Starnberg, 10. Okt. 2011 – Auf der US-Oracle OpenWorld wurden eine Reihe von Neuerungen in Form von integrierter Hard- und Software und Services vorgestellt…
Zum Hintergrund: Der Trend zu integrierten Lösungen, sprich "Appliances" hält an und immer mehr Anbieter setzen auf einen integrierten Lösungsstack aus Hardware und Software zur Lösung spezifischer (IT-)Aufgaben. Mit den Thema "Speicherung & intelligente Analyse von sehr grossen Datenmengen" hatten in letzter Zeit storageseitig auch Anbieter wie HP, IBM und EMC (z.B. Ankündigung im Zusammenhang mit der EMC-Aquise von Greenplum und Isilon > http://www.storageconsortium.de/content/node/644 < von sich reden gemacht (eine andere Variante ist der Open Source SW Ansatz mit Apache Hadoop). Scale-Out-Architekturen spielen dabei aus Gründen der linearen Leistungszunahme je nach Anzahl von Nodes in Zusammenhang mit Clustering (Performance, Verfügbarkeit) eine zunehmend wichtige Rolle gerade bei der Speicherung und dem Managememt von Big Data. Weiterhin liefern auch deutsche Softwareanbieter wie EXASOL in Kooperation mit SAS und z.B. SAP zwischenzeitlich zusammen mit Partnern neue Lösungsansätze zur (near Realtime-)Analyse von Daten (BI) an. Auf seiner diesjährigen OpenWorld, die letzte Woche in USA zu Ende ging, stellte Oracle hierzu eine Reihe von Neuerungen innerhalb seines Portfolios vor. Nachfolgend im Kurzüberblick die neuen Systeme von Oracle zu den Themen "Big Data, Datenanalyse, Cloud und Storage Management":
1. Dritte Generation von Sun ZFS Storage Appliances
Die Systeme liefern leistungsoptimierte NAS-Funktionen und enthalten funktionale Erweiterungen bei der sog. "Hybrid Storage Pool Technologie" (IOPS Leistung wird beschleunigt und auch bei starker Nutzung kann die jeweils notwendige E/A-Leistung erreicht werden).
Mit Unterstützung von Hybrid Columnar Compression lassen sich Daten für das Lifecycle-Management mit In-Database-Archivierung für OLTP Datenbanken-/Data Warehouses nutzen; laut Anbieter kann dabei die Storage-Effizienz um den Faktor 10 bis 50 für die meisten Datensets verbessert werden. Kosten für den Kapitaleinsatz und Betrieb werden so reduziert. Die Sun ZFS (NAS-) Storage Appliance wurde gemeinsam mit Oracle Software entwickelt. Das System ist integriert mit Oracle Applications sowie Oracle Database und wurde für die Zusammenarbeit mit Oracle VM sowie Oracle Exadata Database optimiert.
2. Vorschau auf Oracle Solaris 11
In Vorschau auf das geplante Release im November 2011 präsentierte Oracle Solaris 11. Das Betriebssystem für SPARC und x86 Systeme wurde laut Hersteller für Clouds entwickelt und erlaubt den sicheren und schnellen Einsatz auch in großen Cloud-Umgebungen. Aus Storagesicht ist Solaris 11 ein zentraler Bestandteil der Sun ZFS Storage Appliance von Oracle: Funktionen von Oracle Solaris 11 ermöglichen es der ZFS Storage Appliance, I/O-Abfragen parallel zu betreiben, was die Speicher-Effizienz und die Leistungsfähigkeit entsprechend erhöht. Das Oracle Solaris 11 Early Adopter Release, eine Vorschau auf Solaris 11 mit vollständigem Funktionsumfang, ist laut Anbieter derzeit ausschließlich für Goldpartner des Oracle PartnerNetwork (OPN) über die Oracle Solaris Knowledge Zone verfügbar.
> http://www.oracle.com/us/products/servers-storage/index.html
3. SPARC SuperCluster
Der T4-4 SPARC T4-4 Server unter Oracle Solaris ist als komplette Application-to-Disk-Umgebung konzipiert und liefert seine Leistung mittels Oracle Exadata Storage-Cells plus Exalogic Elastic Cloud Software. Sun ZFS Storage 7320 Appliance dient als integrierter Festplatten-Pool und wird von allen Serverknoten gemeinsam genutzt. Der SPARC SuperCluster T4-4 unterstützt die aktuelle Version von Oracle Solaris plus alle aktuellen Solaris Anwendungen und laut Anbieter auch das kommende Oracle Solaris 11 Release. Unterstützt werden bis zu vier Rechenknoten mit vier Terabyte MainMemory pro Rack (skalierbar bis zu einem Acht-Rack-System).
