Dark Data: Das schwarze Loch im Daten-Universum auf Grund nicht-klassifizierter Informationen

München, Starnberg, 07. Juni 2019 - 52 Prozent der Informationen in Unternehmen sind „Dark Data“; über die Hälfte aller Daten sind laut Veritas-Report nicht klassifiziert...

Zum Hintergrund: Folgt man den Ergebnissen der Untersuchung, ziehen Unternehmen weltweit unwissentlich Cyber-Kriminelle an. Grund dafür sind die sogenannten „Dark Data“, also Informationen, deren Inhalt und Geschäftswert unbekannt sind. Das ergab eine aktuelle Erhebung von Veritas Technologies, Anbieter für Datensicherung in Unternehmen und Software-defined Storage. (1) Die Umfrage zeigt, dass im Schnitt mehr als die Hälfte (52 Prozent) aller Daten nicht klassifiziert oder per Tag gekennzeichnet ist. Das bedeutet, dass die befragten deutsche Unternehmen keine Transparenz über große Mengen potenziell geschäftskritischer Daten haben – und damit auch ein leichtes Angriffsziel für Hacker darstellen.

Unternehmen hingegen, die ihre Daten klassifizieren, haben laut Veritas den Vorteil, Informationen schnell scannen und per Tag kennzeichnen zu können. Das gewährleistet, dass sensible Informationen ordnungsgemäß verwaltet und gesichert werden – unabhängig davon, wo sie sich befinden. Diese Transparenz ermöglicht es Unternehmen, die immer strengeren Datenschutzbestimmungen einzuhalten. Dazu zählen die Einführung und Umsetzung bestimmter Anforderungen an die Aufbewahrung (Retention), die für den gesamten Datenbestand eines Unternehmens gelten.

Geht es um Datensicherheit, sind laut der Untersuchung Public-Cloud- und mobile IT-Umgebungen besonders anfällig

Hier ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass Daten nicht klassifiziert oder nicht richtig geschützt sind. Nur sieben Prozent der befragten Unternehmen antworteten, dass alle Daten in der Public Cloud klassifiziert sind. Ebenfalls nur sieben Prozent bestätigten das für Informationen, die auf mobilen Endgeräten liegen. Dagegen haben 57 Prozent der Unternehmen weniger als die Hälfte der Daten in der Public Cloud und mehr als zwei Drittel (70 Prozent) weniger als die Hälfte der Daten auf mobilen Devices klassifiziert.

Die Truth in Cloud Umfrage, eine frühere Untersuchung von Veritas, war bereits zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Mehrheit (76 Prozent) der Unternehmen in Deutschland die Meinung vertritt, ihre Cloud-Service-Anbieter müssten sich um alle Datenschutz- und Compliance-Regelungen kümmern. Das ist ein gefährlicher Trugschluss: Die meisten Cloud Provider übertragen in ihren Verträgen die Verantwortung für das Datenmanagement auf ihre Kunden.

Zu den wichtigsten Faktoren des Datenmanagements gehören laut Umfrage folgende Aspekte:

  • Höhere Datensicherheit (60 Prozent)
  • Mehr Datentransparenz und -kontrolle (38 Prozent)
  • Einhaltung von offiziellen Vorschriften (29 Prozent).

Allerdings räumt die Mehrheit der Befragten demnach ein, dass ihr Unternehmen in all diesen Bereichen noch Verbesserungspotenzial hat.


Abb. 1: Mangelhafte Datenklassifizierung im Bereich von mobilen Geräten (Bildquelle: Veritas VOX-Blog)

Kommentar (Auszug) Roger Scheer, Regional Vice President DACH bei Veritas: „Das gefährliche an ‚Dark Data‘ ist, dass sie in Unternehmen schnell in Vergessenheit geraten – aus den Augen, aus dem Sinn. Für Cyber-Kriminelle und Ransomware-Angriffe sind sie jedoch ein verlockendes Ziel. Je mehr Unternehmen über ihre Daten wissen, desto besser können sie dagegen ihren Wert oder das potenzielle Risiko abschätzen. Klar ist jedoch auch, dass sogar mittelgroße Unternehmen bereits über Milliarden von Dateien verfügen. Manuelle Klassifizierung und Kategorisierung sind dadurch kaum mehr möglich. Datenmanagement-Tools auf Basis von Algorithmen und Machine Learning, interne Richtlinien und implementierte Prozesse helfen dabei, Daten zu verwalten, zu schützen und wertvolle Erkenntnisse aus ihnen zu gewinnen – egal, wo sich diese befinden.“ (2)


(1) Quelle:

Im Rahmen der Value-of-Data-Studie hatte Vanson Bourne - im Auftrag von Veritas - in den Monaten Oktober und November letzten Jahres 1500 IT-Entscheider und Datenmanager aus 15 Ländern - darunter den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Schweiz, VAE, Kanada, Mexiko, Brasilien, Australien, Neuseeland, Singapur, China, Japan und der Republik Korea befragt - 100 davon kamen aus Deutschland.


Querverweis zum Thema:

(2) Siehe auch unser Beitrag > Veritas Integrated Classification Engine