E.ON meldet Digitalpatent für Innovation zur vollen Datenkontrolle durch Kunden an

Essen, Starnberg, 23. Juli 2019 - Blockchain-Technologie ermöglicht Transparenz und Kontrolle über eigene Daten; Kunden sollen damit auch Geld verdienen können...

Zum Hintergrund: Digitalisierung und der damit verbundene potentielle Datenhandel schreitet voran. Ein Beispiel: Folgt man der Motivation hinter der neuen Entwicklung von E.ON, sind Daten die Währung der Zukunft, aber es profitieren bislang davon meist nur Unternehmen der globalen digitalen Industrie. Ingenieure des E.ON Future Lab haben jetzt eine Lösung entwickelt, die künftig auch die Kunden auf die Gewinnerseite bringen soll: Diese profitieren laut Entwickler ebenfalls, wenn ihre Daten genutzt werden und erhalten eine bessere Kontrolle über persönliche Informationen. E.ON hat das IT-System zum Patent angemeldet. Das Europäische Patentamt hat die Patentanmeldung jetzt öffentlich gemacht (siehe Link unten).

Die Box von der Größe eines 5-Euro-Scheins kann laut E.ON im Haushalt, in Verwaltungsgebäuden oder Unternehmen installiert werden. Dort sammelt sie Daten – beispielsweise von Smart-Home-Anwendungen, wertet sie aus und macht sie nutzbar. Allein der Kunde entscheidet dann darüber, wer auf welche seiner persönlichen Informationen zugreifen kann. Außerdem soll er mit Hilfe der Box künftig auch Geld verdienen können, indem er ausgewählte Datenauswertungen für die Nutzung freigibt. E.ON fungiert nach eigenen Aussagen dann als Vermittler und Dienstleister – bekommt aber nur Einsicht, wenn der Kunde ausdrücklich zustimmt (siehe auch Grafik am Textende).

Eine hochsicherere Verschlüsselung in Verbindung mit Blockchain-Technologie soll verhindern, dass Daten gestohlen oder manipuliert werden können. Der Prototyp hat demnach die internationalen Sicherheitstests bestanden und wurde bereits vom deutschen Prüflabor SGS zertifiziert. Ende des Jahres soll es bei ersten Testkunden eingesetzt werden; erste Produkte können laut E.ON bereits ab dem kommenden Jahr entwickelt werden.


Abb. 1: Digitalpatent (Bildquelle: E.ON Future Lab).

Kommentar von Matthew Timms, Chief Digital and Technology Officer bei E.ON: „Digitale Patente sind selten – aber das Team unseres Future Labs hat es geschafft, Blockchain und Big Data mit einer einfachen Hardware-Lösung zu verbinden. Unsere Kunden sollen die absolute Kontrolle über die Analysen ihrer Daten behalten. Die Möglichkeit, Teile dieser Auswertungen innerhalb eines sichereren, nachvollziehbaren Rahmens zu verkaufen, ist völlig neu“.


Link zum PDF-Dokument des Patents (die Veröffentlichungsnummer lautet: EP 3 512 228 A1)

(1) Anlage: E.ON Future Lab - Digitalpatent für kundengesteuerte Datenanalysen, Übersichtsgrafik.