Künstliche Intelligenz, Energiemanagement und die Forderungen nach mehr Nachhaltigkeit

München, Starnberg, 29. Jan. 2024 - Spezialist Vertiv zum Einfluss von KI und Energiemanagement; Flüssigkeitskühlung von KI-Servern mit luftgekühltem Wärmemanagement…

Zum Hintergrund: Der intensive akute Bedarf an Künstlicher Intelligenz (KI) und der Druck, den Energieverbrauch, die Kosten und die Treibhausgasemissionen zu senken, stehen für dieses Jahr im Mittelpunkt vielen Unternehmen. So jedenfalls die Ansicht von Giordano Albertazzi, CEO bei Vertiv, einem globalen Anbieter von Lösungen für kritische digitale Infrastrukturen. Für Ihn werden zwei Faktoren vorrangig und in der gesamten Branche zu spüren sein: Die Verbreitung von KI sowie die Herausforderungen in Bezug auf Infrastruktur und Nachhaltigkeit, die mit KI-fähigem Computing einhergehen". Wege zu finden, um Kunden dabei zu helfen, sowohl die Nachfrage nach KI zu unterstützen als auch den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, ist laut Vertiv eine große Herausforderung, die neue Kooperationen zwischen Rechenzentren, Chip- und Serverherstellern und Infrastrukturanbietern erfordert. Für dieses Jahr sieht Albertazzi (1)  vier Trends als dominierend für die Branche an:

 

1. KI legt die Bedingungen für Neubauten und Nachrüstungen fest

"Die steigende Nachfrage nach künstlicher Intelligenz in allen Anwendungsbereichen zwingt Unternehmen dazu, ihre Betriebsabläufe signifikant zu modifizieren. Bestehende Einrichtungen sind für die breite Implementierung der für KI erforderlichen hochdichten Datenverarbeitung schlecht gerüstet und vielen fehlt die erforderliche Infrastruktur für die Flüssigkeitskühlung. Im kommenden Jahr werden immer mehr Unternehmen erkennen, dass halbherzige Maßnahmen nicht ausreichen. Vielmehr müssen sie einen Neubau – zunehmend mit vorgefertigten, modularen Lösungen, die die Einführungszeit verkürzen – oder eine umfassende Nachrüstung vornehmen. Dies wird die vorhandene Energie- und Kühlungsinfrastruktur grundlegend verändern. Solche bedeutenden Umstrukturierungen bieten jedoch die Möglichkeit, umweltfreundlichere Technologien und Methoden zu implementieren, um den gesamten Rechenzentrumsbereich nachhaltig zu unterstützen. Dazu gehört auch die Flüssigkeitskühlung von KI-Servern, die zusammen mit dem luftgekühlten Wärmemanagement eingesetzt wird.

 

2. Die Suche nach alternativen Energiespeichern wird ausgeweitet:

Neue Energiespeichertechnologien und -konzepte haben gezeigt, dass sie sich intelligent in das Stromnetz integrieren und ein zentrales Problem lösen können: die Reduzierung von Generatorstarts. Batteriespeichersysteme (BESS, Battery Energy Storage Systems) unterstützen längere Laufzeiten, indem sie die Ladung nach Bedarf und für längere Zeiträume verlagern. Sie können nahtlos mit alternativen Energiequellen wie Solar- oder Brennstoffzellen kombiniert werden. Dadurch wird der Einsatz von Generatoren minimiert und ihre Umweltbelastung verringert. BESS-Installationen werden im Jahr 2024 immer häufiger anzutreffen sein und sich schließlich zu "Bring your own power"-Modellen (BYOP) weiterentwickeln. Zudem werden sie die Kapazität, Zuverlässigkeit und Kosteneffizienz bieten, die für eine KI-gesteuerte Nachfrage erforderlich sind.

 

Unternehmen legen Wert auf mehr Flexibilität

Während Cloud- und Colocation-Anbieter aggressiv neue Installationen anstreben, um die Nachfrage zu befriedigen, werden Anbieter von Rechenzentren für Unternehmen wahrscheinlich ihre Investitionen und Einsatzstrategien diversifizieren. Dabei spielt KI eine entscheidende Rolle, da Unternehmen sich damit konfrontiert sehen, wie sie die Technologie am besten einsetzen und gleichzeitig die Nachhaltigkeitsziele erfüllen können. Unternehmen werden vermutlich damit beginnen, ihre eigenen KI-Kapazitäten vor Ort zu nutzen. Das könnte sich auch auf die Bereitstellung von Edge-Anwendungen auswirken. Es ist zu erwarten, dass viele Unternehmen verstärkt auf kontinuierliche Investitionen setzen werden.

Dabei werden sie sich stark auf vorgefertigte modulare Lösungen konzentrieren.Darüber hinaus werden sie Service- und Wartungsleistungen in Anspruch nehmen, um die Lebensdauer der vorhandenen Ausrüstung zu verlängern. Solche Dienstleistungen können zusätzliche Vorteile bieten, indem sie den Betrieb optimieren, um Kapazitäten in ausgelasteten Computerumgebungen freizusetzen und dabei die Energieeffizienz zu erhöhen. Ebenso können Unternehmen ihre Scope-3-Emissionen reduzieren, indem sie die Lebensdauer bestehender Server verlängern, anstatt sie zu ersetzen und zu verschrotten.

 

Der Wettlauf in die Cloud ist mit Sicherheitsrisiken verbunden

Gartner geht davon aus, dass die weltweiten Ausgaben für öffentliche Cloud-Dienste bis 2024 um 20,4 % steigen werden. Nach heutigem Stand gibt es keine Anzeichen für eine Abschwächung dieser Massenmigration in die Cloud. Dadurch geraten Cloud-Anbieter unter Druck, ihre Kapazitäten schnell zu erhöhen, um die Nachfrage nach KI und Hochleistungsrechnern zu befriedigen. Es ist davon auszugehen, dass sie sich weiterhin an Colocation-Partner auf der ganzen Welt wenden werden, um diese Expansion zu ermöglichen.

Für Cloud-Kunden, die immer mehr Daten auslagern, ist Sicherheit von größter Bedeutung: Laut Gartner planen 80 % der CIOs, ihre Ausgaben für Cyber-/Informationssicherheit im Jahr 2024 zu erhöhen. Unterschiedliche nationale und regionale Vorschriften zur Datensicherheit können zu komplexen Sicherheitsherausforderungen führen, während gleichzeitig die Bemühungen zur Standardisierung weitergehen."

 

 

(1) Das Foto zeigt Giordano Albertazzi, CEO bei Vertiv (Bildquelle: Vertiv)


Querverweis:

Unser Tech-Podcast > Podcast zu Nachhaltigkeit, ESG und Storage: eine technologische Standortbestimmung

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