Pure Storage kündigt FlashBlade//E und FlashArray NVMe/TCP-Unterstützung an

München/Zürich, Starnberg, 09. März 2023 - Plattform für unstrukturierte Daten beginnt bei 4 PB; auch als STaaS-Abo erhältlich; Schritt in Richtung Cloud-Betriebsmodell...

Zur Ankündigung: Mit FlashBlade//E hat Pure Storage eine Flash-Speicherlösung für unstrukturierte Daten vorgestellt. FlashBlade//E konkurriert laut Hersteller bei den Anschaffungskosten mit Festplattenlösungen, wobei die FlashBlade//E Betriebskosten (TCO) um bis zu 60% niedriger sein sollen. Während FlashBlade//S auf kritische Hochleistungs-Workloads abgestimmt ist, wurde FlashBlade//E auf ein möglichst unkompliziertes Management von unstrukturierten Daten-Repositories wie File- und Object ausgerichtet. Ferner unterstützt FlashArray mit Purity//FA 6.4.2 jetzt NVMe/TCP und damit das letzte fehlende Element, das neben FC und RoCE für eine breitere Akzeptanz von NVMe over Fabrics bei Kunden erforderlich ist. Hier der Überblick zu den Ankündigungen:

 

1. Neu: FlashBlade//E

Der Stromverbrauch der Lösung ist laut Anbieter auf Grund von (QLC) Flash gegenüber vergleichbaren HDD-Systemen deutlich reduziert (ca. 1 W pro TB), bei einem Fünftel des Platzbedarfs. FlashBlade//E soll nach vorliegenden Angaben zu einem Preis von unter 200 US-Dollar pro TB inklusive drei Jahren Service angeboten werden und ab Ende April 2023 allgemein verfügbar sein.

Das System verbraucht nach vorliegenden Angaben bis zu 5-mal weniger Strom als plattenbasierte Systeme; je größer das System, desto höher ist die Effizienz. Daneben wird zur Ankündigung eine 10- bis 20-fach höherer Zuverlässigkeit gegenüber festplattenbasierten Systemen hervorgehoben. Eine künftige Weiterentwicklung der Technologie soll ohne Unterbrechungen oder komplette System-Upgrades möglich sein und in jeder Größenordnung dabei einfach zu verwalten sein.

Neben dem herkömmlichen Kauf besteht auch die Möglichkeit, FlashBlade//E über eine weitere Service-Ebene im Evergreen//One Storage as-a-Service (STaaS)-Abonnement einzuführen. Dies bietet laut Pure Storage ‚Pay-as-you-go’-Wirtschaftlichkeit und ein skalierbares Cloud-Erlebnis, verbunden mit der Kontrolle von On-Premises-Bereitstellungen.

Hier einige Eckpunkte des neuen Angebots (Quelle / Anbieter):

  • Die Plattform beginnt bei 4 PB und kann jeweils in 2 PB-Schritten erweitert werden.
  • Größe: 1U per XFM, 5U per chassis
  • 40x48TB Direct Flash Module per Chassis sind möglich
  • Minimum configuration: 2 XFMs, 1 EC chassis (storage + compute), 1 EX chassis (storage)
  • Bis zu 16x100GbE Anschlüsse

 

Unsere Anmerkung zur FlashBlade//E Ankündigung:

Das neue System adressiert den rasch wachsenden Markt im Bereich unstrukturierter Daten, wohl auch weil klassisch strukturierte, transaktionslastige Anwendungsbereiche (z.B. Datenbanken, ERP) demgegenüber im Datenwachstum doch stärker begrenzt sind. Der Hersteller bringt mit FlashBlade//E einen kapazitätsoptimierten (QLC) Flashspeicher bei höheren Leistungsanforderungen (fast File- und Object) für kleine oder große Dateien sowie sequentielle / random File-Workloads (siehe hierzu auch: Pure Storage UFFO Speicherplattform des Anbieters, die nativ schnelle Datei-, Block- und Objektspeicherdaten innerhalb der FlashBlade-Architektur konsolidiert, einschließlich Snapshots, Replikation und Ransomware-Abwehr (Unified Fast File and Fast Object Storage). Die Eliminierung von Silos kann als konvergente Architektur Effizienzgewinne sowohl im Rechenzentrum als auch für User liefern, die bislang getrennte Datenumgebungen zu verwalten haben (Komplexität). Allerdings muss sich der dazu erforderliche Investitionsbedarf - hier rund 200 US$ pro TB (Stand heute) mit FlashBlade//E - im jeweiligen Business-Use Case erst einmal rechnen.