4. Oracle Big Data Appliance
Mit den neu vorgestellten Appliances lässt sich Wert großer Datenmengen für Firmen und Abteilungen maximieren: Weblogs, Social Media, Smart Meters, Sensoren und andere Geräte generieren zum Teil extreme Datenvolumen bis in den Petabyte-Bereich (Big Data)… Nachteil: Diese unstrukturierten Daten sind aus Unternehmenssicht nicht für den Zugriff in Data Warehouses und Business Intelligence Anwendungen aufbereitet. Mit der Oracle Big Data Appliance - End-to-End-Lösung für Big Data in Verbindung mit Oracle Exadata Database Machine und der neuen Oracle Exalytic Business Intelligence Machine – steht nun hierzu eine integrierte Lösung zur Verfügung, um Big Data zu konsolidieren, organisieren, analysieren. Das neu entwickelte System besteht aus folgenden Komponenten:
-
Open Source Distribution von Appache Hadoop
-
Oracle NoSQL Database
-
Oracle Data Integrator Application Adapter for Hadoop
-
Oracle Loader for Hadoop
Die Open Source Distribution der Oracle Big Data Appliance weist eine entsprechende Integrationstiefe mit Oracle Database 11g, Oracle Exadata Database Machine und Oracle Exalytics Business Intelligence Machine auf. Sie wurde laut Herstellerinfos speziell dafür entwickelt, Analysen mit hoher Leistung, Verfügbarkeit und Sicherheit sowie die Unterstützung für alle Datentypen zu ermöglichen.
5. Oracle Exalytics Business Intelligence Machine
Der Hersteller stellte nach eignen Angaben weiterhin das erste In-Memory-Hard- und Software-System zur visuellen Datenanalyse in Echtzeit vor; dieses enthält u.a. neue Typen von Analyseanwendungen. Durch die Einführung interaktiver Visualisierungsfunktionen kann sich die Nutzer-Akzeptanz von Business Intelligence (BI) im Unternehmen erhöhen, da so ein schneller Return-on-Value erzielt werden kann. Die BI-Initiativen können über Reporting-/Dashboards hinaus auf Analysen zur Modellierung, Planung und Prognose erweitert werden. Die Planungsanwendung kann über das gesamte Unternehmen mit genaueren Planungszyklen skaliert werden. Oracle Exalytics kombiniert seine Business Intelligence Foundation mit verbesserten Visualisierungsfunktionen, einer optimierten Version der TimesTen In-Memory-Datenbank (mehr Analysemöglichkeiten) und einem skalierbaren (Oracle-)Server, der speziell für den Betrieb von In-Memory-BI-Anwendungen entwickelt wurde.
Im Gegensatz zu Data Warehouse- und In-Memory-BI-Anwendungen ist Oracle Exalytics laut Anbieter damit erste Systemlösung, die sowohl In-Memory Soft- und Hardware als auch eine optimierte BI-Plattform mit Möglichkeiten zur visuellen Analyse bietet. Um die Kosten und den Zeitaufwand für Integration sowie Wartung zu minimieren, ist Oracle Exalytics ein Komplettsystem, das aus folgenden Elementen besteht:
-
Sun Fire Server von Oracle, 1 Terabyte RAM und Intel Xeon E7-4800 Prozessor mit 40 Cores
-
Oracle BI Foundation Software mit Oracle Business Intelligence Enterprise Edition und Oracle Essbase zur optimierten Leistungsfähigkeit und Visualisierung für interaktive Analysen ohne Limits in Bezug auf die zugrunde gelegten Daten und Benutzerklassen
-
Oracle TimesTen In-Memory-Datenbank (basierend auf Times Ten - Aquisition von Oracle in 2005 / NoSQL) für Exalytics, die auf In-Memory-RDBMS von Oracle aufsetzt und für Business Intelligence Apps verbessert wurde (Parallel Hardware execution).
6. Oracle Public Cloud
Das neue Angebot Oracle Public Cloud besteht aus integrierten Services, die Kunden auf Subskriptions-Basis einen Self-Service-Zugang zu Oracle Fusion Applications, Oracle Fusion Middleware und Oracle Database gewähren. Das Angebot wird von Oracle komplett verwaltet, gehostet und gewartet.
Die Oracle Public Cloud umfasst Oracle Fusion Customer Relationship Management (CRM) Cloud Service, Oracle Fusion Human Capital (HCM) Management Cloud Service, Oracle Social Network, Oracle Java Cloud Service und Oracle Database Cloud Service. Alle diese Public Cloud Services verfügen über eine einheitliche Self-Service-Bedieneroberfläche für die Bereitstellung, das Monitoring und das Management von Services. > http://www.oracle.com/us/corporate/press/513460