Das JAVA-Unternehmen Azul hat seinen zweiten jährlichen Azul State of Java Survey & Report veröffentlicht. Der Bericht enthält Antworten von mehr als 2.000 Java-Experten weltweit und beleuchtet, wie Unternehmen die Herausforderungen bei der Preisgestaltung und Lizenzierung von Oracle Java angehen, welche Strategien sie zur Bewältigung von Cloud-Kosten anwenden, welche Faktoren sich auf die DevOps-Produktivität auswirken und welche Rolle Java in der KI-Entwicklung spielt.
Das Fazit: Java stellt laut der Untersuchung weiterhin das Rückgrat für geschäftskritische Anwendungen in Unternehmen dar. Wichtige Trends umfassen Oracle-Java-Alternativen, Cloud-Optimierungsstrategien, Verbesserungen innerhalb der DevOps-Produktivität sowie Innovationen mit KI.
Zentrale Ergebnisse des 2025 State of Java Survey & Report
Fast 70 Prozent der Befragten gaben in der Untersuchung an, dass mehr als die Hälfte ihrer Anwendungen mit Java entwickelt wurden oder auf einer Java Virtual Machine (JVM) laufen.
82 Prozent der Anwender von Oracle Java äußerten sich unzufrieden mit dem Kostenmodell – derselbe Prozentsatz, der auch im Azul 2023 State of Java Survey & Report erhoben wurde. Der Anteil der Unternehmen, die Alternativen zu Oracle Java in Betracht ziehen, ist deutlich gestiegen – von 72 Prozent im Jahr 2023 auf aktuell 88 Prozent.
Zu den fünf wichtigsten Gründen, die für eine Abkehr von Oracle Java genannt wurden – die Befragten konnten alle zutreffenden Gründe auswählen – gehören: Kosten (42 Prozent), Bevorzugung von Open Source (40 Prozent), Oracle-Verkaufstaktiken (37 Prozent), Unsicherheiten aufgrund laufender Preis- und Lizenzierungsänderungen (36 Prozent) und restriktive Oracle-Richtlinien (33 Prozent).
Cloud-Kostenherausforderungen: noch immer hohe Überprovisionierungen
Fast zwei Drittel der Unternehmen geben laut Report an, dass Java Workloads mehr als 50 Prozent ihrer Cloud-Computing-Kosten ausmachen.
71 Prozent der Unternehmen sagen, dass sie mehr als 20 Prozent ungenutzte Cloud-Computing-Kapazität verzeichnen, für die sie bezahlen – ein deutliches Zeichen für eine ineffiziente Ressourcenzuweisung.
Unternehmen reagieren darauf, indem sie Maßnahmen ergreifen, um ihre Cloud-Investitionen besser auf die tatsächliche Nutzung abzustimmen. Dazu gehören der Einsatz neuerer, effizienterer Recheninstanzen und Prozessoren (35 Prozent) und die Verwendung eines Hochleistungs-JDK (24 Prozent). Von denjenigen, die ein Hochleistungs-JDK verwenden, wurden dafür als Hauptgründe die „Verbesserung der Anwendungsleistung“ und die „Optimierung der Cloud-Computing-Kosten“ genannt.
Code-Management und Sicherheitsprobleme beeinträchtigen die DevOps-Produktivität
62 Prozent der Befragten berichten, dass toter oder ungenutzter Code die Effektivität ihrer DevOps-Teams beeinträchtigt. Sicherheitsbedenken verschärfen diese Herausforderungen: 33 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre DevOps-Teams mehr als die Hälfte ihrer Zeit mit der Behebung von Fehlalarmen im Zusammenhang mit Java-Sicherheitslücken verschwenden. Darüber hinaus sind 49 Prozent der Unternehmen auch drei Jahre nach der Entdeckung von Log4j immer noch mit Sicherheitslücken in der Produktivumgebung konfrontiert.
Java treibt die KI-Entwicklung in Unternehmen voran
Die steigende Bedeutung von Java im Bereich der künstlichen Intelligenz wird laut der Untersuchung offenkundiger: 50 Prozent der Unternehmen nutzen Java für die Entwicklung von KI-Funktionen und übertreffen laut dem Report damit sowohl Python als auch JavaScript bei der KI-Entwicklung in Java-zentrierten Unternehmen.
Die Einführung von KI hat jedoch Auswirkungen auf die Infrastruktur: 72 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie ihre Rechenkapazität erhöhen müssen, um Java-Anwendungen mit KI-Funktionalität zu unterstützen. Die vorliegende Umfrage konzentrierte sich zwar auf Unternehmen, die bereits in Java investiert haben, zeigt aber dass Java-Entwickler weiterhin mit Java Innovationen vorantreiben und das robuste Bibliotheks-Ökosystem der Programmiersprache nutzen, um neue Technologien wie KI einzubinden.
Bild: Scott Sellers, Mitgründer und CEO von Azul (Quelle: Azul).
Kommentarauszug Scott Sellers: „Unser Bericht zeigt, dass Unternehmen aktiv nach Möglichkeiten suchen, ihre Java-Implementierungen zu optimieren, um die betriebliche Effizienz und die Vorhersehbarkeit der Kosten zu verbessern…“.
(1) Quelle / über den Report: Das Marktforschungsunternehmen Dimensional Research, führte die digitale Umfrage durch und Azul erstellte den Bericht auf Grundlage der Ergebnisse. „Die Daten für den Berichts wurden von Java-Experten und Personen, die Java-basierte Anwendungen und Infrastrukturen nutzen oder einsetzen, aller Hierarchieebenen erhoben. Mitarbeiter von Unternehmen aller Größen waren eingeladen, an dieser Befragung zur Einführung und Nutzung von Java in ihrem Unternehmen mitzuwirken. Insgesamt nahmen 2.039 qualifizierte Personen aus sechs Kontinenten an der Umfrage teil.“
Querverweis:
Unser Beitrag > IBM Watsonx Code Assistant for Z: generative KI-Funktionen zur Anwendungsmodernisierung: Refaktorierung, Transformation und Validierung von COBOL-Code; LLM zur Code-Automatisierung mit rund 20 Milliarden Parametern
Unser Beitrag > Explodierende Cloud-Kosten und Jetzt?