BOISE (Idaho), Starnberg, 12. Jan. 2023 - Micron 9400 NVMe SSD mit 30,72 TB für künstliche Intelligenz-, ML und verschiedenste Hochleistungs-Computing- (HPC) Anwendungen...

Zur Ankündigung: Micron Technology, Inc. gab bekannt, dass die Micron 9400 NVMe™ SSD in Serie produziert wird und für den Einsatz in Servern erhältlich ist, die ein Höchstmaß an Speicherleistung erfordern. (1) Mit Hilfe der Micron 9400 sollen sich laut Entwickler auch die anspruchsvollsten Workloads bewältigen lassen, insbesondere in den Bereichen Training für künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen (ML) sowie Hochleistungs-Computing (HPC). Die SSD verfügt über eine Speicherkapazität von 30,72 Terabyte (TB) bei 77 % verbesserten Input/Output-Operationen pro Sekunde (IOPS) gegenüber dem Vorgänger1 und soll konstant niedrige Latenzen bei allen Kapazitätsstufen liefern (1gemessen in IOPS/Watt und verglichen mit der vorherigen Generation der Micron 9300 NVMe SSD / bei einer Leistung von 16 Watt lieferte die Micron 9300 SSD danach 0,85 Mio. IOPS (0,0941 IOPS/Watt) im Vergleich zu 1,6 Mio. IOPS bei 17 Watt oder 0,0531 IOPS/Watt = Verbesserung von 77 %).

Mit einer Kapazität von 30 TB verdoppelt das neue Micron SSD-Laufwerk die maximale Kapazität seiner Vorgängergeneration von NVMe-SSDs. Ein Standard-Server mit zwei Racks und 24 Laufwerken mit 30,72 TB Micron 9400 SSDs, bietet damit einen Gesamtspeicher von 737 TB pro Server, d.h. die gleiche Datenmenge in halb so vielen Servern. Dadurch werden IT-Ressourcen und -Budgets maximiert, da Platz im Rack frei wird und die Wartungskosten und der Zeitaufwand für die Verwaltung der Hardware gesenkt werden. Die Kapazität wurde laut Anbieter darauf ausgelegt, moderne, datenintensive Workloads zu bewältigen und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, bei Bedarf zu skalieren.

Speicherleistung für Anwendungen von KI bis Cloud

Die Micron 9400 SSD setzt laut Herstellerangaben mit 1,6 Mio. IOPS für 100 % zufällige 4K-Lesevorgänge einen neuen Leistungsstandard für PCIe Gen4-Speicher. (1)

Die Kapazität und Leistung der Micron 9400 ermöglichen größere Datensätze und beschleunigen die Gesamtzahl der Iterationen von Daten in einem Zyklus für das Training von Machine-Learning-Modellen, wodurch eine effizientere Nutzung der Grafikprozessoren (GPUs) erreicht werden kann. Während SSDs oft nur für reine Lese- oder Schreibanwendungen konzipiert sind, wurde die Micron 9400 mit Blick auf realistische gemischte Anwendungs-Workloads entwickelt, wie sie in vielen Rechenzentrumsanwendungen verbreitetet sind, darunter Caching, Online-Transaktionsverarbeitung, Hochfrequenzhandel, KI und leistungsorientierte Datenbanken, die extreme Leistungswerte benötigen können. Bei gemischten Lese- und Schreib-Workloads erreicht das neue Laufwerk:

• 71 % höhere IOPS bei 90 % Lese- und 10 % Schreiblast-Workloads, 1 Million IOPS übersteigend*
• 69 % höhere IOPS bei 70 % Lese- und 30 % Schreib-Workloads, 940.000 IOPS übersteigend*

*Quelle: Im Vergleich mit der NVMe-SSD des nächsten führenden Wettbewerbers für Rechenzentren, basierend auf den Angaben zu den Marktanteilen in Rechenzentren, aus dem Bericht Forward Insights’ SSD Supplier Status Q2/22. Die Leistungsmessung erfolgte dabei mit 7,68 TB SSDs bei einer Warteschlangentiefe (QD)  256 mit FIO. Link > weitere Details zu FIO auf https://fio.readthedocs.io/en/latest/

Testergebnisse des Herstellers:

Bei RocksDB, einer Speicherdatenbank, die für ihre hohe Leistung bekannt ist und für latenzzeit- und benutzersensitive Anwendungen wie die Erfassung von Spam oder die Speicherung von Browserverläufen verwendet wird, lieferte die 9400 laut Micron eine bis zu 23 % höhere Leistung und eine bis zu 34 % höhere Workload-Reaktionszeit im Vergleich zu anderen Anbietern.

