Am Zentrum für Nationales Hochleistungsrechnen (NHR@FAU) wird dazu KI-Rechenleistung in Form von mehr als 300 GPUs bereitgestellt. Mit über 12.000 Terabyte an Speicherkapazität sollen umfangreiche multimodale Trainingsdaten verarbeitet werden…
Hintergrund
Generative KI gilt als das vielversprechendste Feld innerhalb der Künstlichen Intelligenz und birgt enormes Potenzial für innovative Anwendungen. Um die Leistungsfähigkeit dieser Technologie voll auszuschöpfen und der bayerischen Wirtschaft zugänglich zu machen, ist umfassende Forschung erforderlich.
Die Übergabe des Förderbescheids von insgesamt 30 Millionen Euro fand am 24. März 2025 am Fraunhofer IIS in Erlangen statt und sollen den drei am Projekt beteiligten bayerischen Fraunhofer-Instituten zugute kommen.
Unter der Leitung des Fraunhofer IIS werden gemeinsam neue KI-Lösungen entwickelt. Die dafür notwendigen Rechenressourcen werden mit Fördergeldern aus dem Bayerischen EFRE-Programm im Rahmen des Projekts am Zentrum für Nationales Hochleistungsrechnen (NHR@FAU) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) aufgebaut und betrieben. Externer Link > https://hpc.fau.de/
Das vom 1.1.2025 bis 31.12.2028 laufende Projekt »DSgenAI« (Digitale Signalverarbeitung mittels generativer Künstlicher Intelligenz) wird von Dr. Frederik Nagel am Fraunhofer IIS geleitet und fokussiert sich auf Anwendungsgebiete wie Sprachmodelle, Sprach- und Audiocodecs sowie 6G-Mobilfunksysteme.
Neben der Fördersumme in Höhe von 30 Millionen Euro investiert Fraunhofer zusätzliche 15 Millionen Euro aus Eigenmitteln. Mit dem Projektbudget von insgesamt 45 Millionen Euro ist es dem Team möglich, innovative Lösungen zu erforschen und zu implementieren, die die Wettbewerbsfähigkeit Bayerns, Deutschlands und Europas stärken.
Ein zentrales Anliegen des DSgenAI-Projekts ist die Entwicklung und Beherrschung von digitaler Signalverarbeitung mittels generativer KI, die auf selbst-entwickelten Modellen basiert und mit verifizierten Daten trainiert wird. Dafür haben sich drei bayerische Fraunhofer-Institute zusammengeschlossen, die danach führend in den dafür notwendigen Arbeitsgebieten sind.
Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS – heute mit mehreren Technologien in sämtlichen Smartphones, Tablets und TV-Geräten der Welt vertreten – befasst sich insbesondere mit energieeffizienten Anwendungen von generativer KI auf mobilen Geräten. Damit sollen erhebliche Steigerungen der Leistungsfähigkeit von Sprach- und Audiotechnologien sowie 6G-Mobilfunkkommunikation erreicht werden.
Das Fraunhofer-Institut für Kognitive Systeme IKS forscht an Safe Intelligence, das heißt an KI-basierten Systemen, die verlässliche Ergebnisse liefern, da ansonsten Menschenleben gefährdet werden könnten. Im Projekt wird das Fraunhofer IKS den Einsatz von großen Sprachmodellen verbessern, um verlässliche KI-Lösungen zu entwickeln.
Das Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC bringt Technologien für Cybersicherheit ein, die die zentralen Anforderungen für Entwicklung und Betrieb vertrauenswürdiger und sicherer KI-Infrastrukturen gewährleisten, wie z.B. den Schutz sensibler Unternehmens-IP, Datensouveränität oder Compliance.
© Fraunhofer IIS / Paul Pulkert
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger übergab diese Woche in Erlangen zwei Förderbescheide in Höhe von insgesamt 30 Millionen Euro für die Forschung an generativen KI-Modellen auf dem Gebiet der digitalen Signalverarbeitung und die hierfür notwendige KI-Rechnerinfrastruktur.
Im Bild: Modell der neuesten Generation von Hochleistungsrechnern, wie sie aus den Fördermitteln finanziert werden. V.l.: Dr. Renke Deckarm (Europäische Kommission – Vertretung in München), Prof. Dr. Joachim Hornegger (FAU), Staatsminister Hubert Aiwanger, Prof. Dr.-Ing. Bernhard Grill, Dr. Frederik Nagel (beide Fraunhofer IIS).
Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) spielt laut den Beteiligten eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung des Projekts.
- Durch die Förderung wird am Zentrum für Nationales Hochleistungsrechnen (NHR@FAU) KI-Rechenpower in Form von mehr als 300 GPUs der neuesten, energieeffizienten Generation von KI-Beschleunigern bereitgestellt. Damit soll das Training von großen Sprachmodellen mit acht Billionen Token in weniger als vier Wochen realisiert werden.
- Mit über 12.000 Terabyte Speicherkapazität können umfangreiche multimodale Trainingsdaten verarbeitet werden. Der Ausbau dieser Recheninfrastruktur wird mit einem Budget von 15 Millionen Euro unterstützt und zu 100% aus EU-Mitteln (EFRE) finanziert.
Querverweis:
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