Starnberg, 4. Nov. 2013 - Tauchkühlung für Hochleistungsrechner mittels "open bath immersion cooling"…
Zum Hintergrund: ein erheblicher Anteil des Energieverbrauchs in Rechenzentren geht auf das Konto der Kühlung. Mit geeigneten Technologien könnten Unternehmen beim Betrieb eines Rechenzentrums Energie und Geld sparen. Beim „Cooling Event“ in Seefeld bei München demonstrierten das Multi-Technologieunternehmen 3M und der Systemanbieter Boston Server & Storage Solutions GmbH hierzu ein interessantes Verfahren. Den geladenen Fachleuten erläuterten die 3M Experten die Vorteile des sogenannten „Open Bath Immersion Cooling“ Systems gegenüber herkömmlichen Kühlsystemen. Im Rahmen einer praktischen Vorführung mit einem zu diesem Zweck entwickelten Aufbau demonstrierten sie die Funktionsweise.
Tauchbad in 3M Novec High Tech Flüssigkeit: die Lösung besteht in einer passiven Zweiphasen-Verdampfungskühltechnik, bei der sich die zu kühlenden Server permanent in einem Tauchbad befinden. Dieses ist mit der inerten, elektrisch nicht leitenden 3M Novec High Tech Flüssigkeit gefüllt. Die spezielle Kühlflüssigkeit geht mit den im Server verwendeten Komponenten keine Reaktion ein. Sie ist laut Hersteller nicht brennbar, hat kein Ozonabbaupotenzial, ein geringes Erderwärmungspotenzial und stellt keinen Gefahrstoff dar.
- Neu ist am 3M Kühlkonzept für Datencenter, dass es auf ein hermetisch abgeschlossenes System mit den damit verbundenen Problemen der Dichtigkeit verzichtet und stattdessen ein semi-offenes Bad verwendet.
- Mehr Details finden Sie im folgenden 3M-Video > http://www.youtube.com/watch?v=ivVoANqFBuY
Dazu Michael Kopka, Business Development Manager im 3M Geschäftsbereich Electronic Markets. „Es ist allgemeiner Konsens, dass Flüssigkühlung effizienter ist als Luftkühlung. Da Flüssigkeiten wesentlich mehr Hitze transportieren können als Luft, wird Flüssigkeitskühlung als die ultimative Lösung gesehen, den Energieverbrauch in Rechenzentren zu reduzieren.“
Die mit wasserbasierenden Kühlsystemen verbundenen Nachteile werden durch die inerte Novec High Tech Flüssigkeit überwunden. Rohre, Verbindungselemente und Kühlplatten, wie sie für die Wasserkühlung benötigt werden, sind bei der 3M Tauchkühlung überflüssig.
Würde das neue Verfahren durchgängig eingesetzt um die jährlich in Deutschland neu installierte IT-Leistung 300 MWh zu kühlen, könnte laut 3M insgesamt gesehen so viel Strom eingespart werden, wie 90.000 Durchschnittshaushalte pro Jahr verbrauchen. Zusätzliche Einsparungen ergeben darüber hinaus durch die energetische Nutzung der Abwärme.