Stuttgart-Ehningen, Starnberg, 8./9. Nov. 2011 - IBM hat in Indien eine Solaranlage in Betrieb genommen, die für RZ-Hochspannungs-Gleichstrom entwickelt wurde…
Zum Hintergrund: In vielen Schwellenländern sind Stromnetze unzuverlässig oder erst gar nicht vorhanden. Die Unternehmen sind daher gezwungen, auf teure Dieselgeneratoren zurückgreifen. Das macht die Bereitstellung von IT schwierig und teuer und insbesondere Rechenzentren sind vor diesem Hintergrund kostspielig. Das Pilotprojekt in Bangalore könnte zu neuen Lösungen für die Stromversorgung von Servern und technischem Gerät in diesen Ländern führen. Durch den Einsatz von Hochspannungs-Gleichstrom-Verfahren und der Reduzierung von Wandlungsverlusten kann die neue Lösung nach vorliegenden Informationen den Energieverbrauch von Rechenzentren um bis zu 10 Prozent senken.
Damit würde die Solartechnologie aber auch für einen breiteren Einsatz in industrieller IT und bei elektronischen Anlagen in Betracht kommen. Die Anlage in Bangalore ist laut IBM ein erster Schritt zur Kombination von Solarenergie, Wasserkühlung und Stromversorgung in einem intelligent kombinierten Paket, um große IT-Anlagen betreiben zu können.
Zum Konzept: Wechsel- und gleichstrombetriebene Server (AC/DC), wassergekühlte Computersysteme und die zugehörige Elektronik sind in die Versorgung integriert. Die Lösung schafft ihr eigenes Mini-Gleichstromnetz innerhalb des Rechenzentrums; Hochspannungs-Gleichstrom-Server und Wasserkühlsysteme ersetzen dort allmählich traditionelle Wechselstrom-betriebene Server und Klimaanlagen in Rechenzentren. Die Anlage liefert nach Angaben von IBM circa 50 kW Strom an bis zu 330 Tagen im Jahr bei durchschnittlich fünf Stunden Leistung am Tag. Die Module selbst nehmen circa 600 Quadratmeter Fläche ein und bedecken das Dach des IBM-Softwarelabors in Bangalore (siehe Foto in Weblink unten). Mit den Einsatz der IBM Lösung kann damit eine Bank, ein TK-Unternehmen oder eine Behörde den Betrieb eines Rechenzentrums planen, das aus verschiedenen Gründen keinen Anschluß an das klassische Stromnetz hat.
Zitat: "Die Technologie hinter Solarstrom gibt es schon seit vielen Jahren, aber bis jetzt fehlte die Adaption für einen effizienten Einsatz in der IT", sagt Rod Adkins, Senior Vice President, IBM Systems & Technology Group. "Wir haben eine Solarlösung entwickelt, die eine saubere, zuverlässige und effiziente Stromversorgung für den Einsatz von Elektronik in industriellem Maßstab ermöglicht."
Ausblick: IBM plant in Bangalore, das Solarenergiesytem direkt mit der Wasserkühlung des Rechenzentrums und den Hochspannungs-Gleichstromservern zu verbinden. Die integrierte Lösung kann eine Rechenleistung von 25-30 Teraflop/s beim Einsatz von IBM Power-Server-Systemen auf Basis einer 50kW-Solarstromversorgung ermöglichen. IBM plant, die Technologie künftig auch für Kunden zur Verfügung zu stellen.
"Dieser Einsatz von Solarenergie, der fast 20 Prozent des Energiebedarfs unseres Rechenzentrums deckt, ist die neueste Investition in das indische IBM Labor zur Schaffung effizienter und intelligenter Rechenzentren", sagt Dr. Ponani Gopalakrishnan, Vice President, IBM India Software Lab. Mehr Infos mit Foto unter: