London, 19. Jan. 2011 - EMC kündigt umfangreiche Erweiterungen zum Ausbau seines Storage-Portfolios an: 41 neue Hardware- und Software-Lösungen vorgestellt...
Zum Hintergrund: EMC startete zeitgleich auf drei Kontinenten eine Informationskampagne mit einer mehrtägigen Serie von Presse-, Analysten-, Partner- und Kunden-Events. Nachfolgend deshalb direkt aus London ein Kurzüberblick zu den wesentlichen Details der Ankündigungen:
EMC Symmetrix (VMAX, FAST)
Die neue VMAX Software für Symmetrix wird es ermöglichen, hunderttausende von konkurrierenden Transaktionen pro Sekunde zu verarbeiten. Zudem wurde FAST (Fully Automated Storage Tiering) um sog. virtuelle Pools erweitert; im Vergleich zu Single-Tier-Storage Arrays steigt die Applikationsperformance nach Angaben von EMC um bis zu 40 Prozent. Zugleich werden bis zu 87 Prozent weniger Disks benötigt und der Energieverbrauch sinkt um 2/3. Weitere Funktionen betreffen die verbesserte VMware-Integration, Replikations-Performance um 300% verbessert (Federated Live Migration = non-disruptive Data-Migration), native 10 Gb-Ethernet – Anbindung und HW-basierte Encryption mit dem integrierten RSA Data Protection Manager, DPM (Mandantenfähigkeit).
EMC VNX-Familie
Die Unified-Storage-Lösung EMC VNX (5xxx-Series) bündelt Storage Management - Funktionen für Storage Area Networks (SANs) und Network Attached Storage (NAS) aus den EMC-Plattformen CLARiiON und Celerra in einem System. VNX steht für Virtualisierung (V), Celerra (N), CLARiiON (X).
Das Unisphere™ Software- GUI (Verwaltungsschnittstelle für Block- oder Filezugriff) ist für die gesamte VNX-Familie konzipiert (inkl. Data Replication). 6Gbps SAS Backend, DeDupe, SSD-support, Compression, VMware-Integration, FAST (aus Symmetrix) und Thin Provisining sind weitere funktionale Bestandteile der neuen Lösungen. Die VNX-Familie bietet laut Hersteller rund dreimal mehr Performance und ist auch deutlich effizienter zu verwalten als die bisherigen Mid-Range-Lösungen von EMC.
In der Einstiegsvariante kostet VNXe nach vorliegenden Angaben knapp knapp 9.500 US-Dollar und adressiert damit kleinere mittelständische Unternehmen. Drei neue Software-Pakete (Total Value, Protection, Efficiency) als Bundles zum Data-Management werden angeboten.
Weitere Ankündigungen betreffen das Data Domain – Portfolio im Bereich Data Recovery, DeDupe und Archivierung (Disk-based) und das neue 10 Petabyte Filesystem (aus der Isilon Aquise > siehe auch Isilon OneFS):
- Der neu vorgestellter EMC Data Domain Archiver ermöglicht Backups und Langzeitarchivierung innerhalb eines integrierten Disk-Systems; weitere Erweiterungen betreffen die Performancesteigerungen im Bereich Enterprise-Backups und kapazitätsoptimierter Preis pro GB.
- Das neue Dual-Controller-Global DeDupe-Array (GDA) wurde mit Intel’s „Westmere“-CPUs ausgestattet und ermöglicht Disk-To-Disk-Backup mit bis ca. 9,5 TB/h bei derzeit max. ca. 28 Petabytes an logischer Backup-Kapzität. Die Data Domain-Philosophie: Über ein „Unified Backup-/Archiving“ – Backend ein vereinfachtes Storage- und Replikations-Management zu erreichen (Senken der Betriebskosten, single GUI für long-term-Data-Retention).
Zusammenfassung & Fazit: EMC hat mit dieser Ankündigung speziell sein Portfolio im Bereich „mittelständischer Lösungen“ durch die Integration von Celerra (NAS, File) mit CLARiiON (SAN, Block) auch preislich neu strukturiert - mit VNXe als einfach zu konfiguriendes Einstiegsmodell.
Dies folgt dem Trend zu sog. „Unified Storage“-Systemen, wie Sie NetApp, IBM, Dell (EqualLogic, Compellent), HP oder auch kleinere Anbieter wie Reldata bieten und zeigt auch, dass mehr und mehr sog. Enterprise-Funktionen aus dem High-End (RZ) zunehmend für kleinere Systeme (KMU-Markt) verfügbar gemacht werden (Ausfallsicherheit, schnelles Provisioning von VMs, Applications, SAS, SATA anstelle FC; iSCSI und NAS anstelle komplexer SANs).
Damit wird ein verstärkter Wettbewerb zwischen EMC und DELL (bislang Partnergeschäft) im niedrigeren Preissegment wahrscheinlich, in dem EMC bislang nicht vertreten war. Dies kommt mittelfristig kleineren Unternehmen entgegen, die zukünftig ein breiteres Angebot an Speichersystemen haben werden.
Aus RZ- Sicht sind EMC`s High-End-Symmetrix-Erweiterungen und die Data Domain Disk-to-Disk (D2D) Backup - Neuerungen (CPU-basierende Performance, SISL Algorithmen) erwähnenswert – vor allem im Kontext von D2D- Archivierung.
Allerdings sind Energieeffizienzthemen wie MAID (Copan, Nexsan…) hier direkt im Zusammenhang mit dem Stromverbrauch von HDDs noch nicht adressiert und Architekturseitig auch kompliziert (ongoing Consistency-checks etc.).
Gerade für Deep Archives ist aus unserer Sicht TAPE deshalb nicht zuletzt aus Kostengründen weiterhin die valide Option.