Starnberg, 26. Juli 2013 - Wie dem Datenwachstum aus Speichersicht möglichst effizient begegnen? Gastbeitrag von Toshiba Electronics Europe…
Zum Hintergrund: Das exponentielle Datenwachstum wird sich auch in diesem Jahr nicht abschwächen. Die Erweiterung der Storage-Kapazität ist für Unternehmen deshalb unausweichlich. Doch wie begegnen Unternehmen dieser Herausforderung möglichst effizient? Toshiba nennt in diesem Beitrag nachfolgend drei zentrale Trends, die sich dabei herauskristallisieren: die Implementierung von Tiered-Storage-Architekturen, der zunehmende Einsatz von SSDs und die Nutzung von Cloud Storage Services.
Viele traditionell konzipierte IT- und Storage-Infrastrukturen stoßen heute an Grenzen. Die fehlende Speicherkapazität ist dabei nur ein Aspekt. Auf der anderen Seite erhöht sich nämlich mit dem dramatisch steigenden Datenaufkommen auch die Komplexität des Datenmanagements – gerade im Hinblick auf Big Data und die vielfach unstrukturierten Daten. Tiered-Storage-Architekturen sind unverzichtbar:Kostenreduzierend und effizient können Unternehmen diesen Herausforderungen mit der Implementierung von Tiered-Storage-Architekturen begegnen. Eine Tiered-Storage-Lösung bietet ein automatisiertes Datenmanagement, das heißt Daten werden auf unterschiedlichen Ebenen und Plattentypen gesichert, und zwar in Abhängigkeit von den Anforderungen hinsichtlich Kosten, Performance, Verfügbarkeit, Sicherheit oder Datenbereitstellung (Recovery Time Objective).
Eine zukunftssichere Tiered-Storage-Architektur basiert dabei auf vier Ebenen:
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Auf Tier 0 sollten neue Enterprise Solid State Drives (eSSD) verwendet werden, die Hochverfügbarkeit und einen sehr hohen Datendurchsatz bieten. Geeignet ist Tier 0 für die unternehmenskritischen Informationen, auf die schnell zugegriffen werden muss – wie Datenbanken oder E-Mail-Konten.
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Tier 1 ist für die Daten geeignet, auf die häufig zugegriffen werden muss. Es empfehlen sich SAS-HDDs der High-End-Klasse mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 15.000 rpm. Sie sind die ideale Kompromisslösung im Hinblick auf Energieverbrauch, Latenz- und Zugriffszeit.
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Tier 2 sollte fürAnwendungen mit direktem Speicherzugriff genutzt werden, die eine hohe Kapazität erfordern. Optimal geeignet sind hier schnelle SAS-HDDs mit 10.000 rpm. Sie bieten unter allen HDD- und SSD-Lösungen die beste Ausgewogenheit zwischen Performance, Kapazität und Preis.
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Der vierte und letzte Layer im Bereich Enterprise Storage umfasst geschäftskritische Daten, die zwar nicht täglich benötigt werden, die aber gespeichert und archiviert werden müssen. Es empfehlen sich Nearline-HDDs mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 7.200 rpm und geringen Kosten pro Gigabyte. Geeignet sind sie für die Speicherung großer Datenmengen – zum Beispiel für historische Daten oder Transaktionsdaten.
Mit einer solchen Tiered-Storage-Architektur können Unternehmen ein optimiertes Datenmanagement realisieren. Sie profitieren dann gleichermaßen vonden Vorteilen konventioneller HDD- und neuer SSD-Technologie, zum einen von der großen Festplattenkapazität und den geringen Kosten und zum anderen von der hohen Performance und Energieeffizienz.
SSDs sind auf dem Vormarsch
Momentan dominieren noch herkömmliche Festplatten den Markt, da sie bei einem niedrigeren Preis eine höhere Speicherkapazität bieten. Sie können aufgrund ihrer höheren Speicherdichte mehr Daten pro Volumeneinheit speichern als DRAM oder Flash-SSDs. Zentraler Vorteil von SSDs ist, dass sie zumindest beim Lesen der Daten erheblich schneller als herkömmliche Festplatten arbeiten, da sie keinen Schreib-Lesekopf zum Einlesen der Daten in Position bringen müssen. Der höhere Input/Output pro Sekunde (IOPS) ist ein wesentliches Argument für die SSD-Technologie.
