OVHcloud arbeitet mit IBM und Atempo an sicherer Cloud (Tape-)Archivspeicherlösung

Köln, Starnberg, 20. Jan. 2021 - Langzeitspeicherlösung basiert auf IBM Enterprise 3592 Tape und wird durch die Software-Plattform Miria von Atempo orchestriert...

Zur Ankündigung: OVHcloud entwickelt gemeinsam mit IBM und Atempo ein Storage-as-a-Service-Angebot, das die Anforderungen europäischer Unternehmen und öffentlicher Einrichtungen an Sicherheit, Souveränität und Ausfallsicherheit bei der Speicherung sensibler Daten erfüllen soll. Die auf Enterprise-Bandspeichertechnologie von IBM und einem Software-Stack von Atempo basierende Lösung wird von OVHcloud in neuen Rechenzentren in Frankreich gehostet und betrieben werden. Das exponentielle Wachstum des Datenvolumens, das durch die Cloud erzeugt wird, macht die Optimierung der Datenspeicherung unerlässlich – sowohl aus Kostengründen als auch aufgrund von Compliance-Risiken. Unternehmen suchen deshalb nach Möglichkeiten, diese ständig wachsende Datenmenge zu speichern, zu verwalten und zu nutzen. Bandspeicher werden bei der Bewältigung der Herausforderungen im Bereich Speicherinfrastruktur laut Anbieter hier eine strategische Rolle spielen.

Tapelösungen bieten aktuell die geringsten Kosten pro Terabyte Speicherplatz. Die Technologie bietet Sicherheit, Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit, um kritische inaktive und kalte Daten langfristig sicher zu speichern. Wenn sie richtig gespeichert werden, sind Daten, die heute auf Bandspeicher gesichert sind, auch in 30 Jahren noch lesbar. Das Speichern von Daten auf Band kostet nur ein paar Cent pro Terabyte, und verbraucht im Gegensatz zu Festplatten und Flash-Laufwerken keinen Strom, solange die Daten nicht genutzt werden (stromloses Medium).

Bandspeicher trifft auf Hybrid Cloud

OVHcloud plant ein Cloud-Storage-Angebot auf den Markt bringen, das sich sowohl an öffentliche Einrichtungen als auch an Unternehmen in Europa richtet und laut Anbieter absolute Daten- und Ausfallsicherheit für die langfristige Speicherung sensibler Daten garantieren soll. Die Datenstrategie zur Langzeit-Speicherlösung basiert auf IBM Enterprise 3592 Bandspeicher-Technologien und wird durch die Software-Plattform Atempo Miria (large file storage) orchestriert (siehe Abb. unten). Darüber hinaus kann OVHcloud durch Erasure Coding 9 3 eine intelligente Replikation und Aufteilung der Daten der Nutzer ermöglichen.

 

 

Abb. 1: Atempo Miria Data Management Solution, Übersicht (Bildquelle: Atempo).

 

Es ist demnach geplant, dass die Lösung von OVHcloud in vier neuen Rechenzentren gehostet und betrieben wird, die ausschließlich für das neue Angebot zweckbestimmt sind. Alle vier befinden sich in Frankreich und sind jeweils mehrere hundert Kilometer voneinander getrennt, um Bedenken hinsichtlich Datenlokalisierung aus dem Weg zu räumen. Sicherheit hat für OVHcloud danach höchste Priorität. Erst kürzlich wurde die Qualifikation der Hosted Private Cloud des Unternehmens für den französischen Cloud-Sicherheitsstandard SecNumCloud bestätigt. Somit erreicht die Lösung das höchste IT-Sicherheitsniveau gemäß den Empfehlungen der französischen Nationalen Agentur für Informationssystemsicherheit für das Hosting sensibler und strategischer Daten.

 

Das gemeinsame Know-how von IBM, Atempo und OVHcloud soll Anwendern eine integrierte Lösung bieten, die die gesetzlichen Anforderungen an die Datenhaltung erfüllt, S3-kompatibel sein wird und sich durch eine äußerst wettbewerbsfähige und vorhersehbare Preisgestaltung auszeichnet. Kommentarauszug Falk Weinreich, General Manager Central Europe bei OVHcloud: „Seit mehr als 20 Jahren entwirft und baut OVHcloud seine eigenen Server und Rechenzentren, und legt bei der Auswahl von Komponenten stets viel Wert auf Ressourceneffizienz. Die Bandspeichertechnologie trägt ihren Teil dazu bei, indem sie nicht nur die Kosten, sondern auch den Stromverbrauch minimiert.“

 

Zusammenfassung: Der führende europäische Cloud-Anbieter entwickelt gemeinsam mit IBM und Atempo ein Storage-as-a-Service-Angebot, das die Anforderungen europäischer Unternehmen und öffentlicher Einrichtungen an Sicherheit, Souveränität und Ausfallsicherheit bei der Speicherung sensibler Daten erfüllen soll. Die auf Enterprise-Bandspeichertechnologie von IBM und einem Software-Stack von Atempo basierende Lösung wird von OVHcloud in neuen Rechenzentren in Frankreich gehostet und betrieben werden.

 


Abb. Zur Zukunft von Tape Storage: New IBM, FUJIFILM Corporation prototype breaks world record, delivers record 27X more areal density than today’s tape drives (Bildquelle: IBM Research; das Foto zeigt Mark Lantz > https://www.ibm.com/blogs/research/author/mark-lantz/) **

**Hintergrund: IBM Research Europe in Zürich und FujiFilm demonstrierten am 15. Dez. 2020 einen neuen Rekord-Aufzeichnungswert von 317 Gb/in2 bei Tape-Media-Technologien. Die Unternehmen konnten damit eine zukünftig mögliche Kapazität von 580 TB pro Cartridge unter Verwendung von Strontium-Ferrit (SrFe) mit magnetischen Partikeln darstellen. ** Das Ergebnis soll in etwa der 48-fachen Kapazität von LTO-8 Bändern entsprechen.

 

IBM hat dazu neue Technologien entwickelt, darunter neue reibungsarme Bandköpfe, die eine Verwendung von sehr reibungsarmen Bandmedien zulassen; weiter einen Detektor, der eine zuverlässige Erkennung von Daten erlaubt, die bei dieser Dichte auf die SrFe-Medien geschrieben wurden, wenn sie mit einem 29 nm (!) breiten TMR-Lesesensor zurückgelesen werden. Dazu entwickelte das Unternehmen eine Familie neuer servo-mechanischer Technologien einschließlich eines neuen Servomusters, das in den Servospuren voraufgezeichnet ist sowie den Prototyps eines Kopf-Aktuators plus Servoregler, der Kopfpositionierungen bei einer Rekordgenauigkeit von 3,2nm ermöglichen sollen. Weitere Informationen finden Sie unter > https://www.ibm.com/blogs/research/2020/12/tape-density-record/

** Quellenangabe: Lantz, Mark; Furrer, Simeon; Ebermann, Patrick; Rothuizen, Hugo; Haeberle, Walter; Cherubini, Giovanni; et al. (2020): 317 Gb/in2 Recording Areal Density on Strontium Ferrite Tape. TechRxiv. Preprint.

 


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