure SQL Data Warehouse oder Snowflake arbeiten können. Und da, wie anfangs beschrieben, die hybride Cloud für eine gewisse Zeit und in einigen Fällen für immer die Norm sein wird, ist es von entscheidender Bedeutung, über eine Software zu verfügen, die diese hybriden Umgebungen nahtlos verwalten und wie ein einziges logisches Data Warehouse behandeln kann.


Abb. 1: Beschleunigen Sie neue Infrastruktur- und Migrationsprojekte und steigern Sie Ihre Entwicklungs- und Betriebsfähigkeiten. (Bildquelle: Cloud Data Infrastructure / WhereScape)


Fazit: Schneller in die Cloud – mit dem richtigen Unterbau

Unternehmen, die die Vorteile der Cloud nutzen möchten, müssen verstehen, dass hybride Cloudmodelle auf absehbare Zeit ein notwendiger Zwischenschritt auf dem Weg in die Cloud ist. Ebenso müssen sie vor dem Umzug ihre Hausaufgaben machen und ihr Data Warehouse fit für die neue Umgebung zu machen. Hierbei hilft in vielen Fällen eine zusätzliche Lösung zur Automatisierung der Prozesse des Data Warehouse um den höheren Entwicklungsaufwand in der Cloudumgebung abzufedern. Sind diese Vorbedingungen erfüllt, steht auch einem schnellen Umzug in die Cloud nichts mehr im Weg. Mit einer solchen Lösung lässt sich das Data-Warehouse-Ökosystem effektiver verwalten und man kann den Umzug in die Cloud besser steuern um ihn letzten Endes mit geringem TTV zum Erfolg zu führen.

Anmerkung: ** Time to Value (TTV) ist ein Geschäftsbegriff, der die Zeitspanne zwischen der Anforderung eines bestimmten Wertes und der ersten Lieferung des angeforderten Wertes beschreibt. Ein Wert ist ein wünschenswertes Unternehmensziel; er kann ein quantifizierbarer (materieller) oder abstrakter (immaterieller) Wert sein. TTV ist ähnlich wie Return on Investment (ROI), aber anstatt den finanziellen Erfolg einer Investition zu messen, bedeutet es, die Effektivität einer Investition zu erreichen. Dies gilt vor allem für zusätzliche Technologien - Rechenzentrumshardware, Netzwerkinfrastruktur, Systemsicherheit usw., wodurch die versprochene Verbesserung messbar wird. Es kann sogar argumentiert werden, dass in Fällen wie der Datensicherheit TTV wichtiger ist als der ROI…


Bild: Mark Budzinski, CEO bei WhereScape (Bildquelle: WhereScape)

Mark Budzinski ist seit 2016 CEO bei WhereScape (führender Anbieter von Automatisierungssoftware für den Aufbau und die Verwaltung von Data Warehouses und großer Dateninfrastruktur). Er hielt Führungspositionen bei Intel, Sequent Computer Systems, RadiSys und Applied Mircosystems inne. Budzinski absolvierte den MBA an der University of Oregon, seinen Master Abschluss in Computer Science an der University of Southern California, seinen Bachelor in Industrial Engineering der Lehigh University, Pennsylvania und ist Absolvent der Buckley School of Public Speaking, Süd Kalifornien.