 

2. Pure Storage NVMe/TCP

NVMe-oF für FC, RoCE und TCP. Purity//FA 6.4.2 unterstützt FlashArray NVMe/TCP

Da NVMe/TCP unter Ethernet läuft, erhalten Unternehmen eine End-to-End-Performance in einem relativ einfach einzurichtenden und zu verwaltenden Netzwerk. Ethernet ist auch das Netzwerk der Wahl für die Cloud; NVMe/TCP ermöglicht hybride Installationen und soll auch den Weg für Cloud-Betriebsmodelle des Anbieters wie Pure Fusion ebnen (Storage-as-a-Code).

Mit NVMe/TCP erhalten Unternehmen die Vorteile einer NVMe-Fabric, ohne sich für ein dediziertes Speichernetzwerk wie Fibre Channel entscheiden oder spezielle RoCE-Ausrüstung zum Ethernet-Netzwerk hinzufügen zu müssen. NVMe/TCP bietet dieselben Vorteile wie NVMe/FC und NVMe/RoCE, d.h. einen höheren Durchsatz und geringere Latenz plus die Nutzung des Transport Control Protocol (TCP).  

Anders als iSCSI wurde das NVMe-Protokoll für Flash-Medien mit niedrigen Latenzen und nicht für drehende Laufwerke entwickelt. NVMe/TCP umgeht die iSCSI Engpässe (Duchsatz, Latenz, Protokoll-Overhead etc.), denn moderne Anwendungen mit strengen SLAs erfordern Netzwerke mit niedrigen Latenzen und hoher Performance. Dabei geht laut Anbieter vor allem um Anwendungen, die Microservices, Everything-as-a-Service oder andere Cloud- oder hybride Modelle verwenden und besonders von einem effizienteren Speicherprotokoll profitieren, das auf Ethernet-Basis arbeitet.

 

Leistungsvorteil von NVMe/TCP gegenüber iSCSI laut Pure Storage internen Benchmark-Tests

Bei Tests mit dem FlashArray//X 90R3, in denen die NVMe/TCP-Ergebnisse mit jenen von iSCSI-Installationen verglichen wurden, konnten Verbesserung bei Latenzen um bis zu 35 Prozent und eine Steigerung bei Durchsatz und IOPS um 25 Prozent gegenüber FlashArray//X unter hoher Last erreicht werden.

Die Vorteile von NVMe/TCP sollen in der gesamten FlashArray-Produktlinie verfügbar sein, nicht nur in den performance-optimierten FlashArray//XL- und FlashArray//X R3-Systemen. Selbst wenn man FlashArray//C R3 zur Speicherung von Snapshots oder zur Ausführung weniger anspruchsvoller Workloads verwendet, kann man laut Anbieter NVMe/TCP einsetzen und von den Vorteilen profitieren.

Mit dem Release von Purity//FA 6.4.2 können laut Anbieter alle FlashArray-R3-Kunden NVMe/TCP erhalten. Für FlashArray-Systeme mit Purity//FA 6.3.1 oder höher ist ein Self-Service-Upgrade über Pure1 verfügbar.

 

Bildquelle: NVMe Specifications Overview

Link > https://nvmexpress.org/

Siehe dazuauch unser Blogpost > Storage Protokolle auf Basis FC, iSCSI und NVMeoF in der Entwicklung, und warum iSCSI für low-latency Flash Storage nicht gut geeignet ist.

 

Querverweis:

Unser Beitrag > Sichere Backups mit APIs wie Veeam SOSAPI auf S3 Performance Object Storage Plattformen

Unser Beitrag > Kriterien zur Speicherauswahl im Bereich von primären Unternehmens-Workloads

Unser Beitrag > Energieverbrauch und Umwelt: Rechenzentren können mehr als Digitalisierung