- Generell wird der Einsatz von SSDs im Storage-Bereich mehr und mehr zur Regel werden, da die Kapazität der Solid State Drives weiter steigt und die Preise sinken. Die Abstriche, die man bei der Kapazität machen muss, sind heute schon gering. So bietet Toshiba beispielsweise eine neue SSD mit 1,6 TB an. Es handelt sich dabei um eine eSSD mit NAND-Technologie, die auf einer kosteneffizienten – im 24-Nanometer-Fertigungsverfahren produzierten – Enterprise Multi-Level Cell (eMLC) basiert.
SSDs sind dabei aber keineswegs – wie vielfach geschehen – als „HDD-Killer“ anzusehen, sondern eher als ergänzende Technologie, um die bestehende Storage-Infrastruktur zu optimieren. Da sowohl SSDs als auch HDDs ihre Stärken haben, werden beide Technologien auch in den kommenden Jahren nebeneinander existieren. Grundsätzlich gilt: Die Entscheidung für die am besten geeignete Storage-Lösung ist immer von der Art der Anwendung abhängig. Bei Unternehmen wird sich künftig eine Kombilösung aus herkömmlichen Festplatten für die mittel- bis langfristige Datenhaltung und SSDs für den schnellen Zugriff auf unternehmenskritische Daten durchsetzen.
Cloud-Storage wird wichtiger
Cloud-Anwendungen werden in diesem Jahr weiter im Trend liegen. Auch Cloud-Storage wird sich dabei sukzessive etablieren, insbesondere hinsichtlich der Auslagerung von größeren Datenmengen, die nicht unternehmenskritisch sind und auf die selten zugegriffen werden muss. Effiziente Storage-Lösungen vor Ort werden aber weiterhin unverzichtbar bleiben, zum Beispiel, wenn es um das Speichern vertraulicher Daten geht. Denn eines ist ganz klar: Im Hinblick auf die Punkte Compliance und Sicherheit stellen sich bei der Nutzung von Cloud-Service-Angeboten nach wie vor etliche Fragen zum Beispiel bezüglich des Speicherortes. Auch Aspekte wie Bandbreitenrestriktionen oder mögliche Internet-Ausfallzeiten tragen dazu bei, dass lokale Storage-Lösungen zunächst einmal weiterhin unverzichtbar bleiben – zumindest für unternehmenskritische Daten, die eine schnelle und sichere Zugriffsmöglichkeit erfordern.
FAZIT: Auch dieses IT-Jahr 2013 wird vom Wachstum des "digitalen Universums" und den steigenden Anforderungen im Datenmanagement geprägt sein. Es ist klar, dass man darauf mit ausreichender Storage-Kapazität und adäquaten Storage-Strategien reagieren muss. Mit der Integration von Tiered-Storage-Architekturen, in denen sowohl HDDs als auch SSDs zum Einsatzkommen, und der selektiven Nutzung von Cloud-Services ist ein Unternehmen dabei optimal aufgestellt, um auch die weitere Datenexplosion effizient und kostengünstig zu bewältigen.
Autor: Tim Wright, Senior Manager Technical Support bei Toshiba Electronics Europe, Storage Products Division (UK)

Abbildung 1: Tiered-Storage-Architektur im Überblick: Die Kombination von High-Performance-eSSDs und hochkapazitiven HDDs bietet hohe Datenverfügbarkeit (IOPS) und große Speicherkapazität (Quelle: Toshiba)
Abbildung 2: In der PX02SM-Serie bietet Toshiba eSSDs mit NAND-Technologie an, die auf einer kosteneffizienten – im 24-Nanometer-Fertigungsverfahren produzierten – Enterprise Multi-Level Cell (eMLC) basieren. Die eSSDs verfügen über Speicherkapazitäten von 200, 400, 800 GB oder 1,6 TB und Übertragungsraten von bis zu 12 Gbit/s mit einer Dual-Port-SAS-Schnittstelle.