Für Aerospike Database - Open-Source NoSQL-Datenbank - die für Flash-Speicher optimiert ist, zeigte die Micron 9400 danach eine bis zu 2,1-fach höhere Spitzenleistung bei höchster Reaktionsfähigkeit. Aerospike Database unterstützt zeitkritische Web-Anwendungen wie Betrugserkennung, Empfehlungsmaschinen, Echtzeit-Zahlungsverarbeitung und Aktienhandel - das bedeutet, dass die 9400 schnellere Ergebnisse für diese zeitkritischen Anwendungsfälle liefern kann.

Bei NVIDIA Magnum IO GPUDirect Storage, der einen Datentransferpfad mit direktem Zugriff zwischen GPU-Arbeits- und Datenspeicher ermöglicht, soll die Micron 9400 gegenüber anderen Angeboten am Markt eine um 25 % bessere Leistung in einem ausgelasteten System mit rechengebundenen Aufgaben erreicht haben – und damit eine wesentliche Verbesserung für KI-Umgebungen liefern können.

Querverweis: siehe auch unser Beitrag > WekaIO Performance mit NVIDIA Magnum IO GPUDirect Storage im Microsoft Research Lab

Höchste Leistungswerte sind laut Micron auch für mandantenfähige Cloud-Architekturen erzielt worden. (1)

Bild: Micron 9400 SSD

(1) Quelle / Link > https://www.micron.com/products/ssd/product-lines/9400

Anwenderkommentar (Auszug) Liran Zvibel, Mitbegründer und Chief Executive Officer von WEKA: „Hochleistungsspeicher mit hoher Kapazität wie die Micron 9400 SSD ermöglichen einen schnelleren Zugriff auf Daten und schnellere Ergebnisse, die einen enormen geschäftlichen Nutzen bringen.“ Wally Liaw, Co-Founder und Senior Vice President, Business Development bei Supermicro. „Die Micron 9400 SSD bietet mit 30 TB pro Laufwerk ein umfangreiches Speichervolumen und unterstützt gleichzeitig optimierte Workloads und einen schnelleren Systemdurchsatz für fortschrittliche Anwendungen.“

Verschiedene Kapazitäten für unterschiedliche Einsatzszenarien

Die Micron 9400 SSD ist in einem U.3-Formfaktor erhältlich, der mit U.2-Sockeln abwärtskompatibel ist, und wird in Kapazitäten von 6,4 TB bis 30,72 TB angeboten. Die vielseitige SSD wurde laut Anbieter für die Verwaltung kritischer Workloads in lokalen Serverfarmen oder in einer gemeinsam genutzten Multi-Tenant-Cloud-Infrastruktur entwickelt und kann flexibel in Hyperscale-, Cloud-, Rechenzentrums-, OEM- und Systemintegrator-Designs eingesetzt werden.

Verbesserte Energieeffizienz reduziert die Umweltbelastung

Ein wichtiger Aspekt für Rechenzentrumsbetreiber ist die Kombination aus Workload-Leistung und Stromverbrauch. Eine höhere Energieeffizienz bedeutet, dass für die zur Ausführung der Arbeit verbrauchte Energie ein höherer Durchsatz erzielt wird. Die um 77 % bessere IOPS pro Watt der Micron 9400 reduziert laut Hersteller den Stromverbrauch und damit die Betriebskosten, den CO2-Fußabdruck und die Umweltbelastung.

Querverweis:

Unser Beitrag > Micron liefert ersten 232-Layer-NAND: hohe Dichte und Leistung bei geringem Energieverbrauch

Unser Beitrag > Energieverbrauch der Rechenzentrumsbranche in 2023: Mehr Effizienz und Alternativen gefordert